Global Navigation

Sexistisch

Lesen Sie, weshalb die Leiterin der Fachstelle für Gleichstellung und Expertin in der Schweizerischen Lauterkeitskommission diese Werbungen als sexistisch beurteilt.

Tabletten-Packung. Der Text sagt: Zuverlässiger als die meisten Männer.
Algifor, Plakat-Aushang in Zürcher Trams, Februar 2006

Auf Männer ist kein Verlass! Zur Lösung dieses Problems riet Marylin Monroe «Diamonds are a girl’s best friend!» Hier wird den Frauen Abhilfe durch Schmerzmittel geboten. Die Ironie will nicht gelingen, die Werbung, die sich explizit an Frauen wendet, wirkt im Gegenteil fast perfide, wenn man weiss, dass die Suchtgefährdung von Frauen durch Medikamente hoch ist.

Hände eines Mannes öffnen Frau von hinten die Hose.
Burger, Plakat-Aushang in Zürich, September 06

In fast gleicher Inszenierung wie beim Burger-Männerplakat wird hier mit einem Frauentorso geworben. Der aktive Part liegt bei den Männerhänden. Die Frau ist damit beschäftigt, sich die Brüste zu bedecken und hat daher ihre Hände nicht frei. Die Aussage des Bildes ist eine andere; die Gelassenheit, die im Männerplakat zum Ausdruck kommt, findet sich hier nicht.

Gelber Tennisball mit Rasurspur. Der Text sagt: The girls are back in town.
zurich open, Inserat in 20minuten, September 2005

Für «zurich open», das jährlich stattfindende Tennis-Turnier im Zürcher Hallenstadion, wird 2005 mit einem Ladyshave und einem halbrasierten Tennisball geworben. Dies mit dem Text «The girls are back in town». Es braucht einige Fantasie, um zu verstehen, dass hier für ein Turnier mit Sportlerinnen von Weltformat geworben wird. Geht es um Mädchen-Schauen, um rasierte Achselhöhlen und Beine? Warum wird für sportliche Höchstleistung mit Utensilien für die weibliche Körperpflege geworben?

Dekolletee einer Frau mit Bikini-Oberteil im Glarnertüechli-Design. Ein Schmetterling flattert davon und einen nichtgebräunten Fleck. Der Text sagt: Glarnerland macht schön.
Glarnerland, Inserat in 20minuten, August 2006

Das Inserat wirbt mit der Ansicht eines Busens im Glarnerstoff-Bikini. Das Ganze ist als Stilleben komponiert, was der wegfliegende Schmetterling, der einen blassen Fleck auf dem Dekolletee hinterlässt, noch verdeutlicht. Eine harmlose Variante der gängigen Methode, mit weiblichen Körperteilen, vorzugsweise Po oder Busen, ein Produkt zu vermarkten. Bleibt dennoch die Frage, warum für das Glarnerland mit einem Busen geworben werden muss.

Weitere Informationen