Amphibienleitsystem beim Degenried fertiggestellt
Medienmitteilung
Molche und Kröten können sich neu gefahrlos auf die Wanderung begeben
Wenn die Temperaturen im Frühjahr langsam ansteigen, beginnt ein eindrückliches Naturschauspiel: Zu Hunderten wandern Amphibien zu ihren Laichgewässern.
5. März 2013
Eine milde, regnerische Frühjahrsnacht lässt die Amphibien aus ihrer Winterstarre erwachen. Sie kriechen unter Steinen, aus Erdlöchern und Asthaufen hervor und machen sich mit Einbruch der Dunkelheit auf den langen Weg zu ihren Laichgewässern. Erdkröten legen dabei bis zu zwei Kilometer zurück.
Auch der Degenriedweiher am Adlisberg ist ein beliebtes Laichgewässer. Jedes Jahr können Bergmolche, Erdkröten, Grasfrösche und manchmal auch Feuersalamander bei ihrer Wanderung zum Weiher beobachtet werden. Seit der Sanierung des Weihers im Jahr 2006 hat sich die Zahl der wandernden Tiere verdreifacht; in manchen Nächten wurden mehr als 500 Amphibien gezählt.
Amphibien ausser Gefahr
Da sich die Tiere auf ihrer Wanderung nur sehr langsam bewegen, fielen sie in der Vergangenheit immer wieder dem Verkehr auf der Degenriedstrasse zum Opfer. Seit 2005 führte Grün Stadt Zürich deshalb jedes Jahr nächtliche Froschtrageaktionen durch. Diese haben sich jedoch als sehr aufwändig erwiesen. Aus diesem Grund wurde letztes Jahr ein Amphibienleitsystem mit mehreren Kleintierdurchlässen gebaut, das es den Amphibien erlaubt, die Degenriedstrasse selbstständig und gefahrlos zu passieren. Um das Funktionieren der Anlage zu überprüfen, wird Grün Stadt Zürich in diesem Frühjahr mit Hilfe von Studierenden eine Erfolgskontrolle durchführen. Jede Nacht werden dazu die wandernden Amphibien gezählt und das Verhalten der Tiere am Leitsystem beobachtet.
Anmeldung zur nächtlichen Amphibien-Beobachtung
Wer die eindrückliche Amphibienwanderung erleben möchte, ist zu einer Nachtexkursion eingeladen. Diese findet voraussichtlich Mitte März statt und ist stark von der Witterung abhängig. Das genaue Datum kann deshalb nicht im Voraus bekannt gegeben werden.