Global Navigation

Zahl der Leerwohnungen steigt leicht

Medienmitteilung

Ergebnisse der Leerwohnungszählung vom 1. Juni 2015

Die Leerwohnungszahl im Kanton Zürich hat sich 2015 leicht erhöht. Anfang Juni standen 5518 Wohnungen leer, 159 mehr als im Vorjahr. 2015 ist somit das dritte Jahr in Folge, in dem die Zahl leerstehender Wohnungen zunimmt – der Anstieg fällt mit knapp drei Prozent jedoch deutlich geringer aus als im Vorjahr. Der Leerwohnungsanteil beläuft sich auf 0,77 Prozent. Die Leerwohnungszahl der Stadt Zürich, die im letzten Jahr noch eine Verdoppelung verzeichnete, steigt ebenfalls leicht an. Besonders häufig stehen in Kanton und Stadt Neubauwohnungen leer.

12. August 2015

Mit der Leerwohnungszählung wird jährlich die Zahl der Wohnungen ermittelt, die per 1. Juni leerstehen (vgl. Kasten weiter unten). Die Leerwohnungszahl bildet nur einen Teil der Wohnungen ab, die auf den Markt kommen. Der Grossteil der Wohnungen wird unmittelbar nach einem Auszug wieder vermietet oder verkauft. So werden etwa in der Stadt Zürich in einem durchschnittlichen Monat rund 1700 Wohnungen (wieder-)bezogen, was mehr als dem Dreifachen des aktuellen Leerwohnungsbestands entspricht. Damit herrscht am Wohnungsmarkt mehr Bewegung, als in der Leerwohnungszahl zum Ausdruck kommt.

Neubauwohnungen stehen häufiger leer

Der leichte Anstieg der Leerwohnungszahlen geht vor allem zurück auf Neubauwohnungen in Mehrfamilienhäusern. Teilweise handelt es sich dabei um langfristige Wohnbauentwicklungen, die bereits im letzten Jahr Auswirkungen auf die Leerwohnungszahlen hatten. Vor allem mittelgrosse Wohnungen mit 3 bis 4 Zimmern legten im Gegensatz zum Vorjahr zu – sie machen rund 63 Prozent aller Leerwohnungen aus. Den grössten Beitrag zum Anstieg der Leerwohnungszahlen in Neubauten liefern die Zentren Zürich und Winterthur sowie die Gemeinden Männedorf, Opfikon und Kloten. Grundsätzlich bleibt aufgrund der geringen Veränderung zum Vorjahr die Struktur im Leerwohnungsbestand jedoch weitgehend gleich. 
Regionale Unterschiede zeigen sich auch in diesem Jahr. Am höchsten liegt die Leerwohnungsquote in der Region Pfannenstiel, wo sie um 0,28 Prozentpunkte auf 1,55 Prozent zunahm und nun mehr als doppelt so hoch liegt wie im kantonalen Durchschnitt. Den grössten Rückgang verzeichnete das Glattal, hier sank die Quote von 1,25 auf 0,90 Prozent.

Leerwohnungen in der Stadt Zürich mehrheitlich im gehobenen Preissegment

In der Stadt Zürich hat sich der Leerwohnungsbestand 2015 trotz weiterhin hoher Wohnbautätigkeit im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich verändert. Durch den leichten Anstieg des Gesamtwohnungsbestands blieb die Leerstandsquote mit 0,22 Prozent trotz der Erhöhung von 471 auf 483 leere Wohnungen konstant. Auffallend ist die grosse preisliche Diskrepanz zwischen den auf dem Markt angebotenen Leerwohnungen und den bereits vermieteten Einheiten (vgl. Grafik 2). Der monatliche Medianmietpreis von Leerwohnungen liegt bei 35 Franken pro Quadratmeter, während der Median bei neu bezogenen Wohnungen mit 22 Franken pro Quadratmeter um rund einen Drittel tiefer liegt. Noch grösser ist die Differenz zu den Mieten von Wohnungen, bei denen schon seit mehr als zwei Jahren kein Mieterwechsel mehr stattgefunden hat; dort liegt der Median bei 19 Franken pro Quadratmeter.

Diese Unterschiede zwischen Leerwohnungen und vermieteten Wohnungen sind noch deutlicher, wenn man den mittleren Mietpreis einer 3-Zimmerwohnung betrachtet. Da die leerstehenden 3-Zimmerwohnungen im Mittel grösser sind als die vermieteten, ist die Preisdifferenz bei der Betrachtung der Wohnungen nach Zimmerzahl noch grösser als bei der Auswertung nach Quadratmeterpreis.

Über die Leerwohnungszählung

Die Leerwohnungszählung wird seit 1974 nach Vorgaben des Bundes durchgeführt und erfasst bei allen Gemeinden die am 1. Juni leerstehenden Wohnungen, die entweder zur dauernden Miete oder zum Kauf angeboten werden.
Nicht erfasst werden Wohnungen, die zwar unbewohnt, jedoch schon vermietet oder verkauft sind. Die ausgewiesenen Leerstandszahlen umfassen also nur Wohnungen, die zwar ausgeschrieben sind, aber nicht vermietet oder verkauft werden können. Sie schliessen somit nur einen Teil aller in Presse und Internet ausgeschriebenen Objekte ein.

Die von der Leerwohnungszählung ausgewiesenen Resultate beziehen sich deshalb auf denjenigen Teil des Wohnungsangebots, der nicht sofort von der Nachfrage absorbiert wird (Neubauwohnungen, hochpreisige oder aber ältere, demodierte Wohnungen sowie solche an problematischen Lagen). Im Zeitverlauf ist die Leerwohnungsziffer ein sensibler Indikator für Ungleichgewichte im Wohnungsmarkt.