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Die Berufsberatung der Stadt Zürich feiert ihr 90-jähriges Bestehen

Medienmitteilung

Im Dezember 1919 nahm die Berufsberatung der Stadt Zürich ihre Arbeit auf. Mit über 100 geladenen Gästen feiert das Laufbahnzentrum am 10. Dezember 2009 im Volkshaus in Zürich sein 90-jähriges Bestehen.

10. Dezember 2009

In den Gruss- und Gratulationsworten würdigen die Redner die grosse Bedeutung des Laufbahnzentrums der Stadt Zürich. Stadtrat Martin Waser betont in seiner Grussbotschaft die sozialpolitische Bedeutung des Laufbahnzentrums: «Berufsberatung ist Bildungsförderung und soziale Unterstützung, Persönlichkeitsförderung und Prävention. Und sie leistet dazu einen Beitrag zur hohen Standortqualität: Der Verfügbarkeit von gut qualifizierten Arbeitskräften». Isabelle Zuppiger Ritter, Leiterin Fachbereich Berufsberatung des Kantons Zürich, stellt fest: «Heute ist es doch noch genauso wie vor 90 Jahren: das Zürcher Laufbahnzentrum setzt schweizweit Meilensteine. Es hat eine klare Führungsrolle in der Entwicklung der Berufs- und Laufbahnberatung». Für Jean-Paul Jacquod, Direktor des Schweizerischen Dienstleistungszentrums Berufsbildung, Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung, ist es ein Anliegen, «dem Laufbahnzentrum für alles zu danken, was es in den vergangenen 90 Jahren erbracht hat und was es noch heute auf schweizerischer Ebene beiträgt. Das Laufbahnzentrum hat nicht nur Pionierarbeit geleistet, sondern es auch verstanden, sich im Laufe seiner Jahre stetig weiterzuentwickeln und zu wandeln, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen».

Pionierleistungen für die ganze Schweiz
Die Entwicklung der Berufsberatung in den vergangenen 90 Jahren erläutert René Zihlmann, Direktor des Laufbahnzentrums der Stadt Zürich. Am 1. Dezember 1919 nahm das neu geschaffene Amt für Berufsberatung der Stadt Zürich seine Arbeit auf. Bereits im Jahre 1938 wurden 4459 Beratungen und 232 Lehrstellenvermittlungen durchgeführt. Die Dienstleistungspalette umfasste schon damals die Berufswahlvorbereitung in der Schule, die «Blätter zur Berufswahl», Betriebsbesuche, Lichtbildvorträge, berufskundliche Ausstellung im Schulhaus Schanzengraben, Stipendien und psychotechnische Untersuchungen, die am Institut für angewandte Psychologie durchgeführt wurden. Im Jahresbericht 1949 steht: «Die Beratungen nehmen gegenüber früher mehr Zeit in Anspruch, da die Methode vertieft wurde, was einem Bedürfnis der Ratsuchenden entspricht.» Seit 1970 wurden auf Anregung der Berufsberatung Schnupperlehren während der Schulzeit ermöglicht. 1977 wurde in Zürich am Helvetiaplatz das erste Berufsinformationszentrum (BIZ) der Schweiz eingeweiht. Die städtische Berufsberatung nahm die Produktion von berufsmonographischen Blättern in Angriff, die heute die Grundlage für alle BIZ-Dokumentationen in der Schweiz bilden (biz-berufsinfo). Im Dezember 1988 wurde das neue BIZ an der Konradstrasse 60 eröffnet. Gleichen Jahres erfolgte erstmals die von zahlreichen Firmen unterstützte Aktion «Faire Lehrlingsauswahl», die den 1. November als frühesten Selektionstermin propagiert.

Die Erwachsenenberatung wurde ausgebaut, 1999 wurde der berufsdiagnostische Dienst eingeführt. Das in Zürich entwickelte sogenannte 22-Berufsfeldersystem wurde gesamtschweizerisch eingeführt. Jahrelange Bemühungen zur Schaffung von mehr Lehrstellen zeigen ab 2006 Erfolge.

Nach diesem Rückblick berichtet Béatrice Moret, Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin im Laufbahnzentrum, von der heutigen Situation und geht auf die ständigen Veränderungen der Berufsberatung ein. Den Festvortrag hält Rudolph Strahm, ehemaliger Preisüberwacher und alt Nationalrat. Er erläutert, dass die Berufsbildung kein Auslaufmodell ist und stellt das Berufsbildungssystem in einen internationalen Vergleich.

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