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Die Geburt des schlechten Gewissens

«Gut ist gut genug». Wer sich dem schlechten Gewissen stellt, kann auch aktiv etwas daran ändern.

Erschöpfte Mutter

Viele Eltern berichten, dass zusammen mit dem Kind auch ihr schlechtes Gewissen geboren wurde. Dahinter steckt die Angst, den Bedürfnissen des Kindes nicht gerecht zu werden und den Idealvorstellungen von Mutter-/ bzw. Elternschaft nicht zu genügen. Sie sind ihrem schlechten Gewissen allerdings nicht einfach so ausgeliefert. Anerkennen Sie diese Gefühle, damit sie sich verändern können. 

Vereinbarkeit von Beruf, Familie, Haushalt, eigenen Bedürfnissen und sonstigen Aufgaben

Wir möchten Sie dazu ermuntern, ihre Familienorganisation aktiv zu gestalten. Sie werden sehen, dass sich ihr Gewissen dadurch verbessert. Denn Sie wissen, dass Sie das Bestmögliche dafür tun, um die Bedürfnisse aller Familienmitglieder zu berücksichtigen. Was ist Ihnen im Moment wichtig? Verhandeln und entscheiden Sie als Paar zusammen, welches Familienmodell Sie leben möchten. Überlegen Sie sich stimmige Lösungen (Jobsharing, Home-Office, flexible Arbeitszeiten, etc.) und suchen Sie das Gespräch mit ihrem Arbeitgeber. Unterstützen Sie sich gegenseitig und entwickeln Sie die Haltung, dass Sie es gemeinsam schaffen. Planen Sie dabei mittelfristig, denn das Leben als Familie muss hin und wieder angepasst werden.

Ohne Abstriche geht es nicht

Mit der Geburt Ihres Kindes wurde Ihr Leben erheblich auf den Kopf gestellt. Vielleicht mussten Sie zuerst wieder lernen, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und Prioritäten zu setzen. Sie haben sicher auch erfahren, dass es unmöglich ist, all die Anforderungen zu erfüllen. Ohne Abstriche ist die Vereinbarkeit unmöglich. Trotzdem stehen viele Eltern unter enormem Stress. Nehmen Sie deshalb Unterstützung an, wann immer Sie die Gelegenheit haben. Sie müssen nicht alles selber machen. Seien Sie freundlich mit sich selber (Stichwort «Gut ist gut genug») und reflektieren Sie Ihre Rollenbilder als Mutter oder Vater.

Wie sag ich es meinem Arbeitgeber?

Zögern Sie nicht, mit Ihren Vorgesetzen über Ihre Vorstellungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu sprechen. Folgende Punkte können Ihnen helfen, sich darauf vorzubereiten:

  • Gibt es Arbeitskolleg*innen, die ihre Berufskarrieren familienfreundlich gestaltet haben? Können Sie davon profitieren?
  • Gibt es Arbeitskolleg*innen, die in einer ähnlichen Situation sind? Lassen sich Wege finden, Aufgaben neu unter sich aufzuteilen?
  • Welche Vorteile bietet ihre neue Arbeitszeitgestaltung dem Unternehmen? Und welche Nachteile?
  • Machen Sie deutlich, dass Sie Ihre familiären Pflichten ernst nehmen und gewillt sind, diese zu erfüllen. Wie können Sie zeigen, dass die neue Situation Sie motiviert, auch am Arbeitsplatz ganze Arbeit zu leisten?
  • Zu welchen Kompromissen sind Sie bereit? Und zu welchem Preis?
  • Was, wenn Ihre Vorschläge auf Ablehnung stossen? 

(Quelle: Eine Familie gründen, Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann). 

Der Elternbrief von Pro Juventute zum Thema Vereinbarkeit bietet wertvolle Informationen zu diesem Thema. Zudem hat die Fachstelle für Gleichstellung die wichtigsten Fragen und Antworten rund um Familie & Beruf zusammengestellt. 

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