Wohnpolitik des Stadtrats – Zwischenbilanz 2 Jahre nach der Volksabstimmung zum Grundsatzartikel in der Gemeindeordnung
Medienmitteilung
Der Stadtrat zieht eine positive Zwischenbilanz für seine Wohnpolitik. In den letzten zwei Jahren ist der Wohnungsbestand in der Stadt Zürich weiter gewachsen, wobei rund ein Drittel der Mietwohnungen von gemeinnützigen Wohnbauträgern erstellt wurden. Zahlreiche Neu- und Ersatzbauten mit kostengünstigen Mietwohnungen sind zudem in Planung. Um die gute soziale Durchmischung zu erhalten, werden auch subventionierte Wohnungen wieder vermehrt gefördert. Weiter schafft die Teilrevision der BZO Vorteile für die Erstellung von kostengünstigen Wohnungen.
26. November 2013
Vor zwei Jahren hat die Zürcher Stimmbevölkerung einen wohnpolitischen Grundsatzartikel in der Gemeindeordnung verankert. Er verlangt, dass der Anteil an preisgünstigen Wohnungen in der Stadt Zürich weiter erhöht wird, dass insbesondere Familienwohnungen und Wohnungen für ältere Menschen erhalten werden müssen, sowie ökologisch vorbildliche Wohnungen auch im preisgünstigen Segment angeboten werden. Dafür hat der Stadtrat das «Programm Wohnen» mit vier Stossrichtungen ausgearbeitet und dazu 21 Massnahmen formuliert, die nun umgesetzt werden (vgl. dazu www.stadt-zuerich.ch/wohnpolitik).
Der Wohnungsbestand wächst, auch das Angebot an preisgünstigen Wohnungen
Die Entwicklung des Wohnungsbestands in der Stadt Zürich ist erfreulich: In den vergangenen zwei Jahren wurden insgesamt rund 4200 Wohnungen erstellt, rund 3000 Mietwohnungen sowie 1200 im Stockwerkeigentum. Zwar ist damit der Anteil an gemeinnützigen Mietwohnungen nur unwesentlich von 25,8 auf 25,9 Prozent aller Wohnungen erhöht worden, allerdings kann ein Drittel, also rund 1000 der rund 3000 neu erstellten Mietwohnungen, den gemeinnützigen oder kommunalen Wohnbauträgern zugerechnet werden, die zur Kostenmiete vermietet werden. Auch mit Blick in die Zukunft wird diese Entwicklung fortgesetzt: Die Stadt selbst will bis 2020 sechs kommunale Siedlungen mit mehr als 900 Wohnungen erstellen. Mit der Vergabe von Baurechten bringt die Stadt sechs Projekte von gemeinnützigen Wohnbauträgern mit über 550 Wohnungen und über 300 Zimmern für studentisches Wohnen voran. Schliesslich hat die Stadt mit Abschreibungsbeiträgen an die Stiftung PWG mehr als 100 preisgünstige Wohnungen gesichert.
Förderung von subventionierten Wohnungen
Besonders grosse Schwierigkeiten auf dem angespannten Wohnungsmarkt haben Bevölkerungsgruppen mit sehr tiefen Einkommen und ältere Personen oder grosse Familien. In diesem Segment ist der Handlungsbedarf besonders gross. Einerseits bestehen dafür nun drei städtische Stiftungen: Neben der Stiftung für Alterswohnungen und der Stiftung Wohnungen für kinderreiche Familien ist die neue, von der Stimmbevölkerung gutgeheissene «Stiftung für bezahlbare und ökologische Wohnungen» im Aufbau.
Andererseits fördert der Stadtrat die Erstellung von subventionierten Wohnungen sowohl in eigenen Siedlungen wie auch bei der Baurechtsvergabe an gemeinnützige Wohnbauträger. Dies trägt dazu bei, dass die soziale Durchmischung erhalten bleibt. Für Mietende von subventionierten Wohnungen bestehen Limiten für Einkommen und Vermögen sowie Belegungsvorschriften.
Verdichtung wird sozialverträglich gestaltet
Mit der Verdichtung kann mehr Wohnraum bereitgestellt werden. Die zahlreichen geplanten Architektur-Wettbewerbe zeigen, wie aktiv die städtischen und gemeinnützigen Wohnbauträger die bestehende Bausubstanz erneuern und auch Neubauprojekte angehen. Im ausgehenden und kommenden Jahr sind 9 Projekte mit über 1000 Wohnungen gestartet worden oder werden gestartet. Der sozial- und quartierverträgliche Umgang ist dabei von besonderer Bedeutung, weshalb auch die Teilrevision der BZO bei Sondernutzungsplanungen bzw. kooperativer Planungen einen Mindestwohnanteil von Wohnungen mit Kostenmiete vorsieht. Zur Anerkennung besonders gelungener Sanierungen hat die Stadt im 2012 erstmals einen Preis für nachhaltiges Sanieren vergeben.
Schliesslich ist der Stadtrat auf die Kooperation mit sämtlichen relevanten Akteuren auf dem Wohnungsmarkt angewiesen. Dazu hat er den «Echoraum Wohnen» lanciert, der zwei Mal pro Jahr stattfindet. Für Vermietende mit schwierigen Mietverhältnissen bieten die Sozialen Dienste seit November 2011 eine Anlaufstelle, die bereits mehr als zwei Duzend Ausweisungen verhindern konnte. Die Anlaufstelle Aproprio der Stiftung PWG erprobt in einem dreijährigen Pilotversuch die Unterstützung für kaufwillige Mieterschaften von Mehrfamilienhäusern.
Der Stadtrat ist überzeugt, dass alle diese Aktivitäten und Massnahmen dazu beitragen, dass die Stadt Zürich eine attraktive Wohnstadt für alle Bevölkerungsgruppen bleibt.