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Wohnungsbau auf Rekordniveau

Im Jahr 2018 entstanden in der Stadt Zürich 3360 neue Wohnungen. Das ist die intensivste Neubautätigkeit seit 1954 – jener Zeit also, in der grosse Teile von Schwamendingen gebaut wurden. Da zudem weniger Wohnungen abgebrochen wurden, stieg auch der Wohnungsbestand mit einem Plus von 2725 Einheiten so stark wie seit über sechzig Jahren nicht mehr. (5. Februar 2019 – Stefanie Jörg)

Knapp die Hälfte der neuen Wohnungen wurden 2018 von privaten Gesellschaften (ohne Baugenossenschaften) gebaut (Grafik 1). Diese waren mit 1600 Wohnungen wieder sehr aktiv. Auch die Baugenossenschaften trugen viel zur Wohnbautätigkeit bei. Sie erstellten mit 870 Einheiten einen Viertel der Neubauwohnungen, verzeichneten aber auch fast die Hälfte aller Abbrüche (290 Wohnungen). Wohnbaugenossenschaften ersetzen seit Jahren immer wieder ganze Siedlungen. Im Stockwerkeigentum entstanden nach zwei schwachen Jahren wieder etwas mehr neue Wohnungen (460). Öffentliche Bauträger erstellten 2018 insgesamt 165 Wohnungen.

Grafik 1: Fertigerstellte Neubauwohnungen 2009–2018 nach Eigentumsart

Am meisten neue Wohnungen in Altstetten

Das dritte Jahr in Folge wurden am meisten neue Wohnungen im Kreis 9 fertigerstellt (Grafik 2). 2018 entstanden hier 855 Wohnungen (751 davon in Altstetten). Das entspricht einem Viertel aller Neubauwohnungen auf dem gesamten Stadtgebiet. Obwohl auch am meisten Wohnungen (254) abgerissen wurden, hatte der Kreis 9 den grössten Nettozuwachs aller Stadtkreise (601 Wohnungen).

In den Kreisen 2 (582 Wohnungen) und 11 (543 Wohnungen) entstanden ebenfalls über 500 neue Wohnungen. Ein negativer Saldo ist nur im Kreis 4 festzustellen. 2018 wurde hier keine einzige Wohnung gebaut. Hingegen verschwanden durch Abbruch 21 Wohnungen.

Grafik 2: Nettozuwachs, Neuwohnungen und Abbrüche pro Stadtkreis für die Jahre 2009–2018

Noch nie entstanden in Zürich in einem Jahr so viele Wohnungen im Rahmen von Wohnersatzprojekten wie 2018. 1681 der 3360 fertigerstellten Wohnungen entstanden auf Land, auf dem zuvor ältere Wohngebäude abgebrochen wurden. In Umnutzungsprojekten entstanden 1606 Wohnungen. Auf zuvor unbebauter Fläche entstanden 2018 nur 2 Prozent aller neuen Wohnungen (73). Momentan entstehen bei Ersatzneubauten pro abgebrochener Wohnung durchschnittlich 1,7 neuen Wohnungen.

Grösste Neubauprojekte

Die drei grössten fertigerstellten Projekte wurden 2018 von Privatgesellschaften gebaut (Grafik 3). Zwei davon entstanden in Altstetten. Im Vulcano beim Bahnhof Altstetten wurden in drei Hochhäusern 298 Wohnungen gebaut. Auf dem Labitzke Areal wurden 277 Wohnungen fertigerstellt. In der Binz in Wiedikon entstand zudem ein Studentenwohnheim mit 312 Wohnungen. Der Grossteil davon sind 1-Zimmer-Wohnungen. Es wurden aber auch einige Wohnungen mit 7 bis 8 Zimmern gebaut, die für grosse Wohngemeinschaften gedacht sind.

Auch in der Manegg, die zu Wollishofen gehört, wurden 2018 mehrere Projekte abgeschlossen. Waren es hier 2017 vor allem Projekte von Wohnbaugenossenschaften, wurden im letzten Jahr einige Projekte von anderen privaten Gesellschaften und ein Gebäude im Stockwerkeigentum vollendet.

Die grössten Projekte von Privatgesellschaften entstanden alle im Rahmen von Umnutzungsprojekten auf früheren Industriearealen.

Das grösste Projekt aus dem genossenschaftlichen Bereich war der Ersatzneubau Entlisberg der ABZ in Wollishofen (214 Wohnungen). Drei weitere genossenschaftliche Projekte mit je über 100 Wohnungen wurden in Unterstrass und Fluntern abgeschlossen.

Grafik 3:Lokalisierung aller Bauprojekte mit Anzahl Neuwohnungen nach Projektstatus und Eigentümerart seit 2009

Die Zahl der Wohnungen in laufenden und bewilligten Bauprojekten nahm im Vergleich zum Vorjahr ab. Ende 2018 befanden sich 4522 Wohnungen im Bau. Das sind 1400 weniger als Ende 2017. Auch in den nächsten Jahren sind am meisten neue Wohnungen in Altstetten zu erwarten. Hier befanden sich Ende 2018 über 1000 Wohnungen in laufenden Bauprojekten. In Seebach und Wollishofen sind momentan ebenfalls viele Wohnungen im Bau.

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