Global Navigation

Aktivitäten

Fassade ist beleuchtet mit einem Bild aus hängenden Weihnachtskugeln

Ich stand eine Weile am Rand des Schulhofs und sah zu, wie sich der Platz mit Menschen füllte: Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer — alle waren da. Die Luft war kalt, aber überall lag eine warme Stimmung. Der Duft von Glühwein und Hotdogs zog über den Hof; Leute hielten dampfende Becher in den Händen, lachten und zogen ihre Jacken enger.

Der Elternverein arbeitete routiniert: Mütter hinter dem Tresen, Väter, die die Würstchen wärmten oder umgekehrt. Es gab eine kleine Warteschlange, kurze Gespräche, viele bekannte Gesichter. Mein Becher Glühwein wärmte mir die Hände, während ich mich durch die Menge bewegte und die Details beobachtete — die, die noch schnell ein Foto machten, die Kinder, die sich gegenseitig Filmchen zeigten.

Um 18 Uhr begann die Schulband zu spielen. Der erste Ton brach durch die Kälte und zog alle Blicke auf die kleine Bühne. Einige Soli wurden enthusiastisch begrüßt, und mehrfach hörte ich Applaus, der von einem Ende des Hofs zum anderen schwappte. Die Band wirkte konzentriert und gleichzeitig erleichtert — man merkte, dass das Konzert für sie genauso ein Erlebnis war wie für alle anderen.

Danach wurde der Beamer angemacht. Zuerst flackerte nur ein Umriss, dann wurden die ersten Zeichnungen groß über die Fassade geworfen. Jede Zeichenklasse hatte etwas beigesteuert: gemalte Bilder mit kräftigen Farben, feine Zeichnungen, aber auch kleine Stopmotion-Filme, die wie lebendige Kacheln über das Mauerwerk hüpften. Die Stopmotion-Sequenzen hatten etwas Verspieltes; die Figuren wirkten kurz wach und verschwanden wieder. Das Lichtspiel auf der Fassade veränderte das ganze Schulhaus. Konturen verschwammen, Farben liefen über Fenster und Steine, und immer wieder tauchten fantasievolle Szenen auf.

Eltern machten Fotos, einige ältere Nachbarn standen am Zaun und schauten andächtig. Es gab leise Kommentare, „Guck mal, das ist von mir!“, und dann Beifall, wenn die eigene Klasse erschien. Die Atmosphäre war zugleich feierlich und familiär; die Musik, der Geruch von Glühwein und Hotdogs und das warm blinkende Licht auf der Fassade ergaben zusammen ein sehr stimmiges Bild.

Vor Beginn der Projektion hatte man angekündigt, dass an jedem Abend der Adventszeit eine Klasse mit ihren Beiträgen auf der Fassade zu sehen sein würde. Diese Ankündigung wirkte wie ein Versprechen: nicht nur ein einmaliger Abend, sondern eine ganze Reihe von Abenden, an denen die Nachbarschaft und die Familien die Arbeiten noch einmal erleben könnten.

Als ich später nach Hause ging, blieb mir das Bild der bunt erleuchteten Fassade im Kopf — ein Gefühl von Gemeinschaft und von etwas, das bleibt, auch wenn der Abend vorbei war. Ich fühlte mich froh, dabei gewesen zu sein.

Weitere Informationen