Beschäftigung in der Stadt Zürich
18. März 2015 - Rolf Schenker
Deutlich mehr Beschäftigte im Jahr 2014
Die Beschäftigung in der Stadt Zürich ist im Jahr 2014 um 1,8 Prozent gestiegen. Nach dem recht schwachen Wachstum im Jahr 2013 ist dies eine der deutlichsten Zunahmen der letzten Jahre. In der Schweiz wuchs die Beschäftigung um 1,0 Prozent, im Kanton Zürich (ohne Stadt) um lediglich 0,4 Prozent. Über die letzten 10 Jahre betrachtet hat die Beschäftigung in der Stadt Zürich um 18,5 Prozent zugenommen. Auch dies ist deutlich mehr als im übrigen Kanton Zürich und als in der Schweiz insgesamt. Dies geht aus den aktuellen Resultaten der Beschäftigungsstatistik des Bundesamts für Statistik hervor.
Dritter Sektor dominiert in der Stadt Zürich
Der grösste Teil der Arbeitsplätze in der Stadt Zürich, 92 Prozent, sind im dritten Sektor angesiedelt. In den letzten Jahren haben sich der zweite und der dritte Sektor unterschiedlich entwickelt. So nahm die Beschäftigung im dritten Sektor in den letzten Jahren kontinuierlich zu. Im zweiten Sektor – der Industrie – ging sie in den letzten Jahren zurück. Einzig von 2006 bis 2009 wurde eine leichte Zunahme verzeichnet.
Mit einem Anteil von 8 Prozent an der gesamten Beschäftigung ist der zweite Sektor in der Stadt Zürich relativ schwach vertreten. Im Kanton Zürich (ohne Stadt) macht der zweite Sektor 22 Prozent der Stellen aus. In der Stadt Zürich hat der zweite Sektor in den letzten Jahren an Bedeutung verloren, im restlichen Kanton hat er leicht zugelegt.
Deutliche Zunahme auch bei den Vollzeitäquivalenten
Bei den Vollzeitäquivalenten werden Teilzeitstellen in Vollzeitstellen umgerechnet. Die Zunahme der Beschäftigung in der Stadt Zürich zeigt sich auch bei Betrachtung dieser Kennzahl. Die so bestimmte Beschäftigung hat im Jahr 2014 um 2,0 Prozent zugenommen.
Das erstaunt: Üblicherweise nimmt die Zahl der Vollzeitäquivalente weniger stark zu als diejenige aller Teilzeit- und Vollzeitstellen. Dies entspricht dem Trend zu Stellen mit kleineren Pensen. Im letzten Jahr war es umgekehrt. Das bedeutet, dass die neu geschaffenen Stellen hohe Stellenprozente enthalten. Dies war letztmals im Jahr 2010 der Fall.
Über eine längere Frist betrachtet nimmt die Zahl der Teilzeitstellen deutlich stärker zu als diejenige der Vollzeitstellen. Insgesamt ist jede dritte Stelle in der Stadt Zürich eine Teilzeitstelle. Dieser Anteil nahm seit 2003 von 31 Prozent auf 34 Prozent zu. Im Kanton Zürich und in der Schweiz sind diese Anteile ähnlich hoch wie in der Stadt Zürich. In der Stadt Zürich werden also nicht mehr Teilzeit-Stellen angeboten als anderswo.
Frauen arbeiten häufiger Teilzeit als Männer
Im zweiten Sektor ist der Anteil der Teilzeitstellen markant tiefer als im dritten Sektor: in der Industrie sind nur 12 Prozent der Stellen Teilzeitstellen, im Dienstleistungssektor sind es dagegen 36 Prozent. Bei den Frauen ist der Anteil Teilzeitbeschäftigter nach wie vor deutlich höher als bei den Männern. So arbeiten in der Stadt Zürich insgesamt 51 Prozent der Frauen und nur 20 Prozent der Männer Teilzeit. Aus der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung ist bekannt, dass gut 15 Prozent der Männer und 25 Prozent der Frauen, die Vollzeit arbeiten, eine Teilzeit-Stelle bevorzugen würden.
In anderen Regionen der Schweiz ist der Anteil der Teilzeitstellen ähnlich hoch wie in der Stadt Zürich. Allerdings verteilen sie sich anders auf die Geschlechter. In der Schweiz insgesamt arbeiten nur 14 Prozent der Männer, aber 55 Prozent der Frauen Teilzeit. Die Stadt Zürich kann als Teilzeit-Zentrum der Männer und Vollzeit-Zentrum der Frauen betrachtet werden.
Beschäftigungsstatistik
Die Beschäftigungsstatistik ist eine vierteljährliche Befragung von Betrieben des zweiten und dritten Sektors. Das Hauptziel ist die Erfassung der Entwicklung der Beschäftigtenzahl.
Schweizerische Arbeitskräfteerhebung
Die Schweizerische Arbeitskräfteerhebung ist eine telefonische Befragung, die jedes Jahr durchgeführt wird. Das Hauptziel ist die Erfassung der Erwerbsstruktur und des Erwerbsverhaltens der ständigen Wohnbevölkerung.
Vollzeitbeschäftigte
Beschäftigte mit mindestens 90 Prozent der betriebsüblichen wöchentlichen Arbeitszeit.
Teilzeitbeschäftigte
Beschäftigte mit mindestens 6 Stunden pro Woche und weniger als 90 Prozent der betriebsüblichen wöchentlichen Arbeitszeit. Es werden zwei Arbeitszeitkategorien unterschieden.
Landwirtschaftliche Strukturerhebung
Die landwirtschaftliche Strukturerhebung berücksichtigt alle Landwirtschaftsbetriebe. Sie ist mit dem Vollzug der agrarpolitischen Massnahmen koordiniert. Die damit anfallenden administrativen Daten decken die statistischen Bedürfnisse weitgehend ab.