Persönlich-Kolumne: Über den Tellerrand blicken
Persönlich-Kolumne: Über den Tellerrand blicken
In den Medien ist das Thema Schulraum schon kaum mehr eine Schlagzeile wert. In zügigem Tempo schreitet die Schulraumoffensive vorwärts. Kaum ein Abstimmungsbüchlein kommt ohne eine Schulhausvorlage aus. Daran sieht man: Wir sind gut auf Kurs! Wie dieser gute Kurs gehalten werden kann, ist aber alles andere als gewöhnlich und bietet durchaus Stoff für die eine oder andere Schlagzeile: Zum Beispiel «Vom Radiostudio zum Schulhaus» oder «Kirche wird zu Schulraum».
Der Raum in der Stadt ist begrenzt, es sind kaum noch unbebaute Grundstücke vorhanden. Dadurch erhöht sich der Druck auf die bestehenden Flächen. Mit der Einführung des Tagesschulmodells nimmt der Flächenbedarf für Betreuung und Verpflegung ausserhalb der Unterrichtszeiten zu. Um diesem Bedarf an zusätzlichem Schulraum gerecht zu werden, müssen wir über den Tellerrand hinausschauen.
Die neusten Lösungen zeigen, dass unsere Planenden kreative und unkonventionelle Lösungen finden. Beispielhaft dafür ist die geplante Umnutzung der Kirche Wipkingen. Die Kirche wird schon länger nicht mehr für ihren ursprünglichen Zweck verwendet. Gleichzeitig benötigt die benachbarte Schule Waidhalde mehr Unterrichtsräume. Deshalb sollen nun in der Kirche ein Raum für Betreuung, ein Mehrzwecksaal und eine Bibliothek untergebracht werden. Damit wird im Schulhaus Waidhalde Platz für mehr Klassen freigespielt. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.
Und: Alle baulichen Massnahmen, die für die Umnutzung notwendig sind, können wieder rückgängig gemacht werden. So wird auch dem Denkmalschutz und dem Klimaschutzziel Netto-Null Rechnung getragen.
André Odermatt
Vorsteher Hochbaudepartement