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Die häufigsten Fragen aus der Mütter- und Väterberatung

Eine Auswahl an Fragen zum Thema Vereinbarkeit, die Eltern in unseren Beratungsgesprächen beschäftigt.

Vater gibt Baby den Schoppen

Ich gehe in einem Monat wieder zurück zur Arbeit. Mein Kind wurde bisher voll gestillt. Wie soll mein Kind in Zukunft ernährt werden?

Es ist gut, dass Sie sich rechtzeitig damit auseinandersetzen. So haben Sie genügend Zeit, einen kleinen Vorrat an Muttermilch anzulegen. Gewöhnen Sie Ihr Kind an den Schoppen, indem Sie oder noch besser ihr*e Partner*in ihm regelmässig die Flasche mit abgepumpter Muttermilch anbieten. Machen Sie sich Gedanken, wie Sie mit dem Stillen weiterfahren möchten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten: Vollständig Abstillen, nur tagsüber abstillen und abends, nachts und morgens weiterstillen, am Arbeitsplatz abpumpen im ungefähren Trinkrhythmus des Kindes und in der übrigen Zeit weiterstillen. Ihr Kind kann während der Trennung von Ihnen entweder Ihre abgepumpte Milch trinken oder bekommt einen Säuglingsmilchschoppen. Spätestens mit sechs Monaten wird die Beikost eingeführt und aufgebaut.  

Hilfe – mein Baby nimmt den Schoppen nicht!

Die Sorge ist verständlich, doch ganz so dramatisch ist es meistens nicht. Oft akzeptiert das Baby den Schoppen besser von einer anderen Person und wenn die Mutter nicht anwesend ist. Wichtig dabei ist, dass diese andere Person dem Kind vertraut ist und die Flasche in Ruhe anbieten kann. "Ich mache das jetzt" als Grundhaltung hilft. Ist die Ablehnung gegenüber der Flasche deutlich und verursacht dies Stress, so machen Sie eine Pause. Durch die Beikost wird ihr Baby ebenfalls mit Flüssigkeit und Milchprodukten versorgt. Informieren Sie die Kita, dass Ihr Kind noch nicht aus der Flasche trinkt und stillen Sie es in der Kita beim Bringen und Abholen. Viele Eltern sorgen sich bei diesem Thema. Halten Sie sich immer vor Augen, dass ein Kind nicht verhungert, wenn es tagsüber weniger isst und trinkt. Es holt dann in der Nacht nach, was es am Tag zu wenig aufgenommen hat. Oft löst sich das Problem von einem Tag auf den anderen.   

 

Welches sind meine Rechte am Arbeitsplatz? Darf ich stillen oder zu Hause bleiben, wenn mein Kind krank ist?

Im ersten Jahr nach der Geburt Ihres Kindes haben Sie das Recht, während der Arbeitszeit Ihr Kind zu stillen oder abzupumpen. Detaillierte Regelungen und weitere Informationen finden Sie auf der Website der Stillförderung Schweiz. Wenn Ihr Kind wegen Krankheit nicht familienergänzend betreut werden kann, haben Sie das Recht, bei ihm zu Hause zu bleiben. Der Beobachter fasst die Rechte und Pflichten auf dieser Website gut zusammen. Weitere Informationen sind auch in der Broschüre «Mutterschutz» vom SECO zu finden.

Ich habe ein schlechtes Gewissen. Mein Baby ist zu klein, um so lange und so oft in die Kita gehen zu müssen.

Diese erste Trennungserfahrung ist nicht einfach. Für Ihr Baby ist eine gute Eingewöhnung an die neuen Betreuungspersonen und die Qualität der Kita zentral. Vertrauen, Verlässlichkeit, Verfügbarkeit und ein liebevoller Umgang sind die Schlüsselqualitäten, die Sie von der Bezugsperson erwarten können. Ihr gutes Gefühl und Vertrauen in diese Bezugsperson nimmt Ihr Kind wahr. Es sind Voraussetzungen, damit sich Ihr Kind wohl und sicher fühlt. Sprechen Sie mit der Kita über Ihre Befindlichkeit und die Bedürfnisse Ihres Babys.
Ein afrikanisches Sprichwort besagt, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind zu erziehen. Es hilft, die Kita als Teil dieses Dorfes zu betrachten. Ihr Kind ist ein Teil des Familiensystems, in dem es aufwächst. Wer gehört neben der Mutter ebenfalls zu diesem Familiensystem und könnte für das Kind da sein? Zum Beispiel die Grosseltern oder Götti und Gotte? Die Kita-Tage des Kindes können allenfalls kürzer gehalten werden, wenn sich die Eltern absprechen mit Bringen und Abholen. So kann beispielsweise ein Elternteil früher zur Arbeit gehen und das Kind dann am Nachmittag abholen, während der andere Elternteil morgens das Kind gemütlich zur Kita bringt und dafür nachmittags länger arbeitet. Wenn es Ihnen besonders schwerfällt, Ihr Baby am Morgen abzugeben, übernimmt das vielleicht besser Ihr* Partner*in, dafür holen Sie es am Nachmittag ab. Nicht alle Eltern haben jedoch die Möglichkeit, sich die Arbeitszeit einzuteilen, sondern haben lange Arbeitstage. Versuchen Sie in dieser Situation, mindestens einen guter Beziehungsmoment mit Ihrem Kind pro Tag zu erleben.

Ich lebe persönlich in einer schwierigen Situation und brauche Zeit, eine neue Stelle zu finden. Mit dem Kind daneben schaffe ich das nicht.

In besonderen Situationen wie zum Beispiel bei persönlichen Belastungen werden Ihnen von der Stadt Zürich zusätzliche Kitatage subventioniert. Die Mütter- und Väterberatung ist hierfür die richtige Stelle, an die Sie sich wenden können.


Ich muss mit einem hohen Pensum arbeiten, um meine Arbeitsstelle behalten zu können. Wie bringe ich das alles unter einen Hut?

Spätestens, wenn die Mutter wieder in den Beruf einsteigt, braucht es eine Rollenverschiebung zwischen den Eltern. Oft haben die Mütter das Gefühl, sie müssten vieles selber machen. Die Frage sollte deshalb lauten: "Wie bringen wir alles unter einen Hut? Wer macht was? Wer unterstützt uns, was ist momentan weniger wichtig?" Eine gute, gemeinsame Planung des Alltags hilft enorm, Und ganz wichtig: Reden, reden, reden! Sprechen Sie als Elternpaar darüber, was Sie mental und emotional beschäftigt. So bleiben Sie einander auch als Paar nah und merken rechtzeitig, wenn es wirklich zu viel wird. Der Stresslevel von Eltern ist oft sehr hoch. Sie leisten eine grosse Menge.


Lesen Sie dazu auch unsere Newsletter zum Thema "Zeit in der Familie" und "Emotional und Mental Load aus der Perspektive von Vätern".

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