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Kinderdermatologie

Hautveränderungen sind bei Kindern sehr häufig. Im Institut für Dermatologie und Venerologie beträgt der Anteil an Kindern ca. 25 Prozent. Alle diese Patient*innen können nicht als "kleine Erwachsene mit Hautproblemen" angesehen werden, da gewisse Erscheinungen wie die atopische Dermatitis (entzündliche Hauterkrankung, die durch individuelle oder familiäre Veranlagung bedingt ist) altersspezifisch auftreten. Des Weiteren werden Hautkrankheiten im Kindesalter häufig unterschiedlich therapiert, man denke an das breite Spektrum von Möglichkeiten bei der Psoriasis vulgaris (gewöhnliche Schuppenflechte).

Diagnostische Besonderheiten

In der Diagnostik müssen zusätzlich zwei Faktoren beachtet werden: Erstens tendiert die Kinderhaut dazu, ein etwas anderes Reaktionsmuster als die Erwachsenenhaut zu zeigen, was eine andere Manifestation der meisten Hautaffektionen zur Folge hat. Zweitens sind bei Neugeborenen und Kleinkindern anamnestische Angaben - Angaben zur individuellen Krankheitsgeschichte - immer nur aus zweiter Hand erhältlich. Der exakten Inspektion der gesamten Haut kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu.

Vielfach sind der Hautarzt, die Hautärztin auch mit Therapieansprüchen der Eltern konfrontiert, die nicht immer nur zum Wohl der kleinen Patient*innen sind. Erwähnenswert ist hier die Kinderakne (acne infantum), die sich häufig als therapieresistent erweist, jedoch in der Regel spontan im dritten Lebensjahr abheilt.

Hautinfektionen am häufigsten

In einer grösseren Untersuchung wurde die Häufigkeit von Diagnosen bei dermatologischen Konsultationen an einem Kinderspital zusammengefasst. Die Gründe für das Aufsuchen der Sprechstunde waren laut dieser Studie folgendermassen verteilt:

  • Rund 35 Prozent Hautinfektionen
  • 17,4 Prozent bakteriell (durch Bakterien bedingte) Hauterkrankungen
  • 12,0 Prozent mykotisch (durch Pilze bedingte) Hauterkrankungen
  • 6,5 Prozent viral (durch Viren bedingte) Infektionen
  • Rund 30 Prozent weitere Hauterkrankungen wie atopische Dermatitis, Windeldermatitis (Formen von Hautentzündungen) und Kontaktekzeme.


Nähreres aus der Praxis mit infektiösen Hauterkrankungen bei Kindern ist im Fachartikel vom Juni 2010 enthalten (Beitrag zur pädiatrisch-dermatologischen Fortbildung von Dres. S. Borelli und S. Lautenschlager).

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