Diesen Monat läuft die Aktion «bike to work». Auch die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung nehmen teil. Knapp 300 Teams mit über 1000 Teilnehmenden kommen mit dem Velo zur Arbeit. Nicht in dieser Statistik erfasst, sind Personen wie ich, die ebenfalls mitmachen und dies oft zu Fuss tun - «walk to work» also.

Eigentlich schade, denn der Fußverkehr verursacht keine CO2-Emissionen, braucht kaum Energie – ausser für die eigene Herz-Lungen-Maschine – und ist damit die umweltfreundlichste Fortbewegungsart. Mein E-Bike und meine E-Vespa brauche ich seltener: Vor allem für weitere Strecken oder wenn es meine dichtgedrängte Agenda verlangt.

Längst bin ich nicht allein: Fussverkehr ist in der Stadt Zürich beliebt. Rund 9 Prozent nutzen als Hauptverkehrsmittel gemäss Modalsplit 2021 das Velo, drei Mal mehr – also rund 30 Prozent – sind Zufussgehende. Nur der ÖV ist mit knapp 34 Prozent – trotz Pandemie – noch besser. Auch das Auto liegt mit einem Anteil von 28,5 Prozent knapp hinter dem Fussverkehr.

Zu Fuss erlebe ich die Stadt aus neuen Blickwinkeln, wähle Wege, die ich in der Vergangenheit kaum genutzt habe. Die Hektik des Strassenverkehrs tangiert mich viel weniger. Ich finde Zeit, bisher wenig bekannte Wege oder Plätze zu begehen und die Begegnungen mit den Menschen auf der Strasse schätze ich.  

Das Nebeneinander der verschiedenen Verkehrsteilnehmenden erlebe ich als friedlich und rücksichtsvoll. Ein krasser Gegensatz zur ideologisch aufgeladenen Verkehrsdiskussion auf dem politischen Parkett. Nutzen wir die Privilegien dieser Stadt und ihrer tollen Infrastruktur. Machen auch Sie mehr «walk to work». Das ist gesund, schont die Umwelt und Sie lernen Ihre Stadt nochmals neu kennen.

Filippo Leutenegger
Vorsteher Schul- und Sportdepartement