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Die Freizeit verursacht am meisten Verkehr

Medienmitteilung

Neue Studie zur Mobilität in der Stadt Zürich

Für die Rushhour am Morgen und Abend ist der Arbeits- und Ausbildungsverkehr verantwortlich. Die meisten Wege werden in Zürich allerdings in der Freizeit unternommen, besonders am Wochenende. Sowohl bei den Wegen innerhalb der Stadt wie beim Verkehr über die Stadtgrenze werden mehr als ein Drittel der Wege für Freizeitaktivitäten zurückgelegt.

24. November 2008

Viele Menschen nutzen bereits die Mittagspause, um einer Freizeitbeschäftigung nachzugehen. Dabei werden vor allem kurze Fusswege innerhalb der Stadt zurückgelegt. Erst nach Beendigung der Arbeit oder Ausbildung werden viele Freizeitwege über die Stadtgrenze hinweg unternommen: Man fährt ins Grüne oder kommt in die Stadt, um eine der zahlreichen Kultureinrichtungen zu besuchen.

Für das Einkaufen werden keine langen Wege in Kauf genommen
Ebenfalls sehr bedeutend für den städtischen Verkehr ist das Einkaufen: 28 Prozent der Wege innerhalb des Stadtkerns bzw. 27 Prozent im Stadtrandgürtel werden zu diesem Zweck unternommen (siehe Grafik auf Seite 2). Viel geringer ist die Bedeutung des Einkaufens hingegen beim Verkehr über die Stadtgrenze hinweg: Die Menschen nehmen für Besorgungen keine unnötig langen Wege in Kauf. Der urbane Raum zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass er eine hohe Dichte an Einkaufsmöglichkeiten bietet. Daher ist es auch nicht nötig, für den Einkauf lange Strecken zurückzulegen. Einkäufe werden häufig mit anderen Tätigkeiten verbunden. Entsprechend hat das Einkaufen primär im innerstädtischen Verkehr grosses Gewicht, und die Einkaufswege sind mit einer durchschnittlichen Distanz von 5,7km am kürzesten. Fast 40 Prozent der Einkaufswege sind sogar kürzer als ein Kilometer.

Hohe Bedeutung des öffentlichen Verkehrs
Die Stadt Zürich zeichnet sich durch ein – auch im internationalen Vergleich – herausragendes Angebot des öffentlichen Verkehrs (ÖV) aus. Es ist daher nicht erstaunlich, dass dieser einen sehr hohen Anteil an der zurückgelegten Gesamtdistanz hat (58,9% der Verkehrswege gegenüber 20,5% schweizweit).

Welches Verkehrsmittel hauptsächlich benutzt wird, hängt neben der Verfügbarkeit mit der zurückgelegten Distanz zusammen. Fast ein Drittel der Binnenwege sind Fusswege bis zu einem Kilometer Länge. Dabei handelt es sich häufig um Essenswege über Mittag oder um Einkaufswege. Natürlich werden innerhalb der Stadtgrenze auch viele Wege unternommen, die drei oder mehr Kilometer lang sind. Auf diesen dominiert der öffentliche Verkehr. Mit dem Velo werden im Vergleich wenige Verkehrswege zurückgelegt, obwohl die Stadt Zürich über ein gut ausgebautes Netz von Radwegen verfügt.

Grundsätzlich anders ist die Situation beim Verkehr, der über die Stadtgrenze hinweg führt. Fast das gesamte Aufkommen entfällt auf Strecken von mehr als 5 km Länge, auf denen der öffentliche Verkehr und der motorisierte Individualverkehr die hauptsächlichen Verkehrsmittel sind.

Trotz eindeutiger Vorteile: Nur geringe Bedeutung des Velos Angesichts der erreichten Durchschnittsgeschwindigkeiten scheint es durchaus vernünftig, dem motorisierten Individualverkehr den Vorzug zu geben. Unabhängig von der zurückgelegten Strecke werden mit dem Auto bzw. Motorrad und Mofa die höchsten Durchschnittsgeschwindigkeiten (inklusive Umsteigezeiten) erreicht (siehe unten stehende Grafik). Es ist jedoch erstaunlich, dass das Velo nicht häufiger eingesetzt wird. Bis zu einer Strecke von 10 Kilometern ist man damit (im Durchschnitt) nämlich schneller unterwegs als mit dem öffentlichen Verkehr, der seine höhere Maximalgeschwindigkeit erst bei einer längeren Strecke ausspielen kann. Dafür verantwortlich ist der Umstand, dass beim ÖV relativ viel Zeit für das Umsteigen verloren geht.


Die Publikation «Hin und zurück. Verkehrsströme in der Stadt Zürich» ist gratis im Internet verfügbar (www.stadt-zuerich.ch/statistik) oder kann bei Statistik Stadt Zürich als Broschüre bezogen werden (Preis Einzelausgabe Fr. 15.–; Jahresabonnement Fr. 85.–)

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