Bis ein Informatiker «usem Hüüsli» ist, braucht es schon Einiges. Diese Woche war es aber soweit: Gemeinsam mit einem Brunnenwart der Wasserversorgung durfte ich am Montag den grossen Zentralhof-Brunnen unweit des Paradeplatzes wieder einschalten. Sechs Monate lang war das kunstvolle Wasserspiel mit Umwälzpumpe trockengelegt – was für ein trauriger Anblick! Nun sprudelt endlich wieder Wasser über die drei gusseisernen Schalen – da geht mir als Vorsteher der Industriellen Betriebe das Herz auf!

Dass wir viele Netzwasserbrunnen über den Winter abstellen mussten und bewusst auch die Beleuchtung von historischen Bauten in der Innenstadt (den sogenannten «Plan Lumière») eingestellt haben, hatte leider gute Gründe: Aufgrund der geopolitischen Situation drohte eine Energiemangellage – auch in der Stadt Zürich.

Soweit kam es dann glücklicherweise nicht. Dies, dank des warmen Winters und auch dank gemeinsamen Anstrengungen. Bevölkerung, Verwaltung und Unternehmen haben Energie gespart.

Aus Daten unseres Elektrizitätswerks ewz sehen wir, dass die Bevölkerung der Stadt Zürich vor allem in der Zeit von September bis Neujahr dem Vorbild und dem Aufruf der Stadt gefolgt ist und viel Energie gespart hat. Ich danke Ihnen allen, dass Sie Ihren eigenen Energiekonsum hinterfragt und wo möglich reduziert haben.

Auch wenn sich die Versorgungssituation aktuell entspannt hat, kann sich die Situation im nächsten Winter wieder zuspitzen. Zudem gilt: Ein effizienter und gezielter Einsatz von Energie ist nicht nur gut fürs Klima und die Umwelt – es schont auch das Portemonnaie. Auch all das könnte einem ja «usem Hüüsli» bringen. Aber als Informatiker übe ich mich dann doch wieder in Zurückhaltung.

Michael Baumer
Vorsteher Departement der Industriellen Betriebe