Den Auftakt der Beziehungen zwischen der Stadt Zürich und dem Königreich Bhutan machte die im Jahr 2010 im Museum Rietberg gezeigte Ausstellung «Bhutan – Heilige Kunst aus dem Himalaya». Erstmals waren religiöse Kunstwerke aus Tempeln und Klöstern ausserhalb Bhutans zu sehen. Daraus entstand ein regelmässiger interkultureller Austausch. Im September 2011 ersuchte der damalige Bhutanische Forst- und Landwirtschaftsminister Dr. Pema Gyamtsho die Stadt Zürich um Unterstützung beim Erhalt des Kulturguts seines Landes. In den folgenden Gesprächen zeigten sich der Wunsch und die Notwendigkeit nach einer räumlichen Entwicklungsplanung für das Bumthang-Tal, die später für weitere Täler in Bhutan wegweisend sein soll.
Die Stadt Zürich hat sich 2012 entschieden, Bhutan als Gegenleistung für die Ausstellungs-Kooperation mit fachlichem Können und Wissen bei der räumlichen Entwicklungsplanung zu unterstützen. Mit dem Ziel, trotz Bevölkerungswachstum und wirtschaftlichem Fortschritt eine nachhaltige Siedlungsentwicklung zu ermöglichen, haben Fachleute des Amts für Städtebau ein Planerteam aus Bhutan bei der Erstellung einer Entwicklungs- und Richtplanung unterstützt. Der Entscheid für das Engagement war auch eine Bekräftigung der langjährigen guten Beziehungen zwischen Bhutan und der Schweiz, und ein Beispiel für partnerschaftliche Zusammenarbeit über Grenzen hinweg, wie sie die Stadt im Rahmen ihrer Strategien Zürich 2025 definiert hat.
In engem Austausch und Wissenstransfer ist so der Masterplan Bumthang Valley entstanden. Er hat zum Ziel, ein gemässigtes und strukturiertes Wachstum zu ermöglichen und gleichzeitig die unschätzbaren Kulturgüter und natürlichen Ressourcen langfristig zu schützen. Die Entwicklung des Masterplans wurde von externen Fachleuten und Kennerinnen und Kennern Bhutans mit wertvollen Beiträgen unterstützt und durch die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) mit einer Studienreise sowie vertieften Analysen begleitet. Diese wurden in Buchform an einer Vernissage am 2. Oktober der Öffentlichkeit vorgestellt. Für das Projekt hat die Stadt Zürich über die Gesamtdauer rund 110 000 Franken aufgewendet. Nach eineinhalb Jahren kommt die erfolgreiche Zusammenarbeit in diesem Projekt mit der Übergabe des Masterplans zum Abschluss. Den Behörden in Bhutan steht mit der Umsetzung nun eine weitere grosse Aufgabe bevor. Der Masterplan bietet für die qualitätsvolle Entwicklung des Bumthang-Tals eine hilfreiche Grundlage.
Weitere Informationen
- Foto der Übergabe: von links nach rechts Mr. Kinzang Norbu (Director of Department of Human Settlement), Lyonpo Dorji Choden (Minister for Works and Human Settlement), André Odermatt (Vorsteher des Hochbaudepartements), Corine Mauch (Stadtpräsidentin) und Patrick Gmür (Direktor Amt für Städtebau) (Bild, 1 MB)Dokument herunterladen