Ausgangslage
Schulraumbedarf im Gebiet Guggach steigt
Das Gebiet Guggach wandelt sich seit einigen Jahren von einem Freizeitgebiet mit Familiengärten und Sportanlagen zu einem Wohnquartier. Entsprechend wächst der Anteil schulpflichtiger Kinder. Aufgrund dieser Entwicklung mussten in den vergangenen Jahren Kinder aus dem betroffenen Schulkreis Waidberg dem benachbarten Schulkreis Glattal zugeteilt werden. Damit dies nicht mehr nötig ist und um den zukünftigen Bedarf zu decken, will die Stadt auf einem Teil des gut 18 000 Quadratmeter grossen städtischen Areals «Guggach III» an der Kreuzung Hofwiesen-/Wehntalerstrasse eine Schulanlage für zwölf Primarklassen bauen. Für die Schulanlage wird ein neues Einzugsgebiet definiert, sodass acht Klassen aus dem Schulkreis Waidberg und vier aus dem Schulkreis Glattal aufgenommen werden können. Gleich angrenzend an die Schulanlage schafft ein öffentlicher Quartierpark attraktive Freiräume für das Quartier.
Ausserdem ist auf dem Areal eine Siedlung der Stiftung für bezahlbare und ökologische Wohnungen – Einfach Wohnen (SEW) mit 111 Wohnungen und sechs Gewerberäumen sowie einem Doppelkindergarten vorgesehen. Die Siedlung ist nicht Teil der vorliegenden Abstimmung.
Wettbewerb für gesamtes Areal
Die Stadt führte gemeinsam mit der SEW einen Architekturwettbewerb für das gesamte Areal durch, den die Arbeitsgemeinschaft DOSCRE Architekten GmbH, Weyell Zipse Architekten GmbH und Atelier Loidl Landschaftsarchitekten Berlin GmbH für sich entscheiden konnte.
Die Schulanlage
Schulanlage für 260 Schülerinnen und Schüler
Das dreigeschossige Schulhaus der Weyell Zipse Architekten GmbH an der Wehntalerstrasse gliedert sich um einen zentralen Innenhof und öffnet sich grosszügig gegen den Quartierpark. Der gedeckte Innenhof dient sowohl der Erschliessung der Klassenräume in den Obergeschossen wie auch als witterungsgeschützter Pausen- und Begegnungsraum. Im Gebäude haben etwa 260 Kinder Platz, die in zwölf Primarklassen unterrichtet und betreut werden. In den Obergeschossen befinden sich die Unterrichtsräume: Jeweils vier Klassenzimmer und ein Aufenthaltsraum sind um eine gemeinsame Vorzone gruppiert. Damit entstehen für die Schülerinnen und Schüler überschaubare Einheiten und gute Bedingungen für die Zusammenarbeit. Im Erdgeschoss sind die gemeinschaftlichen Räume der Schule untergebracht, die Bibliothek, der Mehrzwecksaal, die Mensa sowie der Schulpersonalbereich. Das Raumkonzept erlaubt eine flächensparende Mehrfachnutzung. So kann etwa an Spitzentagen auch der Mehrzwecksaal neben den beiden Mensaräumen für die Verpflegung genutzt werden.
Doppelsporthalle und Aussenanlagen für vielfältige Nutzungen
In den Untergeschossen der neuen Schulanlage ist eine Doppelsporthalle mit Garderoben angesiedelt. Diese Bereiche sind auch separat zugänglich und können somit ausserhalb der Unterrichtszeiten und an den Wochenenden von Sportvereinen und weiteren Interessierten genutzt werden.
Die Aussenanlagen sind für vielfältige Nutzungen konzipiert. Neben einem Pausenplatz entsteht ein Allwetterplatz mit integrierter Weitsprunganlage. Das Rasenspielfeld des angrenzenden Quartierparks steht während der Unterrichtszeiten der Schule zur Verfügung.
Energie und Ökologie
Das Schulhaus wird im Minergie-P-ECO-Standard erstellt, eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach liefert Strom für den Eigengebrauch. Die Energie für Raumwärme, Warmwasser und Lüftung wird vom Fernwärmenetz Zürich-Nord bezogen. Im Sommer gewährleisten Erdsonden eine sanfte Kühlung («Freecooling»). Dank dieser nachhaltigen Energieversorgung und einem tiefen Energieverbrauch leistet die Schulanlage einen Beitrag zur 2000-Watt-Gesellschaft.
Der Quartierpark
Ökologische Aufwertung und vielfältige Nutzungen
Angrenzend an die Schulanlage entsteht der rund 4800 Quadratmeter grosse Quartierpark. Das Konzept der Atelier Loidl Landschaftsarchitekten Berlin GmbH sieht einen hohen Anteil an unversiegelten, begrünten und ökologisch wertvollen Flächen vor. Als Schattenspender sollen grosse Bäume heranwachsen. Das heute nahezu gerade Bächlein auf dem Areal wird zu einem lebendigen Bachlauf modelliert. Dessen Uferbereich wird unter anderem mit Hecken und Bäumen ökologisch gestaltet. Das zentrale Rasenspielfeld kann ausserhalb der Schulzeit durch die Quartierbevölkerung genutzt werden. Am höchsten Punkt des Geländes entsteht ein Aufenthaltsort mit weitläufigem Ausblick, etwas abseits davon lädt ein grossflächiges Kletternetz zum Klettern, Spielen und Liegen ein. Zwischen dem Quartierpark und dem angrenzenden Familiengartenareal ist zudem eine Fläche von rund 400 Quadratmetern für das gemeinschaftliche Gärtnern vorgesehen. Der bereits vor dem Wettbewerb aufgenommene Dialog mit den verschiedenen Anspruchsgruppen wird weitergeführt.
Neues Vereinslokal mit ZüriWC
Für den Bau der Schulanlage muss das Vereinslokal des Familiengartenvereins Wipkingen zurückgebaut werden. Als Ersatz erstellt die Stadt einen Neubau auf dem Areal des Familiengartenvereins. In das Vereinslokal wird ein öffentlich zugängliches ZüriWC integriert.
Übertragung vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen
Nach kantonalem Recht darf die Stadt nur Liegenschaften im Finanzvermögen haben, die ohne Beeinträchtigung öffentlicher Aufgaben wieder veräussert werden können. Wird eine Liegenschaft längerfristig zur Erfüllung einer öffentlichen Aufgabe genutzt, ist sie ins Verwaltungsvermögen zu übertragen. Die Übertragung vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen ist haushaltrechtlich wie eine Ausgabe zu behandeln.
Da das Areal nun definitiv für die Erfüllung einer öffentlichen Aufgabe genutzt wird (Schulbetrieb, Sportförderung, Naherholung), umfasst der Objektkredit auch die Übertragung des Areals vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen. Dieser Landwert beträgt 1,133 Millionen Franken.
Kosten
Der Objektkredit von 49 Millionen Franken setzt sich wie folgt zusammen:
Kostenzusammenstellung
Schule Franken | Quartierpark Franken | Total Franken | |
---|---|---|---|
Grundstück | 208 000 | – | 208 000 |
Vorbereitungsarbeiten | 1 803 000 | 120 000 | 1 923 000 |
Gebäude | 30 164 000 | 962 000 | 31 126 000 |
Betriebseinrichtungen | 434 000 | – | 434 000 |
Umgebung | 2 441 000 | 2 010 000 | 4 451 000 |
Baunebenkosten | 2 274 000 | 224 000 | 2 498 000 |
Ausstattung | 2 761 000 | – | 2 761 000 |
Zwischentotal Erstellungskosten | 40 085 000 | 3 316 000 | 43 401 000 |
Reserven | 4 131 000 | 334 000 | 4 465 000 |
Total Erstellungskosten | 44 216 000 | 3 650 000 | 47 866 000 |
Übertragung vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen | 1 133 200 | – | 1 133 200 |
Rundung | 800 | – | 800 |
Total Kredit | 45 350 000 | 3 650 000 | 49 000 000 |
Folgekosten
Die jährlichen Folgekosten für Verzinsung und Abschreibung der Investitionen sowie für den Betrieb belaufen sich auf 6,421 Millionen Franken. Davon entfallen 6,187 Millionen Franken auf die Schulanlage und 234 000 Franken auf den Quartierpark.
Termine
Der Baubeginn für die Schulanlage und den Quartierpark ist auf das 3. Quartal 2021 und die Fertigstellung auf das 2. Quartal 2024 vorgesehen.
Antrag
- Für den Neubau einer Schulanlage, die Übertragung des Grundstücks vom Finanzvermögen von Liegenschaften Stadt Zürich in das Verwaltungsvermögen von Immobilien Stadt Zürich und die Erstellung eines Quartierparks auf dem Areal Guggach, Quartier Unterstrass, wird ein Objektkredit von 49 Millionen Franken bewilligt. Der Kredit für die baulichen Massnahmen erhöht oder vermindert sich entsprechend der Änderung des Baukostenindexes zwischen der Aufstellung des Kostenvoranschlags (Preisstand 1. April 2020) und der Bauausführung.
- Die Anzahl Autoparkplätze auf dem Schulareal «Guggach» soll vor Ort auf ein Minimum für die Anlieferung, den Güterumschlag sowie für Personen, die in ihrer Mobilität beeinträchtigt sind, reduziert werden. Der ausgewiesene Restbedarf an Autoparkplätzen wird zu nahe gelegenen bestehenden Parkierungsmöglichkeiten verlagert.