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Zürich entwickelt sich zur Familienstadt

Medienmitteilung

Publikationen zu Familien und Haushalten in der Stadt Zürich

In den letzten zwanzig Jahren hat die Zahl der Familien und grösseren Haushalte in Zürich stark zugenommen. Der Trend zu Einpersonenhaushalten ist hingegen gebrochen. Bei den Familienhaushalten entfallen drei von fünf auf Ehepaare mit Kindern; knapp jeder fünfte Familienhaushalt wird von Alleinerziehenden geführt. Von den Zürcher Familien nutzen fast zwei Drittel bei der Kinderbetreuung kostenpflichtige Angebote. Vier Fünftel der Eltern finden, dass sie zu wenig Zeit für sich haben.

9. Juli 2015

Zürich entwickelt sich seit den 1990er-Jahren zu einer Familienstadt: Die Kinderzahl wuchs schneller als die Gesamtbevölkerung. In mehr als jedem fünften Haushalt der Stadt Zürich leben mittlerweile Familien mit Kindern unter 25 Jahren. Bei diesen Familienhaushalten sind Ehepaare mit Kindern weitaus am häufigsten (60 %). 8 Prozent sind unverheiratete Paare mit gemeinsamen leiblichen Kindern. Der Anteil grösserer Haushalte stieg ebenfalls: Mehrgenerationen-Haushalte und Wohngemeinschaften mit Kindern machten 2014 mehr als jeden zehnten Familienhaushalt aus. In einer interaktiven Anwendung können verschiedene Haushaltsformen zusammengestellt und deren Verteilungen in Zürich betrachtet werden.

Viele Alleinerziehende, kaum Patchwork-Haushalte

Knapp jeder fünfte Familienhaushalt wird von Alleinerziehenden geführt. Diese sind zu fast 90 Prozent Frauen. Jedes achte minderjährige Kind lebt in einem Alleinerziehenden-Haushalt. Wirtschaftlich sind alleinerziehende Mütter im Schnitt klar schlechter gestellt als alleinerziehende Väter. Beinahe 50 Prozent der Ein-Eltern-Haushalte sind in gemeinnützigen Wohnungen zu Hause. Diese Quote ist fast doppelt so hoch wie im städtischen Durchschnitt. Patchwork-Haushalte in einer gemeinsamen Wohnung sind in Zürich selten (2 % der Familienhaushalte).

Vier von fünf Familien nutzen familienexterne Unterstützung bei der Kinderbetreuung

79 Prozent der Zürcher Familien mit Kindern unter 13 Jahren nutzen familienexterne Unterstützung bei der Kinderbetreuung. 65 von 100 Zürcher Familien greifen auf ein kostenpflichtiges familienergänzendes Kinderbetreuungsangebot zurück; ungefähr die Hälfte dieser Familien nimmt sowohl bezahlte als auch kostenlose famlienexterne Unterstützung in Anspruch. 21 Prozent der Familien bewältigen die Kinderbetreuung ohne externe Unterstützung. Im Vergleich mit der gesamten Schweiz nehmen in der Stadt Zürich deutlich mehr Familien bezahlte Kinderbetreuungsangebote in Anspruch (Stadt Zürich 65 %, Schweiz 39 %).

Zürcher Eltern haben zu wenig Zeit für sich

Vier von fünf Zürcherinnen und Zürchern mit Kindern unter 13 Jahren gaben an, zu wenig Zeit für sich selbst zu haben. Insbesondere die Mütter wünschen sich mehr Zeit für sich alleine. Die Eltern hätten zudem gern mehr Zeit für Sport, Aktivitäten mit Partnerin und Partner sowie für den Kontakt mit Freunden, Bekannten oder Verwandten. Umgekehrt findet fast die Hälfte der Zürcher Eltern, dass sie zu viel Zeit ihres Lebens bei der Arbeit verbringen. Die Zeit für Hausarbeiten möchten ebenfalls viele gerne reduzieren.

Kinderbetreuung und Hausarbeit hauptsächlich von Müttern übernommen

In den meisten Zürcher Familien übernehmen die Mütter einen grossen Teil der Kinderbetreuung und der Hausarbeit. Wenn Kinder krank sind, bleiben in fast 70 Prozent der Familien hauptsächlich die Mütter zu Hause. Auch wenn beide Elternteile Vollzeit oder beide Teilzeit arbeiten, übernehmen primär die Mütter die Pflege der kranken Kinder. Auch das Ankleiden der Kinder ist mehrheitlich Sache der Mütter. In den letzten zehn Jahren gab es bloss leichte Veränderungen bei der innerfamiliären Aufteilung der Kinderbetreuung. Bei den Müttern ist die Zufriedenheit mit der Aufgabenteilung etwas weniger gross als bei den Vätern.