Wettbewerbe Hardturmareal
Medienmitteilung
Sieger bei Familienwohnungen – Stadion muss in die Verlängerung
Das renommierte Zürcher Architekturbüro Bob Gysin + Partner AG hat den Wettbewerb für die städtische Wohnsiedlung auf dem Areal Hardturm gewonnen. Nochmals antreten müssen drei im Stadion-Wettbewerb verbliebene Architekturteams. Die Jury fordert von ihnen eine Reduktion der Kosten. Die anonym durchgeführte Überarbeitung hat keinen Einfluss auf den anvisierten Eröffnungstermin Mitte 2017.
23. Mai 2012
62 Teams waren angetreten, um den Zuschlag zum Bau von 160 kostengünstigen städtischen Wohnungen für Familien auf dem Areal Hardturm zu bekommen. Die Jury unter dem Vorsitz von Wiebke Rösler, Direktorin des Amts für Hochbauten, hat das Büro BGP Architekten als Sieger auserkoren. Sie haben die Jury mit einem funktionalen Projekt von hoher architektonischer Qualität überzeugt, welches unter den Finalisten zudem bei der Kostenprognose am günstigsten abschnitt. Der Wettbewerb wurde anonym durchgeführt. Mit BGP Architekten hat sich ein Büro durchgesetzt, das weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. In den letzten Jahren hat BGP zahlreiche nationale und internationale Preise gewonnen. Bob Gysin ist zudem nicht nur ein anerkannter Architekt, er und sein Team haben sich insbesondere auch mit Fragen der Nachhaltigkeit auseinandergesetzt. Das sind gute Voraussetzungen, um die anvisierten kostengünstigen Mietpreise zu erreichen. Ein Drittel der Wohnungen wird die Stiftung für kinderreiche Familien übernehmen. Der Wohnungsmix in Zürich-West wird durch die kommunale Siedlung bereichert. Sie leistet mit der öffentlich zugänglichen Nutzung im Erdgeschoss, u. a. mit einem Kindergarten und -hort, einen wichtigen Beitrag zu einem lebendigen Quartier.
Beim parallel laufenden Wettbewerb für das neue Fussballstadion hat es sich die Jury nicht leicht gemacht. Die Vertreter der beiden Fussballclubs, des Quartiers und der Politik sowie Fachleute aus Architektur und Betriebswirtschaft haben gemeinsam die zwölf anonym eingereichten Projekte sorgfältig geprüft und diskutiert.
Jury fordert Überarbeitung
Im Oktober 2011 hatte Stadtrat Dr. André Odermatt den Architekturbüros beim Start des Wettbewerbs die Anforderungen an das Projekt mitgegeben: «Sie sollen kein Stadion bauen, um in den Architekturhimmel zu kommen, sondern um die Fans, die Fussballer und die Betreiber des Stadions glücklich zu machen. Das Stadion muss hervorragend funktionieren und es darf die vorgegebenen Kosten nicht überschreiten. Sie müssen nicht Luxus bauen, sondern die Funktionalität ganz oben auf ihre Prioritätenliste setzen.»
Viele der Teams haben die komplexen Aufgaben in der kurzen Zeit, die zur Verfügung stand, gut gelöst. Allerdings waren sämtliche Projekte deutlich über dem anvisierten Kostenziel von 150 Millionen Franken (ohne Reserven und Teuerung). Die Jury fordert nun von den drei favorisierten Architekturteams eine Überarbeitung, um die Kosten zu senken. Dabei geht es nicht nur um die einmaligen Erstellungskosten respektive den Betrag, über den die StimmbürgerInnen werden abstimmen können, sondern vor allem um einen sorgfältigen Einbezug der Nachhaltigkeit: Welchen Wert muss das Stadion für die nächste Jahrzehnte haben? Welches Stadion bringt am meisten Stimmung? Welche architektonische Ausstrahlung soll das Stadion für Zürich-West und die ganze Stadt haben? Und vor allem: In welchem Verhältnis stehen die Erstellungskosten zu den späteren Betriebs- und Unterhaltskosten?
Die drei im Rennen verbliebenen Teams, deren Namen für die Jury und die Öffentlichkeit weiterhin anonym bleiben, haben nun bis Ende der Sommerferien Zeit, ihre Projekte zu überarbeiten. Die Jury wird im Herbst nochmals zusammenkommen, um das Siegerteam zu küren. Stadtrat Gerold Lauber, der wie sein Kollege André Odermatt in der Jury Einsitz hat, ist überzeugt, dass sich die Nachspielzeit lohnt: «Gewinnen wird letztlich nicht nur das beste Architekturteam, sondern wir alle, die Fans, der Sport und alle Zürcherinnen und Zürcher.»
Noch vor den Herbstferien sollen die Siegerprojekte der Wohnsiedlung und des Stadions der Bevölkerung in einer Ausstellung gezeigt werden. Der anvisierte Eröffnungstermin Mitte 2017 wird durch die zusätzliche Bearbeitungsphase nicht tangiert.