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Sammlung und Verwertung von Grüngut ab 2013

Medienmitteilung

Stadtrat beantragt Gründung der Biogas Zürich AG

Die Sammlung und Verwertung von Grüngut in der Stadt Zürich soll auf biogene Küchenabfälle ausgedehnt werden. Zu diesem Zweck schlägt der Stadtrat dem Gemeinderat die Gründung einer selbstständigen Aktiengesellschaft gemeinsam mit der Erdgas Zürich AG vor. Für die Verwertung wird das heutige offene Kompostierwerk Werdhölzli durch ein geschlossenes Vergär- und Kompostierwerk ersetzt. Das anfallende Rohgas wird zu Biogas aufbereitet und in das Erdgasnetz der Stadt Zürich eingespeist.

24. März 2010

Ausgangslage
Der Begriff «Grüngut» umfasst Abfälle aus der Küche und aus dem Garten. Heute sammelt ERZ Entsorgung + Recycling Zürich nur Gartenabfälle. Biogene Küchenabfälle aus Privathaushalten werden zusammen mit dem Kehricht in den beiden Kehrichtheizkraftwerken (KHKW) Josefstrasse und Hagenholz thermisch verwertet, das heisst, der Abfall wird durch Verbrennung in den KHKW zu Energie. Durch die hohe Energieeffizienz der KHKW ist dies aus ökologischer und ökonomischer Sicht eine für die Stadt Zürich passende Verwertung der Küchenabfälle. Eine separate Sammlung und Verwertung von Küchenabfällen wäre nicht sinnvoll.
Eine Motion aus dem Gemeinderat (GR 2002/469) von Alexander Jäger fordert, biogene Abfälle zu sammeln und zu verwerten. Dies entspricht dem Wunsch weiter Teile der Bevölkerung.

Bisher: Offenes Kompostierwerk für Gartenabfälle
Neu: Geschlossenes Vergär- und Kompostierwerk
für Garten- und Küchenabfälle
Eine Sammlung und Vergärung von Küchenabfällen muss die bestmögliche Ökobilanz aufweisen und ökonomisch tragfähig sein. Deshalb soll der ganze Prozess von der Sammlung über die Produktion bis zur Einspeisung des Biogases aus einer Hand erfolgen. Dazu soll im Klärwerk Werdhölzli ein neues, geschlossenes Vergär- und Kompostierwerk gebaut werden. Heute gibt es im Werdhölzli lediglich ein offenes Kompostierwerk für Gartenabraum. Es erlaubt keine Verarbeitung von Küchenabfällen und belästigt gelegentlich Anwohnende mit unangenehmen Gerüchen.
Im neuen, gedeckten Vergärwerk wird das gesamte Grüngut verwertet. Die heutige Kompostieranlage wird stillgelegt und damit das Problem der Geruchsemissionen gelöst.

Gemischte Sammlung ab 2013
Das Vergär- und Kompostierwerk Werdhölzli soll bis 2013 gebaut werden. Ab dann ist eine gemischte Sammlung von Garten- und Küchenabfällen möglich. Für die Stadtbevölkerung wird anstelle des bisherigen Gartenabraum-Abonnements neu ein Grünabonnement eingeführt. Ein Abonnement kostet pro Container je nach Grösse zwischen 150 und 840 Franken jährlich. Es gibt keine Verpflichtung, Grüngut separat entsorgen zu lassen.

Wärme für 5000 Wohnungen
Im neuen Vergär- und Kompostierwerk lassen sich aus der erwarteten Grüngutmenge und dem Gas aus der Kläranlage Werdhölzli 2 bis 9 Millionen m3 Rohgas pro Jahr gewinnen. Dieses wird vor Ort zu rund 5,5 Millionen m3 Biogas aufbereitet und in das Erdgasnetz der Stadt Zürich eingespeist. Dessen Energieinhalt von rund 55 Millionen kWh deckt den Wärmebedarf von rund 5000 Wohnungen.

Biogas Zürich AG
Die Sammlung und Verwertung von Grüngut in der Stadt Zürich, die Produktion von Biogas und dessen Vermarktung soll einer neu zu gründenden Aktiengesellschaft «Biogas Zürich AG» übertragen werden. Am Eigenkapital dieser Firma von 8 Millionen Franken beteiligen sich die Stadt Zürich mit 60 und die Erdgas Zürich AG mit 40 Prozent. Erdgas Zürich engagiert sich bereits seit der Ausgliederung aus der Stadtverwaltung 1998 im Biogasgeschäft.

Die Biogas Zürich AG verbindet die Kompetenzen von ERZ in Sammlung und Verwertung von biogenen Abfällen mit den Kompetenzen von Erdgas Zürich in den Bereichen Gasaufbereitung und -vermarktung.

Nachhaltiger Beitrag
Die Sammlung und Verwertung von Grüngut im Vergärwerk Werdhölzli leistet zusammen mit der Aufbereitung und Einspeisung des Biogases ins Erdgasnetz einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft. Die verstärkte Gewinnung erneuerbarer Energien zu Gunsten der Stadt Zürich und der Steigerung der Energieeffizienz trägt zur Schonung der Ressourcen bei.

Antrag an den Gemeinderat
Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat, die Sammlung und Verwertung von Grüngut in der Stadt Zürich der neu zu schaffenden Biogas Zürich AG zu übertragen und ERZ zu ermächtigen, sich mit 4,8 Millionen Franken daran zu beteiligen. Ausserdem soll die Motion 2002/469 von Alexander Jäger als erledigt abgeschrieben werden.