Mit seinem Bild 'Zürich Eiszeit' erregte Giuseppe Reichmuth 1975 grosses Aufsehen. Seither hat der Zürcher Künstler ein vielseitiges Werk geschaffen. Bilder wie das genannte oder „Dinosaurier auf der Autobahn“ sind gleichsam Volksgut geworden.

Dass diese Bilder von Giuseppe Reichmuth stammen, wissen dagegen die wenigsten. Das liegt daran, dass Reichmuth sich auf keinen Fall festlegen lassen will. Zum Abschluss seiner fotorealistischen Phase malte er den damaligen Bundesrat im Sandkasten, brachte das Bild ins Bundeshaus – und verabschiedete sich aus der Schweiz, um in Genua und New York andere bildnerische Möglichkeiten auszuprobieren.

So vielfältig sein Werk auch ist, immer spielen Lust und der hintergründige Humor zentrale Rollen. Es ist nur logisch, dass er in den Siebzigern mit Leuten wie Christoph Marthaler, dem Jazzkomponisten und Pianisten Christoph Baumann und über viele Jahre hinweg eng mit dem Musiker und Theaterregisseur Ruedi Häusermann zusammen arbeitete. Mit letzterem bildete er eine Art Duo Infernal, das die Kunstszene aufmischte und bereicherte. Man erinnere sich nur an die beiden uniformierten Polizisten, die während Tagen händchenhaltend durch das sommerliche Zürich flanierten.

Giuseppe Reichmuth hat so viele Facetten, dass er sich nicht einordnen lässt. Er ist Maler, Regisseur, Darsteller und Bühnenbildner. Für die EXPO.02 schuf er das elektrische Haushaltgeräte-Orchester, das mit seinen Geräuschen die Schweizer Nationalhymne spielte. Es war eines der beliebtesten Objekte in Neuchâtel.

Mit der Ausstellung 'Bilder Aktionen Objekte' würdigt die Stadt Zürich das Werk dieses wichtigen Künstlers. Gezeigt werden Arbeiten von den Anfängen bis heute.

Zur Ausstellungseröffnung erscheint die erste Monografie über den Künstler. Die Publikation mit Beiträgen von Rea Brändle und Thomas Bodmer wurde vom Verein zur Förderung des Werks von Giuseppe Reichmuth zusammen mit dem Offizin Verlag realisiert.

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