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Publikation

Februar 2024

Persönlich-Kolumne: Die Sonne und das Nebelmeer

Publikation im Tagblatt der Stadt Zürich
Februar 2024

Persönlich-Kolumne: Die Sonne und das Nebelmeer

Publikation im Tagblatt der Stadt Zürich

«Oben hui, unten Pfui» – jetzt in der Sportferienzeit wollen viele Zürcher*innen nicht unter der Nebeldecke sitzen, während in den Bergen die Sonne scheint. Gerade die Bündner Berge sind bei uns besonders beliebt, um Sonne zu tanken.

Graubünden war für die Stadt Zürich aber stets mehr als eine Tourismusdestination. Seit über hundert Jahren produziert unser Elektrizitätswerk ewz in Graubünden Strom und beschäftigt dort mehr als 100 Mitarbeitende.

Daher ist für uns das Thema «Sonne und Nebelmeer» auch wegen des Potentials für Solarstrom relevant. Gerade jetzt, wenn sich die Stauseen langsam leeren und Zürich im Nebel liegt, ist die Kraft der Bergsonne für die Energieproduktion wichtig. Denn es ist fast wie beim Wintersport: Im Winter scheint die Bündner Sonne häufiger als die Zürcher – also genau dann, wenn die Schweiz von Stromimporten abhängig ist.

Zwei Photovolatikanlagen an Stauseemauern konnten wir in Graubünden bereits realisieren. Gerne hätte das ewz und damit die Stadt Zürich in der Gemeinde Surses, zu der unter anderem Savognin gehört, eine hochalpine Solaranlage gebaut. Leider wurde das Projekt von der lokalen Bevölkerung kürzlich an einer Gemeindeversammlung abgelehnt. Wir sind aber nach wie vor überzeugt, dass sich Zürich und Graubünden für den wichtigen Winterstrom aus hochalpinen Solaranlagen engagieren sollen. Daher bleiben wir dran mit einem zweiten Projekt in Splügen Tambo.

Zu unserer Energiestrategie gehört aber auch der Ausbau von Wind- und Wasserkraft. Auch dabei geht es nicht nur um die Stadt Zürich, sondern um die ganze Schweiz. Und dabei müssen alle einen Beitrag leisten: Stadt und Land, Berg und Tal, Zürcher*innen und Bündner*innen. Ich bin überzeugt: Gemeinsam – aber eben nur gemeinsam – werden wir die Energieinfrastruktur, die unsere Eltern und Grosseltern einst gemeinsam aufgebaut haben, in die Zukunft führen.

Michael Baumer
Vorsteher Departement der Industriellen Betriebe