Entdeckungsfreuden in der Sukkulenten-Sammlung Zürich
Medienmitteilung
Ab dem 1. Oktober bietet die Sukkulenten-Sammlung Zürich einen Erlebnisrundgang für Kinder und Hörstationen für Erwachsene, wo Chronisten und Forscher über ihre abenteuerlichen Entdeckungsreisen in Länder mit zuvor unbekannten sukkulenten Pflanzen berichten.
25. September 2013
Mehr als die Hälfte der heute bekannten wasserspeichernden Pflanzenarten aus Nord- und Südamerika, Afrika und Madagaskar werden in den Gewächshäusern der Sukkulenten-Sammlung Zürich gezeigt. Ein Besuch dieses «lebenden Museums» verspricht ab dem 1. Oktober noch spannender zu werden.
Mit Sara Dorn auf Kaktus-Safari
Neu lädt ein Erlebnisrundgang für Kinder zwischen 9 und 13 Jahren zum eingehenden Beobachten, Rätseln und Ausprobieren ein. Angeleitet von der elfjährigen, fiktiven Gärtnerstochter Sara Dorn, werden die jungen Entdeckerinnen und Entdecker zu einzelnen Stationen geführt, an denen sie Aufgaben rund um Themen wie die Wasserspeicherung, den Verdunstungsschutz oder den Nutzwert sukkulenter Pflanzen lösen. Der für botanische Gärten und Pflanzensammlungen der Schweiz neuartige Erlebnisrundgang für Kinder kann mit oder ohne Begleitung durchlaufen werden. Diese Art der Vermittlung versteht sich auch als Beitrag für die Begegnung von Menschen verschiedener Generationen.
Das Begleitbüchlein zur Kaktus-Safari, einschliesslich Bleistift und Schlüsselanhänger, ist im Foyer für fünf Franken erhältlich. Die Kaktus-Safari mit Sara Dorn wurde ermöglicht dank der grosszügigen finanziellen Unterstützung des Fördervereins der Sukkulenten-Sammlung Zürich.
Entdecker erzählen von ihren Erlebnissen
An verschiedenen Hörstationen erzählen Naturforscher in Deutsch und Englisch von ihren Entdeckerfreuden während der abenteuerlichen Reisen in unbekannte Regionen.
Gonzalo Fernández de Oviedo y Valdés, der spanische Historiker, Staatsmann und Chronist der Eroberung Südamerikas durch die Konquistadoren, bereiste die aus europäischer Sicht Neue Welt von 1513 bis 1545 und beobachtete, wie die Einheimischen aus stacheligen Pflanzen eine Salbe herstellten, um damit gebrochene Knochen «zusammenzulöten», also zu heilen. Deshalb nannte er die Pflanze Lötbaum und beschrieb damit erstmals einen Kaktus.
Der vielseitig interessierte Berliner Botaniker, Paläontologe und Zoologe Rudolph Amandus Philippi, Professor an der Universität Santiago de Chile, reiste in den Jahren 1853 und 1854 im Auftrag der chilenischen Regierung in die Atacama-Wüste im Norden des Landes. Zwischen 1853 und 1910 fuhr der englisch-amerikanische Sammler, Botaniker und Archäologe Edward Palmer immer wieder nach Mexiko, um neue seltene Pflanzen zu entdecken. Im Auftrag des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums sammelte er eine unvorstellbare Menge an Pflanzen. Und Kurt Moritz Dinter erforschte als Angestellter der deutschen Regierung ab 1897 die fremde Pflanzenwelt der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia.
Mit der Aufstellung der über die verschiedenen Gewächshäuser verteilten Hörstationen kommt die Sukkulenten-Sammlung auch dem viel geäusserten Wunsch nach mehr Sitzgelegenheiten nach.
Vernissage des neuen permanenten Angebots
Am Montag, 30. September 2013, ab 18 Uhr findet die Vernissage des neuen Angebots statt. Zum Thema «Wie Kinder zu begeisterten Forschenden werden», äussern sich:
- Stadträtin Ruth Genner, Vorsteherin des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements,
- Theresa Hensch, Präsidentin des Fördervereins der Sukkulenten-Sammlung Zürich,
- Susanne Brenner, Wissenschaftskommunikatorin und Kulturvermittlerin, Kultessen Bern.
Moderation: Gabriela Wyss, Leiterin Sukkulenten-Sammlung Zürich.
Ort: Sukkulenten-Sammlung Zürich, Mythenquai 88, 8002 Zürich
Anfahrt: Tram 7 bis Brunaustrasse (7 Minuten Fussweg), Bus 161, 165 ab Bürkliplatz bis Sukkulentensammlung. Parkplätze vorhanden.