Forschungsergebnisse zur Naherholung am Uetliberg
Medienmitteilung
Heute Nachmittag, 4. Februar 2013, um 13 Uhr werden im ewz-Kundenzentrum am Beatenplatz 2 an einer öffentlichen Veranstaltung von Grün Stadt Zürich die Resultate verschiedener Studien zur Erholungsnutzung am Uetliberg vorgestellt.
4. Februar 2013
Die Analyse der Jahresberichte des Verschönerungsvereins Zürich von 1875 bis 2011 im Rahmen einer Bachelorarbeit von Jasmin Kägi (ETH Zürich) zeichnet die Entwicklung der Naherholung im Zürcher Stadtwald auf. Die Arbeit zeigt, wie sich das Waldbild in dieser Zeit veränderte und wie dies einherging mit dem Ausbau der Erholungsinfrastruktur. Dabei erweist sich, dass die Klagen über Vandalismus und Littering keineswegs ein neues Phänomen darstellen, sondern seit Jahren ein wiederkehrendes Thema sind.
Die Resultate der Arbeit von Lukas Schweingruber im Rahmen eines Auftrags an ein privates Ingenieurbüro durch den Kanton Zürich zeigen auf, wie unterschiedliche Interessen am Uetliberg aufeinander prallen und welch bedeutende Rolle die Erholungsnutzung am Uetliberg spielt.
Für seine Masterarbeit setzte Martin Wyttenbach (ZHAW) Zählgeräte ein, um die Frequenzen der Erholungssuchenden am Uetliberg zu erfassen. Am Wochenende sind am Uetliberg rund doppelt so viele Leute unterwegs wie an Werktagen. Hingegen geht der Anteil der Radfahrenden am Wochenende eher zurück (von 25 % unter der Woche auf 20 %). Velofahrende sind am Uetliberg keine Randgruppenerscheinung, sondern eine wachsende Anspruchsgruppe. Aktuelle Umfragen zum Sportverhalten der Bevölkerung sowie die Anzahl verkaufter Mountainbikes im Fachhandel liessen schon lange vermuten, dass der Bikesport an Bedeutung zunimmt. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit bestätigen dies. Die räumlichen und zeitlichen Nutzungsmuster der Bevölkerung, die zu Fuss oder per Velo unterwegs ist, unterscheiden sich am Uetliberg teilweise markant.
Während die Nutzungsmuster von Velofahrenden und Fussgängerinnen und Fussgängern am Wochenende deckungsgleich sind, unterscheiden sich diese an Werktagen deutlich. Am Uetliberg ist die Bevölkerung zu Fuss vor allem tagsüber unterwegs. Hingegen unternehmen Velofahrende häufig nach Feierabend noch eine Trainingsfahrt auf den Uetliberg. Die Resultate deuten darauf hin, dass eine grosse Mehrheit der Bikenden den Aufstieg zum Uetlibergtrail mit dem Velo bewältigt.
Hochrechnungen zeigen, dass sich die jährliche Frequenz im Wald am Uetliberg in der Grössenordnung von 850000 Personen bewegt. Dies ergibt Kosten für den Waldwegunterhalt von rund 35 Rappen pro Jahr und Person, respektive für den Biketrail von rund 1,15 Franken pro Jahr und Person.
Die Mitarbeitenden von Grün Stadt Zürich pflegen im Wald rund 230 km Waldwege. Diese Wege sind bei der Bevölkerung sehr beliebt und werden rege genutzt. Die von Martin Wyttenbach durchgeführte Befragung hat gezeigt, dass die Stadtbevölkerung mit dem Zustand dieser Wege sehr zufrieden ist. Als störend werden Velofahrende mit Schutzausrüstung empfunden oder solche, die auf gemeinsam genutzten Wegen bergabwärts unterwegs sind. Die Schaffung eines Biketrails am Uetliberg sowie die bestehende Signalisation werden durchwegs positiv bewertet.
Die Forschung am Uetliberg leistet einen wichtigen Beitrag zur Lenkung von Erholungsaktivitäten sowie zur Überprüfung der Leistungserbringung. Der Einsatz automatischer Zählgeräte hat sich als effizientes Mittel zur Frequenzerhebung bewährt.
Die öffentliche Veranstaltung zum Erholungsmonitoring am Uetliberg findet statt am
Montag, 4. Februar 2013, 13 bis 14.30 Uhr,
ewz-Kundenzentrum, Beatenplatz 2, 8001 Zürich.
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: bis Bahnhofstrasse/Hauptbahnhof Zürich.