Persönlich-Kolumne: Gelassen, stoisch, bestimmt
Persönlich-Kolumne: Gelassen, stoisch, bestimmt
Gelassen müssen sie sein – wenn ein*e Journalist*in am Dienstag um zehn Uhr einen Katalog mit neun Fragen sendet, eine Beantwortung gleichentags um 16 Uhr erwartet und um 15 Uhr nachfragt, weshalb die Antworten noch nicht eingetroffen sind.
Prioritäten müssen sie setzen können – wenn an einem Tag zig Medienanfragen aufs Mal eintreffen und parallel noch Reden, Website, Geschäftsbericht warten. Überblick müssen sie behalten – weil bei städtischen Vorhaben, die die Medien und die Öffentlichkeit interessieren, oft verschiedene Departemente beteiligt sind.
Ruhig müssen sie bleiben – wenn sie der Chefin oder dem Chef frühzeitig einen Textentwurf senden und er oder sie erst im allerletzten Moment Zeit findet, Rückmeldungen zu geben. Besonnen müssen sie bleiben – wenn an Quartierveranstaltungen die Emotionen im Saal hochgehen.
Empathisch, aber gleichwohl klar in der Aussage müssen sie sein – wenn Bürger*innen mit ihren Anliegen an die Stadt gelangen. Auch im Wissen, dass die Anliegen nicht immer im Sinne der Bürger*innen behandelt werden können.
Bestimmt müssen sie sein, wenn sie offensichtliche Falschinformationen korrigieren lassen. Und einen kühlen Kopf müssen sie bewahren – damit die Information immer sachlich bleibt; und mag das heikle Geschäft noch so emotional oder umstritten sein.
Ich schreibe hier von den Kommunikationsleitenden in den Departementen. Unverzichtbare Mitarbeitende für uns, um die vielfältigen Anfragen von Medienschaffenden, Privatpersonen, Unternehmen oder Mitarbeitenden umfassend, zeitgerecht, verständlich und korrekt zu beantworten.
P.S. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass der Regierungsrat die Sans-Papiers regularisieren sollte.
Daniel Leupi
Vorsteher des Finanzdepartements