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Grosse und kleine Sorgen nach der Geburt: Wir sind für Sie da.

Frau B. fühlt sich zwar gesund, zweifelt aber seit der Geburt ihres zweiten Kindes immer wieder daran, ob sie eine gute Mutter ist. Lesen Sie hier anhand eines fiktiven Beispiels, wie eine Beratung durch die Mütter- und Väterberatung aussehen könnte.

Frau B. besucht mit ihrer drei Monate alten Tochter die Quartier-Beratung der Mütter-und Väterberatung. Sie hat schon einen dreijährigen Sohn und kennt die Mütter-und Väterberatung und die Beratungsstelle bereits.

Frau B. erzählt, dass es ihr gut gehe, sie zwar wenig schlafe, aber es halt einfach gehen müsse. Die dauernde Beanspruchung durch das Baby, die grosse Verantwortung und die schlaflosen Nächte – das sind Faktoren, die für die meisten Eltern belastend sind. Das Baby von Frau B. ist voll gestillt und nimmt gut zu. 

«Ich schlafe halt wenig, aber es geht schon, muss halt einfach…»
Frau B. - zwei Kleinkinder, Schlafmangel

Frau B. berichtet, dass sie oft genervt ist - vor allem gegenüber ihrem älteren Kind. Wenn sie alleine mit dem Baby ist und der ältere Sohn in der Kita, geht es besser. Jedoch macht sie sich Sorgen, weil sie sich als schlechte Mutter fühlt. Diese Sorgen lassen sie oft nicht abschalten und einschlafen. Genügend Schlaf ist wichtig, denn er ist ein wichtiger Schutzfaktor für die psychische Gesundheit.

«Es tut mir so leid, dass ich keine Geduld mit meinem älteren Kind habe. Ich habe Angst, dass es mir das nie verzeihen wird.»
Frau B. - Schuldgefühle

Die Mütter-und Väterberaterin hört Frau B. zu und nimmt ihre Sorgen wahr. Sie sprechen über Anzeichen einer PPD, dass diese häufig ist und bei beiden Elternteilen vorkommen kann. Auch raten Fachpersonen, alle zwei Wochen einen Selbsttest zu machen. Frau B. lädt sich die App postpartale Depression auf ihr Handy und macht den Test zu Hause gemeinsam mit ihrem Mann. Wichtig zu wissen: Die Mütter- und Väterberaterin spricht wenn möglich mit allen Eltern in der Beratung auch über psychische Gesundheit und die Häufigkeit einer PPD. Dies hilft Eltern, sich zu trauen, nicht nur über das Babyglück zu sprechen und Symptome einer PPD frühzeitig zu erkennen.

«Mein Mann ist mir abends keine grosse Hilfe, er hat auch keine Geduld mit meinem Sohn und die beiden schreien sich oft an, das war früher nicht so.»
Frau B. - auch Väter sind betroffen.

Auch Väter können betroffen sein. Sie reagieren jedoch oft anders, sind häufiger aggressiv oder ziehen sich zurück. Auch nehmen Konflikte in der Paarbeziehung oft zu.

Frau B. kontaktiert die Beraterin einige Tage später wieder: Sie hatte mit ihrem Mann ein gutes Gespräch. Die beiden sprachen über die aktuellen Belastungen und fühlten sich gegenseitig verstanden. Zudem haben beide den PPD-Test gemacht, welcher eine leicht erhöhte Punktzahl angab.

«Eigentlich funktionierte ich im Alltag ja, so war ich doch überrascht, dass ich beim PPD-Test eine erhöhte Punktzahl hatte.»
Frau B. - der PPD-Test

Die Eltern sind froh, dass die Mütter-und Väterberaterin die Möglichkeit hat, zu ihnen nach Hause zu kommen. Gemeinsam besprechen sie, wie sie sich als Paar gegenseitig unterstützen und wo sie beide Ruhepausen im Alltag einplanen können. Frau B. macht wieder regelmässig die Entspannungsübungen, die ihr schon damals in der Schwangerschaft geholfen hatten. Das hilft ihr auch, wieder besser zu schlafen.

Für eine Entlastung im Haushalt sorgt eine Haushaltshilfe, die einmal pro Woche vorbeikommt.

Die Grosseltern kommen zweimal pro Woche zur Entlastung und unternehmen etwas mit dem älteren Kind oder gehen mit dem Baby spazieren. So hat Frau B. auch wieder mehr Zeit für ihren Sohn und die Beziehung entspannt sich zunehmend.

«Mein Sohn trotzt zwar immer noch häufig und bringt mich oft an meine Grenzen, Ich habe jetzt aber wieder mehr Energie um ruhig zu bleiben. Wir verbringen auch Zeit nur zu zweit, was uns beiden gut tut.»
Frau B. - Beziehung zum 3-jährigen Sohn

Herr B. steigt nach der Arbeit ein paar Stationen früher aus dem Tram und spaziert nach Hause. So ist er zwar später zu Hause ist, aber viel entspannter. Er fühlt sich zunehmend wieder wohler in seiner Rolle als Vater.

«Jetzt freue ich mich sogar wieder nach Hause zu kommen und meine Familie zu sehen.»
Herr B. - nach einem Spaziergang nach Hause.

Die Eltern machen den PPD-Selbsttest weiterhin alle zwei Wochen und nach ein paar Wochen ist er wieder im Normbereich. Die Familie empfindet die Zeit mit zwei Kleinkindern, eines davon mitten in der Trotzphase, immer noch als sehr belastend, jedoch erkennen sie jetzt, was ihnen hilft, im psychischen Gleichgewicht zu bleiben.

Wir beraten Sie gerne auch zu Ihrer psychischen Gesundheit, unterstützen Sie dabei, Entlastungsangebote zu finden und vermitteln bei Bedarf an Fachpersonen.

Ihre Mütter-und Väterberatung

Weiterführende Informationen: Übersicht über Anlaufstellen und Informationen zum Thema postpartale Depression

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