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Frauen verdienen deutlich weniger als Männer

Medienmitteilung

Auswertung der «Lohnstrukturerhebung 2006»

In der Zürcher Privatwirtschaft verdient ein voll beschäftigter Mann im Mittel 7869 Franken pro Monat, eine Frau 6000 Franken. Das um 23,8% niedrigere Gehalt der Frauen wird zum Teil durch geringeren Lohn für gleiche Arbeit verursacht. Stärker indessen wirkt sich die geringere Chance der Frauen aus, in eine gut bezahlte Funktion aufzurücken. Für die Stadt Zürich gilt die Regel: Je höher der zu erwartende Lohn auf einer bestimmten Stelle, desto geringer ist die Chance, dass eine Frau sie besetzt.

3. April 2008

Frauen leisten nach wie vor den überwiegenden Teil der Haushaltsarbeit. Zu diesem Zweck reduzieren sie ihre Berufsarbeit gerade dann, wenn die Männer in höhere Positionen aufrücken: Mit 30 Jahren erbringen die Frauen noch 90 Prozent der Arbeitsleistung der Männer, mit 40 Jahren sind es nur noch 75 Prozent. Dieser teilweise Ausstieg der Frauen aus dem Berufsleben führt dazu, dass sie insbesondere im oberen Kader markant untervertreten sind. Dort sinkt ihr Anteil auf unter 15 Prozent.

Die von Statistik Stadt Zürich eben veröffentlichte Studie «Löhne in der Stadt Zürich» stützt sich auf die vom Bundesamt für Statistik durchgeführte «Lohnstrukturerhebung 2006». Sie berücksichtigt die in der Privatwirtschaft bezahlten Bruttolöhne. Neben dem Unterschied der Geschlechter widmet sich die Studie den Auswirkungen des Alters, der Ausbildung und der beruflichen Stellung.

Voller Lohn erst mit 40 Jahren
Die mittlere Lohnhöhe steigt im Alter zwischen 20 und etwa 40 Jahren deutlich an. Je höher die Anforderungen der Arbeitsstelle, desto steiler und länger ist dieser Anstieg. Irgendwann zwischen 35 und 45 bricht die Entwicklung dann recht abrupt ab: Gerade bei anspruchsvollen Jobs bleibt der Lohn im Alter über 40 Jahren konstant, mit geringen Abweichungen nach oben oder auch nach unten.

Gute Ausbildung zahlt sich aus
Die Ausbildung hat auf den zu erwartenden Lohn entscheidenden Einfluss. Nicht dass sie selbst schon zu höherem Lohn berechtigte, doch eine gute Ausbildung ermöglicht die Annahme einer Stelle mit entsprechend hohem Anforderungsniveau. Obwohl die Lohn-strukturerhebung nur gerade vier verschiedene Anforderungsniveaus unterscheidet, ist das Lohnverhältnis zwischen oberstem und unterstem Niveau 2,8. Wer also – typischerweise nach einem Hochschulstudium – eine Stelle des höchsten Niveaus annimmt, verdient fast drei Mal so viel wie eine Person, die eine Stelle des untersten Niveaus annehmen muss.

Karriere braucht langen Atem
Der Aufstieg innerhalb der Weisungshierarchie eines Unternehmens hat einen fast ebenso grossen Einfluss auf die Lohnhöhe wie die Ausbildung: Die mittleren Löhne auf der obersten Hierarchiestufe sind 2,4 Mal so hoch wie jene der untersten. Allerdings ist auch für eine Karriere eine gute Ausbildung unabdingbar. Zudem ist konsequentes Am-Ball-Bleiben erforderlich. Der Aufstieg erfolgt in der Regel stufenweise, und die lukrativen oberen Stufen werden erst zwischen 35 und 40 errungen. Wer sich dann im Rahmen einer Familienphase zurücknimmt, hat nur geringe Chancen auf einen Spitzenlohn.
 
Die Publikation «Löhne in der Stadt Zürich» (Analyse 3/2008) ist gratis im Internet verfügbar oder kann bei Statistik Stadt Zürich als Broschüre bezogen werden (Preis 15 Franken).

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