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Kunstpreis und Kulturvermittlungspreis der Stadt Zürich für das Jahr 2009

Medienmitteilung

Der Stadtrat verleiht den mit 50 000 Franken dotierten Kunstpreis 2009 dem Rock-Chansonnier Stephan Eicher. Die mit 15 000 Franken dotierte Auszeichnung für Verdienste in der Kulturvermittlung geht gemeinsam an die Filmkritikerin Pia Horlacher und den Filmkritiker Christoph Egger. Die beiden Preise werden je zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen einer eigenen Feier verliehen.

24. September 2009

Stephan Eicher ist ein unermüdlicher, kreativer Songschreiber, ein unverwechselbarer und äusserst charismatischer Sänger und Musikant. Er geht seine ureigenen Wege im Popgeschäft und findet nicht nur in der ganzen Schweiz, sondern auch im Ausland, insbesondere in Frankreich breite Anerkennung. Er wurde auch schon als Botschafter des Alpenraums bezeichnet.

In den vergangenen 25 Jahren hat Stephan Eicher elf Studioalben und zwei Konzertalben, diverse Kompilationen und Videos veröffentlicht. Eben ist der Konzertfilm «Eldorado Trio Live» auf DVD erschienen. Seine Alben gingen millionenfach über die Ladentische. Eine Welttournee führte ihn auch auf den afrikanischen Kontinent. Er arbeitet mit berühmten Musikern aus der ganzen Welt zusammen, u. a. auch mit Herbert Grönemeyer. Seine Texte wurden u. a. von Martin Suter und Philippe Djian verfasst.

Stephan Eicher zeichnet sich durch besonderes Charisma aus. Kaum ein anderer Schweizer Pop/Rocksänger konnte international so viele Erfolge feiern wie er. Geboren ist Stephan Eicher 1960 im Kanton Bern. Anfangs der 80er-Jahre besuchte er in Zürich die F&F, Schule für Kunst und Mediendesign, und machte in Zürich auch die ersten musikalischen Solo-Auftritte. Er experimentierte und arbeitete in der alternativen Musikszene rund um die Rote Fabrik und liess sich mit Familie im Kreis 5 nieder. Später lebte Stephan Eicher in europäischen Städten. Gegenwärtig wohnt er in Frankreich. Da Stephan Eicher momentan intensiv an einem neuen Projekt engagiert ist, wird er den Medien erst anlässlich der Preisverleihung in Zürich zur Ver-fügung stehen. (Weitere Informationen: www.stephaneicher.com)

Pia Horlacher und Christoph Egger haben während vieler Jahre die Filmredaktion der NZZ geleitet und die von Martin Schlappner begründete Bedeutung der NZZ für das Schweizer Filmfeuilleton in eine neue Ära überführt. Sich ergänzend in den persönlichen Vorlieben – Eg-ger u. a. mit fundierten Kenntnissen des Schweizer Films, Horlacher als ausgewiesene Kennerin des anglophonen Filmschaffens – zeichneten sie verantwortlich für eine ebenso breit gefächerte wie tiefgründige Berichterstattung. Europäischer Autorenfilm und Hollywood, Rezensionen und Hintergrundberichte, Aktualitäten aus der Filmbranche, von Festivals und aus der Kulturpolitik – das Tandem Egger/Horlacher setzte für die Schweizer Filmkritik Massstäbe in Sachen Ernsthaftigkeit und Kompetenz, Unabhängigkeit und Esprit. Zu ihrer Redaktionstätigkeit gehörte das Zusammenspiel mit ausgewiesenen Fachleuten für Spezialgebiete ebenso wie das Heranziehen talentierter Nachwuchsautoren. Während sich Eggers Schreibweise durch genaue Beobachtung und einfühlsame Annäherung auszeichnet, glänzt Horlacher als Stilistin und Gesellschaftkritikerin mit subtiler Ironie. Neben ihrer Tätigkeit im Hause NZZ waren bzw. sind Egger und Horlacher gefragte Autoren, Juroren und Lehrende im In- und Ausland.

Im Sommer 2009 wurden Pia Horlacher und Christoph Egger pensioniert: Egger nach 25 Jah-ren in der NZZ-Filmredaktion, Horlacher nach elf Jahren bei der NZZ und sieben weiteren bei der NZZ am Sonntag. Mit ihrem Abgang, der auch einen Generationenwechsel bezeichnet, ergibt sich die Möglichkeit, ihre ausserordentlichen Verdienste zu würdigen.

Pia Maria Horlacher ist 1950 geboren und studierte Anglistik (lic.phil). Bevor sie 1991 in die Filmredaktion der NZZ eintrat, war sie zehn Jahre lang Mitglied der Spielfilmredaktion von SF DRS. Christoph Egger ist 1947 geboren und hat in Montreal, Stockholm und Zürich Germanistik, Romanistik und Nordistik studiert (lic.phil). Während des Studiums schrieb er erste Artikel für das Feuilleton der NZZ; ab Frühjahr 1978 war er in den Ressorts Film, Radio/Fernsehen und Tourismus zunehmend auch redaktionell tätig. Seit 1984 ist er verantwortlich für die Film-berichterstattung der NZZ.