Bildungsgerechtigkeit ist für die Stadt Zürich ein wichtiges sozialpolitisches und gesellschaftliches Anliegen. Seit einigen Jahren unterstützt das Sozialdepartement darum in Abstimmung mit dem Schul- und Sportdepartement drei private Angebote, die Kinder aus bildungsfernen Familien auf ihrem Schul- und Bildungsweg gezielt unterstützen und fördern. Die Finanzierung dieser drei Angebote für die Jahre 2019 bis 2022 wird nun dem Gemeinderat beantragt.

Drei Trägerschaften für grösseren Bildungserfolg

Die Angebote der drei privaten Trägerschaften haben alle zum Ziel, den Schulerfolg von Kindern aus bildungsfernen Familien zu erhöhen und die Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, ihr schulisches Potenzial voll zu entfalten. Die Kinderbegleitung des Vereins Arche Zürich bietet dafür im Kreis 4, in der Grünau und in Affoltern – allesamt Quartiere mit einem hohen Anteil an zugewanderten, bildungsfernen Familien – gezielte Unterstützung durch Freiwillige an. Diese arbeiten jede Woche während eineinhalb Stunden mit jeweils einem einzelnen Kind und helfen bei den Hausaufgaben und der Bewältigung des Schulstoffs. Während den Ferien bieten die Begleitpersonen ein breites Angebot an Freizeitaktivitäten für die Kinder an. Dies stärkt das Selbstvertrauen und die sprachlichen und sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler, die von ihren Lehrpersonen für die Teilnahme an der Kindbegleitung empfohlen werden.

Der ausserschulische Treffpunkt Lern-Raum des Vereins Bildungsmotor in Zürich-Altstetten setzt ebenfalls Freiwillige ein: Hier bietet ein interkulturelles Team von Studierenden an drei Tagen pro Woche während jeweils eineinhalb Stunden Aufgabenhilfe und Unterstützung für 25 Kinder. Regelmässig finden ausserdem zusätzliche Angebote wie Robotik-Kurse oder Schreibwerkstätten statt. Besuche an der Kinder-Universität schlagen zudem die Brücke zur höheren Bildung und machen die Bildungsvermittlung so zum attraktiven Freizeitangebot.

Mit einer Erhöhung der Finanzierung von bisher 40 600 Franken auf neu 52 000 Franken soll das Angebot in Zukunft 40 Kindern zur Verfügung stehen.

Das Angebot «Fit für die Sek» des Vereins Lernturbo richtet sich an Schülerinnen und Schüler mit durchschnittlichen Schulleistungen aus bildungsfernen Familien aus dem Schulkreis Glattal. Sie werden in der 5. und 6. Primarstufe gezielt unterstützt, damit sie anschliessend Einstufungen in die Sekundarschule erreichen, die ihrem tatsächlichen Potenzial entsprechen. Die Teilnehmenden werden ebenfalls von ihren Lehrpersonen für das Programm empfohlen und müssen motiviert und lernwillig sein, da sie das schulunterstützende Angebot während zwei Jahren jeden Samstagvormittag ergänzend zum Regelunterricht besuchen.

Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat, die drei bildungsnahen Angebote in den Jahren 2019 bis 2022 mit einem leistungsabhängigen Beitrag von jährlich gesamthaft maximal 332 906 Franken zu unterstützen, um den Schul- und Bildungserfolg von Schülerinnen und Schülern aus bildungsfernen Familien zu verbessern. Der Betrag wird mit dem Budget 2019 ordentlich beantragt und in den Aufgaben- und Finanzplan 2018-2021 eingestellt.