Strassenlärmsanierung durch Tempo 30
Medienmitteilung
Die Stadt Zürich führt auf 39 kommunalen Strassenabschnitten, die heute eine zu grosse Lärmbelastung haben, Tempo 30 ein. Das ist ein weiterer Schritt zur Lärmsanierung gemäss Lärmschutzverordnung.
30. Mai 2012
Heute verursacht der Verkehr auf 230 Kilometer Strassen auf dem Gebiet der Stadt Zürich Lärm, der über dem Immissionsgrenzwert liegt. Betroffen ist mehr als ein Drittel der Wohnbevölkerung. Die Lärmschutzverordnung verlangt, dass diese Strassen zu sanieren sind, indem die Lärmbelastung reduziert wird. Als Anlagehalterin und Betreiberin der Strassen ist die Stadt Zürich für den Vollzug verantwortlich. Die Lärmschutzverordnung gibt vor, dass in erster Priorität Massnahmen an der Quelle – also Temporeduktionen, Verkehrsreduktionen oder leisere Beläge umzusetzen sind.
39 Strassenabschnitte neu mit Tempo 30
Der Stadtrat liess für sämtliche kommunalen Strassen, wo der Lärm-Immissionsgrenzwert überschritten wird, die Möglichkeit einer Geschwindigkeitslimite von 30 statt bisher 50 Stundenkilometern abklären. Auf rund 19 Strassenkilometern wird auf mehreren Abschnitten neu Tempo 30 eingeführt. Die neuen Tempo-30-Abschnitte ergänzen die bestehenden Tempo-30-Zonen. Dazu gibt es auch neue Tempo-30-Zonen, etwa in Altstetten im Bereich Baslerstrasse. Ebenfalls Tempo 30 wird auf der Nordbrücke im Quartierzentrum Wipkingen gelten. Die Netzhierarchie der Strassen, also die Unterscheidung in (überkommunale) Hauptstrassen und (kommunale) Nebenstrassen bleibt unverändert. Auf 23 der neuen Tempo-30-Abschnitte ist auch der öffentliche Verkehr betroffen. Die neuen Tempo-30-Abschnitte sind das Resultat einer umfassenden Güterabwägung zwischen Lärmschutz, Verkehrsfluss und Überlegungen zu Verkehrsberuhigung, Verkehrssicherheit und Kosten für den öffentlichen Verkehr.
Tempo 30 als effektive Lärmschutzmassnahme
Tempo 30 ist eine der effektivsten und kostengünstigsten Lärmschutzmassnahmen: Wird die Fahrgeschwindigkeit von 50 auf 30 Stundenkilometer gesenkt, nimmt der Verkehrslärm um rund 3 Dezibel ab. Dies entspricht der Wahrnehmung, wie wenn die Verkehrsmenge halbiert würde. Zudem profitieren alle Verkehrsteilnehmenden von mehr Sicherheit und die Aufenthaltsqualität nimmt zu. Damit steht Tempo 30 im Einklang mit den «Strategien Zürich 2025» des Stadtrats, den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft sowie der Mobilitätsstrategie der Stadt Zürich und ist ein Schritt zur Umsetzung der Städteinitiative, welche die Bevölkerung von den negativen Auswirkungen des Verkehrs schützen will. Die Umsetzung der neuen Tempo-30-Abschnitte erfolgt zonenweise ab 2013 und kostet rund 4,5 Millionen Franken. Ein Viertel aller Lärmschutzmassnahmen, die bis 2018 umgesetzt sind, bezahlt der Bund. Später durchgeführte Massnahmen müssen die Gemeinden vollständig auf eigene Kosten vornehmen.