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Geschichte und aktuelle Nutzung

Das Schlachthof-Areal blickt auf eine langjährige Geschichte zurück, in der es als Zentralschlachthof der Stadt Zürich auch über die Stadtgrenzen hinaus eine wichtige Versorgungsleistung wahrnahm. Ab 2030 wird der Schlachtbetrieb eingestellt, um eine Weiterentwicklung des Areals zu ermöglichen.

Geschichte

Schlachthof-Areal mit denkmalgeschützten Bauten

Im Vorfeld der Eingemeindung von 1893 kaufte die Stadt Zürich an der Stadtgrenze zur damalig selbständigen Gemeinde Altstetten im Gebiet des Letzibachs ein über 17 Hektar grosses Grundstück, um einen Zentralschlachthof zu errichten. Nach einer langen Planungszeit begann man 1905 mit den Bauarbeiten. Die Ausführung des Schlachthofbaus erfolgte unter Aufsicht des städtischen Hochbauamts. Als Architekten wählte der Stadtrat Gustav Albert Uhlmann aus Mannheim. Am 1. August 1909 konnte der neue Schlachthof in Betrieb genommen werden. Die Anlage kostete schliesslich 5,85 Millionen Franken, 2 Millionen mehr als ursprünglich angenommen. Die Kostenüberschreitung war auf die Bauteuerung und vor allem auf die mangelnde Erfahrung mit vergleichbaren Grossprojekten zurückzuführen. Zwischen 1982 und 1985 wurde die Anlage letztmals umfassend erneuert.

Bauhistorische Instandsetzung und Denkmalschutz

Der Schlachthof ist mitsamt seiner Umgebung im Inventar der überkommunalen Schutzobjekte erfasst. Nach einem im Jahr 2017 durchgeführten Planerwahlverfahren, wurde das Architekturbüro Atelier M als Generalplanende durch die Stadt Zürich beauftragt, die kurz- bis mittelfristigen Instandhaltungs- und Instandsetzungsmassnahmen auf dem Areal zu analysieren, projektieren und auszuführen. In enger Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege, dem Umwelt- und Gesundheitsschutz und dem Amt für Hochbauten wurde ein umfassender Katalog von Raumbüchern zur Erfassung der Bausubstanz, des Zustands und der Schutzwürdigkeit erstellt und die notwendigsten Unterhaltsmassnahmen unter Berücksichtigung einer möglichen Änderung der Nutzung ab 2030 definiert.

Diese Arbeiten werden zwischen 2020 und 2024 ausgeführt und konzentrieren sich auf den Erhalt der historischen, Bausubstanz. Für neuere, nicht denkmalgeschützte Bauteile ist ein minimaler Unterhalt geplant. Die Massnahmen zur Instandsetzung und Sanierung sind in vier voneinander unabhängige Teilprojekte gegliedert. Sie umfassen zahlreiche Eingriffe an der Gebäudehülle, Dachsanierungen, Eingriffe an der geschützten, bauzeitlichen Umgebung, sowie die Gesamtinstandsetzung des Eingangsensembles. Dieses besteht aus dem Pförtnerhaus, dem Verwaltungsbau und dem prominenten Wohn- und Wirtschaftsgebäude «Alter Schlachthof». Der gesamte Projektperimeter schliesst weiter die Schlachthallen, das Kühlhaus und die Stall- und Nebengebäude mit ein.

Perimeter und planungsrechtliche Festlegungen

Das Schlachthof-Areal im Geviert der Herdern-, Basler-, Hardgut- und der Hohlstrasse umfasst eine Fläche von 54'600 m2. Das rund 3'400 m2 grosse sogenannte «Centravo-Areal» im Nordwesten des Gevierts ist nicht Gegenstand der laufenden Entwicklungsplanung. 

Im regionalen Richtplan ist das gesamte Schlachthofareal als «Arbeitsplatzgebiet» definiert. Arbeitsplatzgebiete dienen der langfristigen Sicherung von ausreichend grossen, zusammenhängenden und gut erschlossenen Flächen für Arbeitsnutzungen wie produktionsorientierte gewerblich-industrielle Nutzungen, Handel, Bildung, Forschung, Logistik, Gütergrossverteiler/innen und Dienstleistungen. Der erwähnte Richtplan sieht für das Schlachthof-Areal folgende Hauptfunktionen vor: «Schlachthof, ergänzend produzierendes Gewerbe oder öffentliche Bauten und Anlagen sowie Freiraum». In der aktuellen Bau- und Zonenordnung der Stadt Zürich liegt das Areal hauptsächlich in der Industrie- und Gewerbezone IG (blau). Zwei Parzellen im Westen des Areals liegen in der Wohnzone 5 (pink, Wohnanteil 0 %). Ein Grossteil der Gebäude und der Umgebung auf dem Areal steht unter Denkmalschutz.

Centravo-Areal

Auf dem Centravo-Areal beabsichtigt die Stadt, eine neue Wache für Schutz & Rettung sowie das neue Stadtarchiv zu realisieren. Ende August 2023 wurde das entsprechende Siegerprojekt «FORTEPIANO» von Adrian Streich Architekten AG, Zürich, Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Zürich und Ganz Landschaftsarchitekten GmbH, Zürich der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Volksabstimmung ist für 2027 vorgesehen, die Inbetriebnahme für das Jahr 2031.

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