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Vorlage im Detail

Vorlage 5: Wasserleitung Limmat, Glatt- und Hangzone, Objektkredit von 25,245 Millionen Franken

Ausgangslage

Die Wasserversorgung Zürich (WVZ) beliefert die Stadt Zürich und umliegende Gemeinden mit Trinkwasser. Das Wasser wird durch ein unterirdisches Leitungsnetz transportiert. Dieses ist aufgrund der Höhenunterschiede in der Stadt in mehrere Druckzonen eingeteilt. Die am tiefsten gelegene und grösste Zone ist die Limmatzone. Die zweitgrösste ist die Glattzone, die primär Zürich-Nord und wichtige Vertragspartner im Glattal mit Wasser versorgt. Im heutigen Netz sind diese beiden grössten Zonen allerdings nicht direkt miteinander verbunden. Trinkwasser, das aus der Limmat- in die Glattzone gelangen soll, muss zunächst in die noch höher gelegene Hangzone gepumpt werden, bevor es hinunter in die Glattzone geleitet werden kann.

Dank einer neuen Direktverbindung zwischen der Limmat-, Glatt- und Hangzone kann die Glattzone nun optimal an das restliche Netz angeschlossen werden.

Das Projekt umfasst die folgenden Kernelemente:

  • Pumpwerk Milchbuck mit einer Förderleistung von 50 000 Kubikmetern pro Tag, einschliesslich Trafostation und ZüriWC-Anlage;
  • Pumpwerk Strickhof mit einer Förderleistung von 25 000 Kubikmetern pro Tag;
  • Rohrleitungsbau.

Nutzen der neuen Direktverbindung

Betriebs- und Versorgungssicherheit erhöhen

Stadtplan mit eingezeichneten Rohrleitungen
Die neue Direktverbindung umfasst mehrere Rohrleitungen sowie ein neues Pumpwerk beim Reservoir Strickhof und eines beim Schindlerpark.

Das Projekt optimiert den Netzbetrieb, indem das Wasser künftig auf der Höhe von 527 Metern anstatt wie heute auf 557,5 Metern in die Glattzone eingespeist werden kann. Dadurch lässt sich im täglichen Betrieb Pumpenergie einsparen. Zudem erhöht die neue Verbindung die Betriebssicherheit und stellt die Versorgung mit Wasser auch bei mehrmonatigen Instandhaltungsarbeiten an Wasserwerken oder Hauptleitungen sicher.

Anbindung an Vertragspartner optimieren

Die grösste und wichtigste Vertragspartnerin der WVZ ist die Gruppenwasserversorgung Vororte und Glattal (GVG). Diese bezieht das benötigte Trinkwasser aktuell über eine Leitung beim Reservoir Strickhof. Durch den Bau von Leitungen durch den Milchbucktunnel wird die Anbindung der GVG gestärkt und ein Betrieb in beide Richtungen ermöglicht. Somit kann die WVZ künftig auch Trinkwasser ab dem Leitungsnetz der GVG beziehen. Dies ist angesichts des auch in Zukunft zu erwartenden Bevölkerungswachstums und des fortschreitenden Klimawandels von Vorteil.

Wasserversorgung gemäss kantonaler Richtplanung

Grundlage für die künftige Entwicklung der WVZ und ihrer Anlagen ist das Generelle Wasserversorgungsprojekt (GWP), das die kantonale Baudirektion genehmigt hat. Die geplante Verbindung ist darin enthalten. Über die Hang- und die Glattzone werden die bedeutendsten Vertragspartner der WVZ versorgt. Zudem wird mit dem Pumpwerk Strickhof eine zusätzliche Einspeisung in die Hangzone geschaffen, mit der die Versorgungssicherheit weiterer Vertragspartner auf der rechten Seeseite erhöht werden kann. 

Projekt

Rohrleitungen

Die neuen Leitungen werden unterirdisch durch den Irchelpark bis zum Reservoir Strickhof verlegt. Die Linienführung stimmt mit den langfristigen Absichten zum Ausbau der Universität Irchel überein. In einer begehbaren sogenannten Leitungskulisse, die unter dem Milchbucktunnel verläuft und bereits durch verschiedene Ver- und Entsorgungsleitungen genutzt wird, werden zwei rund 1350 Meter lange Leitungen mit Durchmessern von 60 beziehungsweise 30 Zentimetern verlegt. Entlang der Winterthurerstrasse wird auf einer Länge von rund 250 Metern eine weitere neue Leitung mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern erstellt. Der Anschluss an das bestehende Leitungsnetz der Limmatzone ist in der Kronenstrasse vorgesehen. Von dort unterquert die Verbindung den Schindlerpark nordseitig in einem grabenlosen Bauverfahren, dem sogenannten Pressrohrvortrieb. Dadurch können aufwendige Grabarbeiten auf ein Minimum beschränkt und die bestehenden Bäume geschützt werden.

Pumpwerke

Die Standorte der beiden Pumpwerke richten sich einerseits nach den hydraulischen Gegebenheiten und den bestehenden Anlagen der Wasserversorgung, anderseits nach den Stollen- und Hauptleitungen mit Zugang zur Leitungskulisse im Milchbucktunnel. Das Pumpwerk für die Direktversorgung der Glattzone muss am Standort Schindlerpark, jenes zur verstärkten Einspeisung in die Hangzone unmittelbar beim Reservoir Strickhof platziert werden. Zur Erstellung des Pumpwerks Milchbuck hat die Stadt vom Kanton Zürich einen Teil des Schindlerparks gekauft. Das Pumpwerk ist so gestaltet, dass es sich gut auf der nordöstlichen Seite des Schindlerparks einfügt. Der sichtbare Teil wird so stark verkleinert, dass die Anforderungen des Anlagenbetriebs und der Instandhaltung gerade noch eingehalten werden können. Durch diese Massnahmen und aufgrund der Platzierung des Pumpwerks am Rand wird der Park möglichst wenig beeinträchtigt.

ZüriWC-Anlage

Im Schindlerpark ergibt sich im Rahmen der Erstellung des Pumpwerks Milchbuck die Möglichkeit, die provisorische Toilette durch eine neue, ganzjährig nutzbare, öffentliche ZüriWC-Anlage zu ersetzen. Damit kann ein Anliegen aus dem Quartier berücksichtigt werden. Das ZüriWC wird in das neue Pumpwerk integriert und ist unabhängig vom Betrieb der Wasserversorgung zugänglich.

Kosten

Der Objektkredit von 25,245 Millionen Franken setzt sich wie folgt zusammen:

Kosten Abstimmungsvorlage 4 vom 17. Mai 2020.

 Total Franken

Grundstück

120 000

Nutzungs- und Anschlussgebühren

562 000

Projektierung (inkl. Studien und Vorleistungen)

2 375 000

Realisierung Anlagen und Pumpwerke  8 331 000
Realisierung Trinkwasserverteilung10 168 000
Realisierung Trafostation343 000

ZüriWC

278 000

Reserven für Unvorhergesehenes

1 264 000

Mehrwertsteuer (7,7 %)

1 804 000

Total Kredit

25 245 000

(Stichtag der Preise: 1. April 2019) 

Visualisierung Pumpwerk Milchbuck

Folgekosten

Die Folgekosten für Verzinsung und Abschreibung der Investitionen sowie für den Betrieb der neuen Anlagen belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Franken pro Jahr. Demgegenüber steht eine Senkung der Energiekosten um rund 30 Prozent, weil dank der direkten Verbindung kein Wasser mehr über die höher gelegene Hangzone gepumpt werden muss.

Bedeutung für die Stadt Zürich

Das Projekt erfüllt die Planungsvorgaben des Kantons und trägt der erwarteten Zunahme des Wasserverbrauchs Rechnung. Durch die direkte Zonenverbindung kann die Stadt die Vernetzung der Trinkwasserversorgung mit den umliegenden Gemeinden stärken, sodass auch im Notfall und bei einem längeren Versorgungsunterbruch Trinkwasser in die Stadt gefördert werden könnte.

Antrag

Weitere Informationen