Der Stadtrat vergibt den Gleichstellungspreis für ausserordentliche Leistungen und Engagements zugunsten der Gleichstellung von Frauen und Männern, Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans oder intergeschlechtlichen Menschen. Der Preis ist mit 20 000 Franken dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben.
- Die Bewerbungsfrist für den Gleichstellungspreis 2025 dauert bis am 28. Februar 2025.
- Der Preis wird am 7. Juli 2025 mit einer Feier im Stadthaus überreicht.
Nichtregierungsorganisationen, Institutionen, Vereine, Gruppierungen, Unternehmen sowie Einzelpersonen, die folgende Voraussetzungen erfüllen, dürfen sich bewerben:
- Sie haben Ihren Wohn- oder Firmensitz in der Stadt Zürich.
- Ihre Aktivitäten für die Gleichstellung kommen den Einwohner*innen der Stadt Zürich zugute.
- vorwiegend von der öffentlichen Hand finanziert werden;
- kommerzieller Natur sind;
- bei den letzten drei Verleihungen ausgezeichnet wurden.
Gleichstellungsvorhaben und -aktivitäten die darauf abzielen, gleiche Rechte und Chancen für alle Menschen unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität zu fördern. Sie können verschiedene Lebensbereiche betreffen und sowohl zeitlich begrenzte Projekte als auch dauerhafte Massnahmen umfassen.
Arbeit in Beruf und Familie
- Massnahmen für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Förderung familienfreundlicher Personalpolitik
- Massnahmen zur Umsetzung der Lohngleichheit
- Massnahmen zur Aufwertung und Anerkennung von unbezahlter Arbeit
- Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen
- Qualifizierungsprogramme für Migrantinnen
- Schaffung einer inklusiven und diskriminierungsfreien Unternehmenskultur
Bildung
- geschlechtersensibler Unterricht und Lehrmittel
- Förderung einer offenen Berufswahl bei Kindern und Jugendlichen
- Weiterbildungen zu Gleichstellungsthemen
Abbau von Gewalt
- Bekämpfung von häuslicher Gewalt
- Präventionsmassnahmen gegen sexuelle und sexistische Belästigung
- geschlechtsspezifische Gewaltprävention im öffentlichen Raum, an Schulen und in Sportvereinen
Medien und Kultur
- Kritische Auseinandersetzung mit Geschlechterbildern
- Abbau von Sexismus und Homo- und Transfeindlichkeit in Sprache und Werbung
Politik und Stadtentwicklung
- Förderung ausgewogener Partizipation und Repräsentation aller Geschlechter
- Geschlechtergerechte Stadtplanung
Ob im Alltag, im Beruf oder im öffentlichen Raum: Gleichstellung braucht innovative Ideen, wegweisende Initiativen und engagierte Menschen.
Sie gehören dazu? Dann bewerben Sie sich jetzt für den Gleichstellungspreis 2025. Die Bewerbungsfrist dauert bis am 28. Februar 2025.
Seit 23 Jahren bietet das Theater SEM Migrantinnen der ersten und zweiten Generation sowie Schweizerinnen eine künstlerische Plattform zur Realisierung von Theaterproduktionen. Die Darstellerinnen bestimmen basisdemokratisch, welche Themen sie auf der Bühne verhandeln wollen. Die Stücke greifen Themen auf wie Migration, Familienplanung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Vorurteile, binationale Ehen, Sprache, Identität, religiöse Zugehörigkeit oder kollektiven Hass gegen Frauen. Theater SEM ermöglicht damit lustvolle Auseinandersetzungen mit Gleichstellungsthemen und macht Frauenperspektiven sichtbar.
Die Anlaufstelle Sans-Papiers Zürich SPAZ setzt sich seit 2005 für eine Verbesserung der Situation von Sans-Papiers ein. Dabei legt sie ein besonderes Augenmerk auf Sans-Papiers Frauen. Frauen ohne geregelten Aufenthalt sind durch ihre Stellung als Frau und teilweise als Mutter besonders verletzlich. Viele von ihnen arbeiten unter prekären Bedingungen als Angestellte in Privathaushalten, wo sie Reinigungs- und Betreuungsarbeit leisten.
Die SPAZ engagiert sich zu ihrem Schutz vor (sexueller) Ausbeutung und unterstützt die Frauen dabei, städtische Angebote wie die Gesundheitsversorgung und Altersvorsorge in Anspruch zu nehmen. Viele der betroffenen Frauen sind alleinerziehende Mütter. Diese begleitet die SPAZ in emotionaler und materieller Hinsicht sowie bei Anliegen in Zusammenhang mit Geburten, Mutterschaft oder Einschulungen ihrer Kinder. Damit leistet die SPAZ einen wichtigen Beitrag zur Gleichstellung von Sans-Papiers Frauen in der Stadt Zürich.
Der Dachverband Regenbogenfamilien setzt sich für die Sichtbarkeit und Anerkennung von Regenbogenfamilien und LGBTIQ*-Menschen mit Kinderwunsch ein. Regenbogenfamilien sind Familien, in denen sich mindestens ein Elternteil als lesbisch, schwul, bisexuell, trans* oder queer versteht. Der Verband berät und begleitet Regenbogenfamilien und LGBTIQ-Menschen mit Kinderwunsch bei der Familienplanung, bei der Stiefkindadoption sowie bei weiteren rechtlichen und sozialen Herausforderungen. An regelmässig stattfindenden Treffen und thematischen Workshops können sich Regenbogenfamilien vernetzen und austauschen. Mit seinem Weiterbildungsangebot sensibilisiert der Verband Fachpersonen und Behörden zum Thema. Er fördert zudem mit seiner Medienpräsenz und mit öffentlichen Veranstaltungen das Bewusstsein für Regenbogenfamilien.
Seit seiner Gründung 2010 hat der Verband mit Sitz in Zürich ein grosses Netzwerk aufgebaut und eine breite Ausstrahlungskraft entwickelt: Aktivitäten, Vernetzung und Zusammenarbeit gehen über die Landesgrenzen hinaus. Indem er Regenbogenfamilien als Normalität sichtbar macht, schafft der Dachverband gerade auch für die junge Generation neue Perspektiven. Er antwortet auf Ängste und Vorurteile und trägt zur Anerkennung und Sichtbarkeit von verschiedenen Familien und Lebensformen bei. Damit fördert er eine inklusive Haltung in der Gesellschaft und leistet einen wichtigen Beitrag zur Gleichstellung in der Stadt Zürich – und darüber hinaus.
Der Stadtrat macht sich stark dafür, dass alle Zürcher*innen die gleichen Rechte und Chancen bekommen: Frauen und Männer, Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans und intergeschlechtliche Menschen. Seit 1997 gibt es deshalb den Gleichstellungspreis der Stadt Zürich.
Im Gleichstellungspreisreglement sind die Zusammensetzung, Wahl und Organisation der Jury, sowie das Verfahren über die Verleihung des Gleichstellungspreises geregelt.
Eine Jury überprüft die Bewerbungen und unterbreitet dem Stadtrat eine begründete Empfehlung für die Auszeichnung. Die Jurymitglieder sind Persönlichkeiten, die sich für die Gleichstellung engagieren. Sie werden vom Stadtrat gewählt. Vorsitzender der Jury ist Stadtrat Michael Baumer.
Die Jurymitglieder sind:
- Stephan Bernard (Rechtsanwalt, Mediator)
- Serena O. Dankwa (Sozialanthropologin)
- Angie Hagmann (Fachredaktorin und Journalistin, ehem. Geschäftsleiterin Netzwerk Avanti)
- Alba Chantico Ledesma (Philosophin, Gründerin und Co-Präsidentin Verein Expotranskultur)
- Enrico Violi (Erziehungswissenschaftler, ehem. Beauftragter «Gewalt im schulischen Umfeld» der Bildungsdirektion Kanton Zürich)