Global Navigation

Fundstellen

Die Tauchequipe der Stadt Zürich betreut rund 100 Objekte im und am See, davon 74 im Kanton Zürich. Es handelt sich dabei um ganz unterschiedliche Quellengattungen.

Die Karte mit Zürich-, Greifen- und Pfäffikersee sowie einem Teil des Obersees zeigt das hauptsächliche Einsatzgebiet der archäologischen Tauchequipe der Stadt Zürich.
Pfahlbau-Fundstellen der Kantone Zürich, Schwyz und St. Gallen

Beispiele hierfür sind: Pfahlbaudörfer mit ihren Bauresten und hervorragend erhaltenem Fundmaterial, aber auch Schiffe, Landeanlagen und Uferverbauungen sowie Reste von Brückenpfeilern oder Opferplätze mit Weihegaben.

Funde

Im Wasser erhalten sich unter Luftabschluss Gegenstände aus organischem Material über Jahrtausende, beispielsweise Holzgefässe, Werkzeuge und Schmuck aus Geweih, Knochen und Holz oder auch Schnüre und Geflechte. Auch Gewandnadeln, Äxte oder Angelhaken aus Bronze und vor allem Keramikgefässe sind eindrückliche Zeugen des damaligen Lebens.

Ausgewählte Funde
Ausgewählte Funde
<p>Detailaufnahmen einiger ausgewählter Funde aus den Seeufersiedlungen&nbsp;</p>

Befunde

Holzbalken sind in Schwellbalkenbauweise zu einem Hausgrundriss zusammengefuegt und zeichnen sich deutlich auf dem Untergrund ab.
Hausgrundriss in Schwellbalkenkonstruktion.

In seltenen Fällen können vollständige Hausfundamente ausgegraben werden. Oft sind allerdings nur noch die Spitzen der Pfähle vorhanden, welche die Hauskonstruktionen getragen haben und Lehmlinsen, welche den Standort von Herdstellen anzeigen.

Rekonstruktion eines Pfahlbaudorfes
Rekonstruktion eines Pfahlbaudorfes

Aus erhaltenen Konstruktionsteilen aus Holz und gebranntem Verputz kann auf die Bauweise der Häuser geschlossen werden. Mit Hilfe dendroarchäologischer Untersuchungen können die Häuser teilweise jahrgenau datiert und die Siedlungsentwicklung rekonstruiert werden.

Zeittabelle

Die ältesten Pfahlbaudörfer sind aus der Egolzwiler Kultur belegt. Danach wurden die Uferplatten mit Unterbrüchen immer wieder als Siedlungsplätze genutzt (in Seeufersiedlungen nachgewiesene Zeitabschnitte fett).

Paläolithikum
400000
-
8000
v.Chr.
Mesolithikum
8000
-
5500
v.Chr.

Neolithikum




Bandkeramik
5500
-
5000
v.Chr.
Rössen, Grossgartach
5000
-
4600
v.Chr.
Egolzwiler Kultur
4600
-
4000
v.Chr.
Cortaillod Kultur
4400
-
3850
v.Chr.
Pfyner Kultur
3850
-
3450
v.Chr.
Horgener Kultur
3450
-
2800
v.Chr.
Schnurkeramische Kultur
2800
-
2400
v.Chr.
Glockenbecher Kultur
2400
-
2200
v.Chr.

Bronzezeit




Frühbronzezeit
2200
-
1450
v.Chr. 
Mittelbronzezeit
1450
-
1200
v.Chr.
Spätbronzezeit
1200
-
850
v.Chr. 

Eisenzeit (Keltisch)

850

-

15

v.Chr.
Römisch
15 v.Chr.
-
450
n.Chr.

Gefährdung

Die Gefährdung des Kulturgutes unter Wasser hat viele Ursachen. Erosion, oft ausgelöst durch künstliche Eingriffe wie Uferbauten, Baggerungen und Bojenketten, wird durch die Schifffahrt verstärkt und bedroht archäologische Zeugnisse, welche die letzten 6000 Jahre überdauert haben. Grosse Teile der 74 Zürcher Seeufersiedlungen liegen bereits ungeschützt am Seegrund und es werden kontinuierlich Fundmaterial und Reste von Häusern frei gespült und zerstört.

Ein Taucher deckt mit Geotextil den gefährdeten Bereich ab und fixiert es mit Steinen
Schutz mit Geotextil

Mit Messungen von Erosionsraten werden die Einflüsse verschiedenster Faktoren im Wasser festgestellt. Akut gefährdete Siedlungsstellen sollen geschützt und weitere Schäden durch Bojenketten mit Hilfe verbesserter Aufhängevorrichtung verhindert werden.

Weitere Informationen