Global Navigation

Hautkrebs

In Kürze

Die Haut ist das Organ unseres Körpers mit den häufigsten bösartigen Tumoren überhaupt. Die meisten dieser Tumoren, die Basalzellkarzinome (Basaliome) und die Plattenepithelkarzinome (Spinaliome), sind in der Regel gut behandelbar. Sie wachsen langsam und lassen sich relativ früh erkennen. Deshalb sind die Heilungschancen bei Hauttumoren im Durchschnitt relativ gut (90%).

Eine Sonderstellung nimmt das maligne Melanom ein, das rasch und aggressiv wächst und früh schon Metastasen (Ableger) verursacht. Die Früherkennung dieses Tumors ist ausserordentlich wichtig, weil trotz intensiver weltweiter Forschung bei fortgeschrittenen Melanomen noch keine Erfolg versprechende Therapieverfahren existieren.

Untersuchung mit Auflichtmikroskop
Gutartig oder bösartig? Mit der ärztlichen Auflichtmikroskopie lassen sich Pigmentmale differenziert beurteilen. Im Zweifelsfall werden weitere Details mit einer feingeweblichen Untersuchung abgeklärt.

Malignes Melanom

Statistisch gesehen ist einer von neun Hauttumoren ein malignes Melanom, das wegen seiner raschen Metastasierung (Streuung der bösartigen Zellen in andere Organe) als sehr gefährlich eingestuft werden muss. In der Schweiz erkranken jährlich rund 1500 Menschen an dieser Art von Hautkrebs.

Die Behandlung des Melanoms erfolgt in jedem Fall zuerst chirurgisch. Die weiteren Behandlungsschritte sind von der Eindringtiefe des Melanoms abhängig: Bleibt die Ausbreitung der bösartigen Zellen auf die Oberhautschicht beschränkt, genügt es, den Tumor mit einem kleineren Sicherheitsabstand (0,5 cm) herauszuschneiden.

Bereits bei einer Eindringtiefe von mehr als 1,0 mm muss mit den Patient*innen allenfalls eine Untersuchung des Lymphabflussgebiets besprochen werden, wo der Wächter-Lymphknoten (Sentinel) zur Begutachtung herausgeschnitten wird. Falls dieser Lymphknoten bereits betroffen ist, müssen die zugehörigen Lymphknoten ebenfalls herausgeschnitten und untersucht werden. Im günstigeren Fall, wenn die Lymphknoten keine Melanomzellen enthalten, kann davon ausgegangen werden, dass das Melanom noch keine Metastasen gestreut hat. Bei fortgeschrittener Melanomerkrankung, wenn in den Lymphknoten Melanomzellen nachgewiesen werden, sind die Behandlungsmöglichkeiten leider nach wie vor beschränkt. Melanommetastasen sprechen auf Zytostatika relativ schlecht an und auch Bestrahlungen haben nur kurzdauernden Erfolg.

In jedem Fall wird die weitere Behandlung interdisziplinär und unter Einbezug aller ärztlicher Beteiligten besprochen und definiert. Im Triemli finden dazu wöchentlich die Interdisziplinären Tumorfallbesprechungen statt, die vom Institut für Medizinische Onkologie und Hämatologie organisiert werden.

Wichtig: die Selbstbeobachtung

Alle Arten von braunen Flecken auf der Haut – Muttermale oder Leberflecken – sollten regelmässig beobachtet werden, damit verdächtige Veränderungen frühzeitig abgeklärt werden können. Bereits von blossem Auge lassen sich wesentliche Merkmale von Melanomen unterscheiden. Achten Sie vor allem auf:

  • unregelmässige Formen,
  • ausgefranste, unregelmässige Ränder,
  • Verschiedenfarbigkeit und auf
  • Flecken mit mehr als 5 mm Durchmesser. Falls plötzlich
  • Juckreiz oder spontane Blutung auftreten, sollte unverzüglich dermatologische Hilfe in Anspruch genommen werden.
Regelmässige Kontrollen sind besonders angesagt:
  • Bei alle jenen, die sich oft an der Sonne aufhalten,
  • deren Haut mehr als 50 Pigmentmale aufweist,
  • bei grösseren Pigmentmalen (mehr als 5 mm Durchmesser),
  • bei häufigen Sonnenbränden in der Kindheit,
  • bei familiärer Vorbelastung (malignes Melanom),
  • wenn bereits einmal ein Melanom diagnostiziert wurde
  • nach einem längeren Aufenthalt in einer sonnenintensiven Gegend.

Pigmentflecken im Vergleich:

Harmloser Naevus

Harmloser Naevus (Pigmentmal), verhält sich in Form und Farbe stabil.

Atypischer Naevus

Atypischer Naevus:
Die unregelmässige Begrenzung ist verdächtig, muss abgeklärt werden.

Malignes Melanom

Bösartiges Melanom im Frühstadium:
Der Flecken wächst in Form und Farbe unregelmässig. Muss sofort durch einen Facharzt abgeklärt und behandelt werden.

Risikogruppe

Das höchste Risiko ein Melanom zu bilden haben Menschen, die viele Muttermale aufweisen, hellhäutig sind und Sommersprossen aufweisen. Zudem haben sie in der Kindheit meist mehrfach Sonnenbrände erlitten. Letztere sind auch die Ursache für die grosse Zahl der Muttermale, die keineswegs nur angeboren sind.

Wer dieser Hauttypgruppe angehört und aufgrund früherer Sonnenbrände besonders gefährdet ist, tut gut daran, sich regelmässig (meistens jährlich) untersuchen zu lassen, um entstehende Melanome in der von Muttermalen übersäten Haut frühzeitig zu erkennen.

Eine ärztliche Untersuchung mit einer Auflichtmikroskopie ermöglicht meist das Unterscheiden zwischen dem gutartigen Muttermal und dem bösartigen, neu entstandenen Melanom. Eine endgültige Bestätigung erfolgt durch die feingewebliche Untersuchung unter dem Mikroskop. Eine solche Untersuchung wird in einem Institut für Pathologie (z.B. im Institut für Pathologie des Stadtspitals Triemli) durchgeführt.

Feingewebliche Untersuchung eines Melanoms (Histologie):
Das Schnittpräparat wird mit Hematoxylin-Eosin gefärbt.

Plattenförmige tumoröse Veränderung
Bild 1 (Übersichtsbild): Zeigt die oberste Hautschicht Epidermis (E) und das darunter liegende Korium (K) mit einzelnen Haaren und Schweissdrüsen. Der Tumor respektive die tumoröse Veränderung erstreckt sich plattenförmig über 90 Prozent des Bildes (dunkelblaurotes Areal). Seitlich links ist noch wenig normale Haut sichtbar.
Tumor, der nach unten die basale Begrenzung durchbrochen hat.
Bild 2 (Ausschnitt) : In der Epidermis finden sich unterschiedlich grosse Gruppen von leicht pigmenthaltigen Tumorzellen, welche bis in die Hornschicht aufsteigen. Nach unten hat der Tumor die basale Begrenzung der Epidermis durchbrochen (Eindringtiefe 0,46 mm) und wächst knotenbildend in das Korium ein. Sichtbar ist auch, dass die Lymphgefässe im vorliegenden Fall noch frei von Tumorzellen sind.
Entzündungszellen
Bild 3 (Immunantwort) : Als Immunantwort auf die Tumorzellen reagiert der Körper am Rand des invasiven Wachstums mit Entzündungszellen (Lymphozyten). Die Lymphozyten, im Bild als kleinere dunkle Kernformen erkennbar, sind als körpereigene Frühreaktion für die Forschung von besonderem Interesse.

Behandlungsmöglichkeiten

Zur Behandlung gut- und bösartiger Hauttumoren steht im Institut für Dermatologie und Venerologie eine grosse Anzahl operativer Möglichkeiten zur Verfügung: Exzision in Lokalanästhesie, auch mit Defektdeckung durch Spalt- oder Vollhaut, Lappenplastiken, CO2-Laser, Kryochirurgie, Elektrochirurgie. Gewisse Hautkrebs-Erkrankungen können ambulant mittels Röntgenweichstrahl-Therapie und Photodynamischer Therapie behandelt werden.

Die Röntgenweichstrahltherapie:

Sie stellt die schonendste Behandlungsform dar. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn sich der Tumor in einer für eine operative Behandlung schwierigen Lokalisation befindet, oder wenn von anderen Krankheiten der Patient*innen her ein erhöhtes Operationsrisiko besteht. Der Entscheid für eine solche Therapie müssen von den behandelnden Ärzt*innen zusammen mit dem Patienten, der Patientin getroffen werden. Meist wird diese Therapieform für ältere Patient*innen (über 60-jährig) empfohlen.

Photodynamische Therapie:

Bei oberflächlichen Hauttumoren und ihren Vorstufen kann mit der lokalen Anwendung eines Photosensibilisators in Crème-Form und anschliessender Belichtung ein kosmetisch optimales Resultat erreicht werden. Für diese Therapieform steht ein neues Gerät (Omnilux) zur Verfügung.

Weitere Informationen

Kontakt