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Runde Tische zum Nachtleben an der Langstrasse

Medienmitteilung

Breit abgestützte Einigung auf konkrete Massnahmen

Die Konfliktparteien im Gebiet Langstrasse haben sich über erste Massnahmen geeinigt. Am Montagabend haben sie an einem zweiten Runden Tisch diskutiert, wie diese Massnahmen im Sommer umgesetzt werden können. Die Besitzer der 24-Stunden-Shops sollen für ihren Aussenbereich in die Verantwortung genommen werden. Eine Gruppe von Clubbetreibern, Wirten und Anwohnenden werden eine Sensibilisierungskampagne starten. Und es soll ein Wirte-Telefon eingerichtet werden, bei dem Nachbarn sich direkt melden können, wenn es zu laut ist.

26. Januar 2016

Gestern Montagabend hat im Saal der Bullingerkirche der zweite Runde Tisch zum Nachtleben stattgefunden. Ziel der Runden Tische ist es, die Nutzungskonflikte rund um die Langstrasse zu entschärfen, und zwar gemeinsam mit allen Beteiligten. Die Runden Tische haben gezeigt, wie wichtig diese Gespräche sind, um das gegenseitige Verständnis zu fördern.

Die Spannungen sind vor allem zwischen Clubbetreibern, 24-Stunden-Shops und Anwohnenden sichtbar geworden, es geht um die Frage nach dem richtigen Mass an Party in dem Wohngebiet. Spannungen bestehen aber auch zwischen Anwohnenden und Stadtverwaltung. Die Diskussionen werden schon länger geführt – seit vergangenem Frühling auch in einer breiten Öffentlichkeit: Anwohnerinnen und Hauseigentümer an der Diener- und Zwinglistrasse hatten dem Stadtrat damals einen Brief geschrieben. Sie kritisierten den Lärm und Dreck in ihrem Wohngebiet und forderten Korrekturen. Wenige Tage später reagierten Exponenten aus dem Nachtleben mit der Online-Petition «Langstrasse bleibt Langstrasse» auf das Schreiben.

Für die Stadt Zürich schliesst sich Wohnen und Feiern an der Langstrasse nicht aus. Beides ist Realität. Um eine bessere Vereinbarkeit der beiden Nutzungen zu erreichen, ist das Engagement aller Beteiligten nötig. Darum hat die Stadt das Vorgehen mit Runden Tischen der direkt Betroffenen im Perimeter Zwinglistrasse und Dienerstrasse zwischen Langstrasse und Kanonengasse beschlossen. Polizeivorsteher Richard Wolff lud die Beteiligten ein – über 500 Einladungen wurden in alle Briefkästen verteilt.

Vor einem halben Jahr, am 26. September 2015, hatte der erste Runde Tisch stattgefunden mit rund 120 Personen. Anwohnerinnen und Anwohner, Bar- und Clubbetreiber, Gewerbetreibende, Mitglieder des Nachtstadtrats und Mitarbeitende der Stadtverwaltung definierten in einem ersten Schritt, wo gehandelt werden soll. Danach haben verschiedene Arbeitsgruppen konkrete Lösungsvorschläge und Massnahmen erarbeitet. Diese sind nun am gestrigen zweiten Runden Tisch diskutiert und beurteilt worden, an welchem wiederum über sechzig Personen teilnahmen. Im Vordergrund stehen folgende Ideen:

  • Betreiber von 24-Stunden-Shops für ihren Aussenbereich in die Verantwortung nehmen. Besonders geht es um die Vermeidung von zusätzlichem Abfall.
  • Gemeinsame Sensibilisierungskampagne von Clubbesitzern, Betreibern von 24-Stunden-Shops und Anwohnenden.
  • Prüfung von mobilen öffentlichen Toiletten.
  • Problembetriebe werden intensiver kontrolliert.
  • Die Innenhöfe wurden als sensible Zone definiert und auf die jeweilige Situation zugeschnittene Lösungen etabliert.
  • Wirtetelefon: Anwohnende sollen sich bei Beschwerden auch direkt an die Club- und Barbetreiber wenden können.
  • Hohe Präsenz von sip züri und Stadtpolizei rund um die Piazza Cella speziell in der Sommersaison.

Im Herbst 2016 soll an einem dritten Runden Tisch wiederum geprüft werden, ob und wie die Neuerungen wirken.

Die Runden Tische zum Nachtleben an der Langstrasse finden im Rahmen des städtischen Strategieschwerpunkts Nachtleben statt.

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