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Publikation

August 2018

Persönlich-Kolumne: No one likes it too hot

Publikation im Tagblatt der Stadt Zürich
Daniel Leupi, Vorsteher des Finanzdepartements
Daniel Leupi, Vorsteher des Finanzdepartements
August 2018

Persönlich-Kolumne: No one likes it too hot

Publikation im Tagblatt der Stadt Zürich

Diesen Sommer ist die Bedrohung durch den Klimawandel kein abstraktes Thema. Diesen Sommer können alle mitreden, denn alle haben die Auswirkungen am eigenen Leib gespürt.

Natürlich gab es auch früher heisse, trockene Sommer. In diesem Sommer ist aber allen klargeworden, was es heisst, wenn das keine Ausnahme mehr ist und jeder Sommer so heiss werden wird. Wenn die Bäuerinnen und Bauern um ihre Ernte fürchten müssen. Wenn jede Nacht wegen tropischen Temperaturen der Schlaf schwerfällt. Wenn bei der Velotour die Temperaturanzeige in einem Dorf am Neusiedlersee bei der Durchfahrt 41.7 Grad anzeigt, wie es meine Frau und ich erlebt haben. Wenn Ferienaktivitäten besser auf die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verschoben werden.

Der Hitzesommer 2018 gibt und gab viel zu reden und zu schreiben. Zeitweise fand ich die Diskussion, auch ein gefundenes Fressen für das Sommerloch, aber fast schon hysterisch, etwa als es um Alterszentren und Klimaanlagen ging. Als ich das las, brauchte ich selber fast eine Klimaanlage – fürs Gehirn. Nicht, dass Sie mich falsch verstehen: Natürlich müssen ältere Menschen – und alle, die körperlich herausgefordert sind – bei langanhaltender Hitze speziellen Schutz erhalten. Aber ich war froh, dass sich alt-Stadtarzt Albert Wettstein meldete und deutlich machte, dass flächendeckend Klimaanlagen in den Alterszentren keine Lösung, sondern eher schädlich für die Gesundheit der älteren Leute ist. Zudem wären sie eine reine Symptombekämpfung.

Wirklich nützen – auch für die kommenden Generationen – tut eine Politik, die dazu beiträgt, den globalen Anstieg der Temperaturen zu bekämpfen, auch lokal. Vermeiden von Hitzeinseln durch klugen Städtebau. Vermehrte Ausrichtung unserer Häuser auch auf lange Hitzeperioden und nicht nur auf Kälteschutz. Und generell weniger CO2-Ausstoss durch Heizen, Mobilität, Produktion, etc. Es gilt weiterhin kühlen Kopf zu bewahren, um die richtigen Massnahmen einzuleiten und umzusetzen.

Daniel Leupi 
Vorsteher des Finanzdepartements