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«Es gibt keine gesunde Bräune!»

Die Sommerferien sind da. Endlich Sonne und Erholung im Süden tanken! Herr und Frau Schweizer möchten wieder einmal ans Meer. Dabei geht oft vergessen, dass die Haut intensives UV-Licht nicht mehr gewohnt ist. Ein erfahrener Hautarzt erklärt, worauf es zu achten gilt und warum Sonnenbrände gefährlich sind.

Prof. Dr. med. Stephan Lautenschlager
Prof. Dr. med. Stephan Lautenschlager Chefarzt Institut für Dermatologie und Venerologie Stadtspital Zürich

Seit Wochen wenig Sonne und viel Regen. Warum ist die bleiche Haut in den Sommerferien so gefährdet?

Generell ist wichtig, dass die Haut gemäss der individuellen Eigenschutzzeit geschützt werden muss. Dies gilt für dunkler Pigmentierte nach spätestens 30-45 Minuten und für sehr Hellhäutige bereits nach 10 Minuten Sonneneinstrahlung. Die UV-Strahlung schädigt die Erbinformation der Hautzellen. Dies kann bei intensivem Sonnenbrand, aber auch bei chronischer, langjähriger Exposition mit nur leichter Rötung zu weissem und zum gefürchteten schwarzen Hautkrebs führen. Deshalb ist es essenziell, die UV-Strahlen zu minimieren. Dies macht man, indem man sich im Schatten aufhält. Das ist der beste Sonnenschutz. Zudem helfen Textilen mit Sonnenschutz sowie Sonnenschutzmittel als Ergänzung, wenn die UV-Strahlung unvermeidlich ist. Zusätzlich sollten die Augen mittels Sonnenbrille geschützt werden.

Die Haut vergisst keinen Sonnenbrand. Was ist mit diesem wichtigen Satz gemeint?

Diese Aussage bezieht sich insbesondere auf die Empfindlichkeit von Kinderhaut gegenüber ultravioletten Strahlen. Die Kinderhaut ist deutlich dünner und weist auch strukturelle Unter­schiede auf: Die UV-empfindlichen Stammzellen liegen z.B. dichter unter der Hautoberfläche und sind den UV-Strahlen stärker ausgesetzt. Dadurch schädigt sie die Sonne einfacher. Dies hat zur Folge, dass viele Hautkrebs-Erkrankungen nach Jahrzehnten durch Sonnenschäden in früher Kindheit bedingt sind. Besonders gefährlich sind starke Sonnenbrände bis zum 20. Lebensjahr. Aber auch leichtere UV-Schäden, die sich über die Jahre summieren, sind bedeutsam. Beispielsweise ist das Melanom – der schwarze Hautkrebs – mit wiederholt hoher UV-Belastung assoziiert. Insbesondere Sonnenbrände im Kindes- und Jugendalter erhöhen das Risiko deutlich.

Wie kann man die gerötete Haut nach einem zu intensiven Sonnenbad pflegen?

Selbstverständlich sollte es gar nicht zu einem Sonnenbrand kommen, wenn Sie die Sonnenschutzmassnahmen korrekt und konsequent durchführen! Sollte Sie dennoch einmal einen Sonnenbrand haben, hängt die Therapie v.a. von dessen Schweregrad ab. Bei einem leichten Sonnenbrand genügt meist ein kühlender Umschlag – beispielsweise mit kaltem Tee oder Quark. Ebenfalls geeignet sind kühlende Gels. Bei stärkeren Entzündungen kann ein Kortisonpräparat in Form einer Creme oder Lotion eingesetzt werden. Bei Blasenbildung ist ärztliche Hilfe empfehlenswert. In solchen Fällen hilft eine antiseptische Salbe, allenfalls in Kombination mit entzündungshemmenden Tabletten.

Wie erkennen Herr und Frau Schweizer ein auffälliges Muttermal? Wie funktioniert eine Online-Beratung?

Muttermale an sich sind gutartig, können sich jedoch zu Hautkrebs entwickeln. Als gefährlich gelten solche, deren Grösse, Farbe und Form sich verändert. Dies wird am besten anhand der ABCD-Regel bestimmt. A steht für Asymmetrie, B für Begrenzung, C für Color und D für Dynamik, also wachsende Formen. Bei einer Veränderung ist unbedingt ärztliche Hilfe nötig. Dies kann beispielsweise auch im Rahmen unserer Online-Beratung www.derma2go.com geschehen. Dabei durchlaufen Sie einen einfachen Registrierungsvorgang. Sie beschreiben Ihr Leiden möglichst präzis und senden dazu via Computer oder Smartphone möglichst aussagekräftige Bilder ein. An Werktagen erhalten Sie innerhalb von 24 Stunden eine Antwort. In Zweifelsfällen, wenn auf diesem Weg keine abschliessende Antwort gegeben werden kann, erhalten Sie auf Wunsch einen Termin in unseren Sprechstunden.

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