Die Stadt Zürich lanciert an den sechs Wochenenden der Sommerferien ein Pilotprojekt für sogenannt Mediterrane Nächte. Gastrobetriebe mit Gartenwirtschaft sollen dann versuchsweise bis um 2 Uhr geöffnet haben dürfen statt wie heute bis spätestens um Mitternacht. Verlangt hatte dies ein Postulat aus dem Jahr 2019, das im Gemeinderat von links bis rechts breit unterstützt worden war. Die Stadt hatte das Pilotprojekt ursprünglich im Sommer 2020 durchführen wollen, doch Rekurse von Quartiervereinen (und danach Corona) stoppten es.

Neuer Anlauf 2022

Nun nimmt die Stadt einen neuen Anlauf für eine solche Mediterranisierung der lauen Zürcher Sommernacht. Mitarbeitende des Sicherheitsdepartements von Karin Rykart haben letztes Jahr das Gespräch gesucht zu den verschiedenen Interessegruppen und mit ihnen Kriterien erarbeitet zur Milderung der strittigen Lärmfrage. Mit den so erarbeiteten flankierenden Massnahmen sieht der Versuch zwar etwas helvetischer (und weniger mediterran) aus, dafür können vielleicht auch die Kritikerinnen und Kritiker dahinterstehen.

Konkret gelten folgende Bedingungen: Bewilligungen werden nur an bestehende Boulevardcafés und Gartenbeizen vergeben. Gastro Zürich betreibt während des Pilotversuchs eine Hotline für Anwohnende und finanziert Security-Teams, die auf die Schliesszeiten hin unterwegs sind und sich um Lärmklagen kümmern. Es dürfen keine Lautsprecher eingesetzt werden. Beizen in der sogenannten Empfindlichkeitszone II und in Innenhöfen werden keine Bewilligungen erteilt. Der Versuch wird polizeilich begleitet, es gibt Lärmmessungen und am Ende wird er ausgewertet.

Ab Dienstag, den 15. März, können Gastrobetriebe auf der Webseite des Sicherheitsdepartements um eine Bewilligung ersuchen. Die Frist endet am 14. April.