Global Navigation

Massnahmen bei ERZ vor baldigem Abschluss

Medienmitteilung

Die Massnahmen zur Aufarbeitung der Verfehlungen bei ERZ sind weit fortgeschritten. Mit einem systematischen Vorgehen sind die organisatorischen Mängel, kulturellen Fehlentwicklungen, Lücken in der Führung von Firmenbeteiligungen sowie weitere Unregelmässigkeiten weitgehend behoben. Bis Ende 2020 sollten alle Massnahmen umgesetzt sein.

22. Juni 2020

Ab 2015 deckten verschiedene Prüfungen Unregelmässigkeiten bei ERZ Entsorgung + Recycling auf, die den Stadtrat 2017 schliesslich veranlassten, das Arbeitsverhältnis mit dem damaligen ERZ-Direktor fristlos aufzulösen (Medienmitteilung vom 9. Juni 2017) sowie eine externe Untersuchung bei Rechtsanwalt Tomas Poledna in Auftrag zu geben. Nach einer Interimslösung für die operative ERZ-Führung übernahm Daniel Aebli am 1. Juli 2018 als neuer Direktor die Leitung und ergriff sogleich Massnahmen, um ERZ neu aufzustellen. Mit der Veröffentlichung des Poledna-Berichts vor gut einem Jahr beschloss der Stadtrat weitere Massnahmen (Medienmitteilung vom 10. April 2019).

An einer Medienkonferenz informierten Stadtrat Richard Wolff und ERZ-Direktor Daniel Aebli am 22. Juni 2020 über den Stand der Umsetzung des Massnahmenpakets.

Massnahmen bis Ende 2020 umgesetzt

In enger Zusammenarbeit setzen Stadtrat Wolff und Direktor Daniel Aebli die Massnahmen in einem strukturierten Prozess um. Daniel Aebli rechnet damit, bis Ende 2020 auch die letzten Massnahmen zu Ende zu führen. «Wir haben die Aufarbeitung der Vergangenheit sehr ernst genommen und ihr oberste Priorität eingeräumt», sagte der Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements.

Die Untersuchungen der parlamentarischen Untersuchungskommission PUK und der Staatsanwaltschaft Zürich laufen unabhängig vom Aufarbeitungsprozess bei ERZ.

Aufarbeitung in vier Dimensionen durchgeführt

  • Organisation: Die Organisation von ERZ ist verschlankt, entflochten und transparent. Die Geschäftsleitung, die Leitungen von Human Resources und des Controllings sowie die Kommunikation sind neu besetzt. Rechtsdienst und Compliance wurden gestärkt, ein Compliance-Check durch Fachleute ausgeführt und die Projektsteuerung weiterentwickelt.
  • Kultur: «Die Aufarbeitung der Kultur erfordert am meisten Zeit», erklärte ERZ-Direktor Daniel Aebli, «doch auch hier hat sich schon vieles verbessert mit internen Rollenklärungen, besserem Informationszugang und dem Selbstverständnis von ERZ als Teil der Stadtverwaltung anstelle eines patronal geführten Betriebs».
  • Beteiligungen: Die Rolf Bossard AG befindet sich in Liquidation, die Mitarbeitenden sind – sofern sie es wünschten – in ERZ integriert, Dienstleistungen und Fahrzeuge übernommen (Stadtratsbeschluss 1057/2018). Der Verein «Papier bleibt hier» wurde aufgelöst, die Auflösung der Fernwärme Zürich AG vorbereitet. Bei weiteren Beteiligungen entsendet ERZ neu vier externe Verwaltungsrätinnen.
  • Projekte: Fehlleistungen in verschiedenen Bereichen wurden oder werden behoben. Die defizitären Teile der Werkstattbetriebe wurden geschlossen und konkurrenzieren keine privaten Firmen mehr. Für die Emus sind Plätze bei Privaten gefunden, der Badebetrieb im Klärwerk Werdhölzli ist aufgehoben, das Oldtimer-Museum wird aufgelöst.

Fünf Massnahmen noch in Arbeit

Ausstehend sind noch die Erarbeitung eines Leitbilds, der Aufbau von Eignerstrategien für alle Beteiligungen, die Frage einer Aktienkapitalerhöhung an der ZAV Recycling AG, die Integration von IT und Telefonie in die städtische Infrastruktur und eine Lösung für die defizitäre Restauration im Ausbildungszentrum ara glatt.

Direktor Daniel Aebli würdigte die Bereitschaft des ERZ-Personals, an den nötigen Veränderungen mitzuarbeiten. Stadtrat Richard Wolff betonte, dass ERZ neben der Aufarbeitung der Vergangenheit auch die Gegenwart und die Zukunft professionell angehe: «ERZ ist in der ökologischen Verwertung von Abfall aller Art vorbildlich und damit ein wichtiger Player im Umgang mit dem Klimawandel».

Weitere Informationen