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Erweiterung Kunsthaus Zürich: Meilenstein Rohbau-Fertigstellung

Medienmitteilung

Die Vision eines Museums des 21. Jahrhunderts – Das Neue Kunsthaus – nimmt konkrete Formen an: Mit der Fertigstellung des Rohbaus im Juli 2018 wird das Gebäude, dessen Entwurf von David Chipperfield Architects stammt, erstmals in seiner ganzen Dimension und seinen Proportionen erlebbar.

3. Juli 2018

Lange Zeit existierte der Erweiterungsbau nur in Form von Plänen und Modellen, jetzt hat er seine effektive Gebäudehöhe erreicht und prägt als Ganzes den Heimplatz. Anlässlich einer Medienorientierung betonte Stadtrat und Hochbauvorstand André Odermatt die städtebauliche Bedeutung des Chipperfield-Baus: Zusammen mit dem bestehenden Kunsthaus und dem Schauspielhaus stärkt er den Heimplatz als Ort der Kultur und markiert gleichzeitig das Tor zum Hochschulgebiet.

Bauliche und betriebliche Qualität

Im Inneren des Rohbaus lassen sich die Proportionen der zukünftigen Museumsräume in ihren Grundzügen erkennen. Wiebke Rösler Häfliger, Direktorin des Amts für Hochbauten der Stadt Zürich, lobte David Chipperfields Entwurf: die räumlichen Qualitäten, die Materialisierung sowie die Eingangshalle, die zum öffentlich zugänglichen Garten der Kunst führt, seien wie aus einem Guss. Kunsthaus-Direktor Christoph Becker sieht im grössten Kunstmuseum der Schweiz ein Symbol für Kontinuität und Erneuerung. So gibt es mehr Raum für die Interaktion zwischen Kunst und Publikum. Der Anteil der zeitgenössischen Kunst wird ebenso gestärkt wie die Französische Malerei, die mit der Stiftung Sammlung E.G. Bührle einen Schwerpunkt bildet, wie er ausserhalb von Paris sonst nirgends in Europa erfahren werden kann. Mit einem Shop- und Barbetrieb sowie einem Festsaal – Einrichtungen, die auch ausserhalb der Öffnungszeiten des Museums geöffnet bleiben können – wird das neue Kunsthaus Menschen mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen anziehen und an sein Angebot heranführen.

Kunst und Bau

Ein integrativer Teil des Bauvorhabens ist, neben dem Garten der Kunst, das Kunst- und Bau-Konzept «Tastende Lichter» der Künstlerin Pipilotti Rist. Von einem künstlerisch gestalteten Mast auf dem Heimplatz werden farbige Lichtpunkte auf die umliegenden Fassaden- und Bodenflächen projiziert. Zusammen mit massgeschneiderten Videos für die Nischenfiguren beim Moserbau hauchen die sich langsam vorwärtstastenden Farbkreise den steinernen Oberflächen neues Leben ein und erzeugen eine räumliche und ästhetische Verbindung zwischen den Kulturinstitutionen auf dem Heimplatz.

Komplexe Grossbaustelle

Die Baustellenlogistik am Heimplatz gestaltet sich sehr anspruchsvoll. Das zeigt sich allein anhand der grossen Materialumwälzungen, der knappen Fläche für Geräte und der Koordination parallel laufender Prozesse. Zu Spitzenzeiten sind bisher ungefähr 120 Bauarbeitende gleichzeitig am Werk. Dass die unterirdische Passage  sie verbindet das bestehende Kunsthaus mit dem Neubau  für die Verkehrsteilnehmenden beinahe unbemerkt erstellt wird, ist nicht selbstverständlich. Der von den Massnahmen ebenfalls betroffene Bestandsbau von Karl Moser macht die temporäre Verlagerung des Eingangs (noch bis September 2019) erforderlich. Doch bleibt das Kunsthaus mit seiner Sammlung und seinem Ausstellungsprogramm offen.

Ökologisch vorbildlicher Museumsbau

Das neue Kunsthaus ist auch im Sinne der 2000-Watt-Gesellschaft zukunftsweisend. Es ist über den gesamten Lebenszyklus auf deren Ziele ausgerichtet. Der Gesamtenergiebedarf für Gebäudebetrieb (Wärme, Kälte, Elektrizität), Baustoffe (Graue Energie) und Mobilität soll gegenüber bestehenden Museen mit ökologisch nachhaltigen Lösungen massgeblich reduziert werden. Beispielsweise durch die Verwendung von Recyclingbeton, der ungefähr 95 Prozent der Gesamtmenge des verbauten Betons ausmacht.

Projektstand und nächste Schritte

Die Rohbau-Fertigstellung erfolgt knapp drei Jahre nach dem Baubeginn (3. August 2015). Der Baufortschritt verläuft nach Plan. Der Kredit von 206 Millionen Franken wird gemäss heutigem Projektstand eingehalten. Der private Anteil von über 80 Millionen Franken ist gesichert. Auch die Fertigstellung im Jahr 2020 wird nach heutiger Planung termingerecht erfolgen. Als nächstes wird mit dem Innenausbau, der Wärmedämmung, dem Fenstereinbau sowie mit der Verkleidung der Fassade (Naturstein aus der Schweiz) begonnen. Die «Aufrichte» ist zwischen Grundsteinlegung und Eröffnung der wichtigste Meilenstein für die Bauherrschaft  die Stadt Zürich, die Zürcher Kunstgesellschaft und die Stiftung Zürcher Kunsthaus, zusammengeschlossen in der Einfachen Gesellschaft Kunsthaus-Erweiterung (EGKE).