Meldetool «Zürich schaut hin»
Sexuelle und sexistische, homo- und transfeindliche Belästigungen werden nur selten zur Anzeige gebracht. Es gibt jedoch einen Bedarf nach niederschwelligen Meldemöglichkeiten jenseits von Polizei und Opferberatungsstellen.
Seit Mai 2021 ist das Meldetool «Zürich schaut hin» online. Auf dem Meldetool können Belästigungen sichtbar gemacht und geteilt werden. Zudem werden Informationen über rechtliche Möglichkeiten und Angaben zu Beratungsangeboten zur Verfügung gestellt.
Kurzvideo Meldetool «Zürich schaut hin»
Auswertung Meldetool: 1400 Meldungen seit Mai 2021
Im Zeitraum Mai 2021 (Lancierung des Meldetools) bis Ende Dezember 2022 sind rund 1400 Meldungen über sexuelle, homo- oder transfeindliche Belästigungen auf dem Meldetool eingegangen. Das sind durchschnittlich zwei Meldungen pro Tag. Die Auswertung der bisherigen Meldungen auf dem Tool zeigt, dass Frauen deutlich häufiger von Belästigungen betroffen sind als Männer. Gemäss den Einträgen finden Belästigungen überraschend oft tagsüber statt und unter der Woche. Die häufigsten Meldungen betreffen Belästigungen mit Worten.
Entstehung Meldetool
Den Grundstein für das Meldetool bildeten die Ergebnisse eines Kreativ-Workshops mit Personen aus der Zivilgesellschaft, der vom Projektteam und dem staatslabor organisiert wurde. Darauf aufbauend führte das Projektteam gemeinsam mit Smart City Zürich im Juni 2020 einen sogenannten «Design Sprint» durch. An einem Design Sprint werden zusammen mit Projektbeteiligten und potentiellen Nutzerinnen und Nutzern für konkrete Fragen und Probleme Lösungen gesucht und Prototypen erstellt und getestet. Der Design Sprint hatte zum Ziel, eine niederschwellige Meldemöglichkeit bei sexueller und sexistischer, homo- und transfeindlicher Belästigung im öffentlichen Raum und im Nachtleben zu entwickeln und zu testen.
Ein engagiertes Team aus Vertreter*innen des Sicherheitsdepartements, der Fachstelle, der Frauenberatung sexuelle Gewalt und Pink Cross entwickelte dazu den Prototypen eines Online-Meldetools.
Die Programmierung des Meldetools wurde durch den Innovationskredit der Stadt Zürich finanziell unterstützt.
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8022 Zürich