Margarete Susman

Auf Augenhöhe mit den Philosophen ihrer Zeit
Margarete Susman (1872–1966) war Dichterin, Essayistin und Journalistin. Sie engagierte sich politisch gegen den Nationalsozialismus und lebte ab 1933 als Emigrantin in Zürich.

Videoporträt Margarete Susman

Linda Christinger vom Frauenstadtrundgang erzählt über das Leben und Wirken von Margarete Susman.

Über Margarete Susman

Margarete Susman kam 1872 in Hamburg zur Welt. Ab ihrem zehnten Lebensjahr lebte sie mit ihrer Familie in Zürich, wo sie die Höhere Töchterschule besuchte und nach dem Tod des Vaters wieder nach Deutschland übersiedelte. 1894 begann sie ein Studium der Malerei in Düsseldorf und Paris, später der Philosophie in München und Berlin. Von 1907 bis 1932 arbeitete sie als literarische Korrespondentin der Frankfurter Zeitung. 1933 wanderte sie nach Zürich aus. Wegen ihrer politischen Aktivitäten gegen den Nationalsozialismus legte ihr die Schweizer Fremdenpolizei ein Rede- und Publikationsverbot auf. Margarete Susman gehörte zum Kreis um Leonhard Ragaz, an dessen Zeitschrift «Neue Wege» sie ab 1935 mitarbeitete. Anfänglich tat sie sich als Lyrikerin hervor, später als religionsphilosophische Essayistin, unter anderem mit «Das Buch Hiob und das Schicksal des jüdischen Volkes» (1946). Ihr Interesse galt dem Zusammenspiel der jüdischen und christlichen Kultur. 1959 erhielt sie die Ehrendoktorinnenwürde der Freien Universität Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg reiste sie nie mehr nach Deutschland. Sie starb 1966 in Zürich und wurde auf dem jüdischen Friedhof Oberer Friesenberg beigesetzt.

Foto: Margarete Susman, 1965. Leo Baeck Institute, New York.