Autos stehen dicht an dicht, schlechte Luft, Velofahrende schlängeln sich durch die Blechkolonnen: Dieses Bild bietet sich seit Jahren an der Langstrasse. Es kann doch nicht sein, dass dieser lebendige Ort so stark durch den Autoverkehr gezeichnet ist, habe ich mir schon oft gedacht.

Abhilfe schaffen wird das Projekt «Autoarme Langstrasse», das das Tiefbauamt ab jetzt bis November 2023 umsetzen wird. Wir spielen Flächen für die Menschen zu Fuss, im Bus und auf dem Velo frei und reduzieren den Autoverkehr. Für die Autos gilt tagsüber neu ein Fahrverbot zwischen der Brauerstrasse und der Dienerstrasse. Aktiv fördern wir hingegen den Verkehr mit Velo, Bus und zu Fuss. Allen, die so unterwegs sind, steht die Langstrasse auch tagsüber weiterhin offen. Ausserdem freue ich mich, dass wir kurz vor der Stauffacherstrasse das Trottoir stark verbreitern, sechs Bäume pflanzen und 37 Veloabstellplätze erstellen.

Wie es dazu kam, ist eine schier unendliche Geschichte. Bereits in den 90er-Jahren wurden mit der Bevölkerung Verkehrslösungen gesucht. Pro Velo reichte 2003 eine Petition ein, die die Schaffung einer durchgehenden Verkehrsachse vorsah. Weitere Vorstösse, Planungen und Workshops brachten dann die heutige Lösung mit einem Fahrverbot für die Autos am Tag und gleichzeitig freier Fahrt für die übrigen Verkehrsteilnehmenden. Mit Studien, Berichten und Einsprachen zogen abermals viele Jahre ins Land.

Jetzt geht es endlich vorwärts: Mehr Velofahrende, mehr Bäume und mehr Menschen, die zu Fuss die Langstrasse geniessen können. Damit die Langstrasse künftig eine ökologischere Ader in diesen lebenswerten und diversen Quartieren wird. 

Simone Brander
Vorsteherin Tiefbau- und Entsorgungsdepartement