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Junge Frauen wählen häufiger als junge Männer

Medienmitteilung

Analyse der Beteiligung an den eidgenössischen Wahlen in der Stadt Zürich

Bei den Frauen lag die Beteiligung mit 47,8 Prozent knapp 5 Prozentpunkte unter derjenigen der Männer (52,7 %). Zwischen dem 18. und 28. Lebensjahr weisen die Frauen jedoch eine durchgehend höhere Wahlbeteiligung auf. Ältere Männer und Wahlberechtigte am Zürich- und Hönggerberg wählten am häufigsten, in den Kreisen 11 und 12 war die Beteiligung am tiefsten. Und: Je höher Einkommen und Vermögen, desto höher ist die Wahlbeteiligung.

27. Oktober 2015

Die Wahlbeteiligung in der Stadt Zürich lag an den eidgenössischen Wahlen vom 18. Oktober 2015 bei 48,7 Prozent (siehe Anmerkungen zur Auswertungsmethode). Dies entspricht der zweithöchsten Beteiligung seit 1975. Rund 81 Prozent der Wahlbeteiligten gaben ihre Stimme brieflich ab. An den Wahlen nahmen 52,7 Prozent der wahlberechtigten Männer teil, bei den Frauen waren es 47,8 Prozent (siehe Webartikel). Der Unterschied zwischen Männern und Frauen betrug somit 4,9 Prozentpunkte und hat im Vergleich zu den Wahlen 2007 (5,9 %) und 2011 (5,8 %) abgenommen. Frauen zwischen dem 18. und 28. Lebensjahr weisen mit durchschnittlich 36,5 Prozent eine durchgehend höhere Wahlbeteiligung auf als ihre männlichen Altersgenossen (34,0 %). Je älter die Wahlberechtigten, desto eher gingen sie wählen. Männer im Pensionsalter sind weiterhin die aktivsten Wähler: 64,9 Prozent der über 65-Jährigen beteiligten sich an den Wahlen. Bei den gleichaltrigen Frauen waren es nur gut die Hälfte (50,7 %).

Fluntern mit höchster, Hirzenbach mit tiefster Beteiligung

In der Stadt Zürich zeigen sich zwischen den einzelnen Stadtquartieren grosse Unterschiede hinsichtlich der Partizipation an den eidgenössischen Wahlen (siehe Webartikel). Ein Korridor mit hoher Wahlbeteiligung zieht sich vom Zürich- zum Hönggerberg durch die Kreise 6, 7, 8 und 10. Die höchste Partizipation weist das Quartier Fluntern auf, wo über zwei Drittel der Wahlberechtigten ihre Stimme abgaben. Die tiefste Wahlbeteiligung lässt sich in den Kreisen 11 und 12 beobachten. Im Quartier Hirzenbach beteiligte sich weniger als jede dritte stimmberechtigte Person an den Wahlen.

Je älter und wohlhabender, desto höher die Beteiligung

Einkommen und Vermögen beeinflussen das Wahlverhalten der Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher. Je höher das steuerbare Einkommen der Wahlberechtigten, desto höher war die Wahlbeteiligung an den National- und Ständeratswahlen 2015 (siehe Webartikel). Der Median des steuerbaren Einkommens der wählenden Einzelpersonen ist mit 46 500 Franken rund ein Drittel höher als derjenige der Nichtwählenden (34 500 Fr.). Verheiratete Wählerinnen und Wähler verfügen gar über ein steuerbares Medianeinkommen, welches um über 40 Prozent höher ist als jenes der verheirateten Nichtwählenden. Stimmberechtigte mit einem steuerbaren Einkommen von über 100 000 Franken beteiligten sich eineinhalbmal bis doppelt so häufig an den Wahlen wie Personen mit einem Einkommen bis 50 000 Franken. Es zeigt sich dabei ein enger Zusammenhang zwischen Alter und Einkommensverhältnissen. Die Beteiligung an den eidgenössischen Wahlen nimmt nicht nur mit dem Einkommen, sondern auch mit dem Alter zu: Die höchste Wahlbeteiligung findet sich bei den 75- bis 84-jährigen Stimmberechtigten mit einem steuerbaren Einkommen über 150 000 Franken.

Tiefe Beteiligung bei Eingebürgerten und volljährig Gewordenen

16 255 Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher erlangten seit den letzten eidgenössischen Wahlen die Volljährigkeit oder die Schweizer Staatsangehörigkeit. Vom damit einhergehenden Wahlrecht machten jedoch nur 35,6 Prozent der Eingebürgerten und 31,7 Prozent der Jungbürgerinnen und Jungbürger Gebrauch. Ein Zusammenhang zwischen Aufenthaltsdauer in der Stadt Zürich und Wahlbeteiligung an den Wahlen konnte nicht festgestellt werden. Die Verbundenheit mit Wohnort oder Wohnkanton scheint die Beteiligung an landesweiten Wahlen kaum zu steigern – im Gegensatz zu kantonalen oder städtischen Wahlen.

Hohe Beteiligung bei Reformierten

57,0 Prozent der evangelisch-reformierten Wahlberechtigten machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Die Wahlbeteiligung der römisch-katholischen Personen war mit 48,3 Prozent deutlich tiefer. Die Beteiligung der Wahlberechtigten, die keiner der drei staatlich anerkannten Konfessionen angehören, liegt bei 46,1 Prozent. Zu dieser Sammelgruppe zählen neben den Konfessionslosen auch die Angehörigen anderer christlicher und nichtchristlicher Religionsgemeinschaften.