«Odermättli, Odermättli, schüüsst äs Gool oder numä as Lättli!» Wie hat es meinen Schulgschpändli Spass gemacht, mich auf dem Pausenplatz mit diesen Rufen zu hänseln. Das «-li» am Schluss war ärgerlich, noch ärgerlicher aber die Anspielung auf Karl Odermatt, damals unser aller Fussballheld. Im Fussballsport wäre ich also immer der Odermatt Nummer zwei geblieben. Darum verschrieb ich mich dem Töggelikasten in der Badi. Arm- statt Beinarbeit. Derweil dribbelten nebenan die Frauen des SV Seebach. Mit Erfolg, wie wir wissen - denn heute heissen sie zwar FC Zürich, haben aber gerade wieder den Meister-Pokal geholt.

Und statt Fussballstar bin ich nun Stadtrat geworden und als Vorsteher des Hochbaudepartements verantwortlich für die Planung und den Bau von Sportstätten. Sie sind wichtig für unsere Stadt. Nicht nur das Stadion Zürich, sondern auch die vielen Plätze und Turnhallen. 600 Vereine bieten in unserer Stadt über 130 verschiedene Sportmöglichkeiten an, Fussball ist am beliebtesten und viele Jugendliche mit Migrationshintergrund kicken mit -  das ist eine runde Sache für die Integrationsarbeit. Hier trainieren die Schweizer Stars von morgen. Und ein Blick auf unsere Fussball-Nati in Südafrika macht klar: Sie heissen nicht nur Frei und Eggimann, sondern Benaglio, Leoni, Senderos, Barnetta, Behrami, Derdiyok, Padalino, Nkufo, Shaqiri und natürlich nicht zu vergessen Hakan Yakin.

Drücken wir ihnen die Daumen und tröten mit der Vuvuzela, auf dass sie das Goal und nicht nur das Lättli treffen. Viel Spass.

Stadtrat André Odermatt
Vorsteher Hochbaudepartement