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Stadtrat regelt Verwendung von Holz als Energieträger

Medienmitteilung

Die Stadt Zürich hat ihre Holzenergieposition aktualisiert. Die Richtlinie dient als Grundlage für die nachhaltige Nutzung von Holz als Energieträger und die Beschaffung von Holzbrennstoffen durch die Stadt Zürich. Eine neue Studie zeigt zudem, dass lokal verfügbares Holz zur Nutzung für Wärme und Strom knapp ist.

5. April 2023

Holz ist ein wichtiger Träger von Energie. Viele stadteigene Bauten heizen mit Holzpellets. Und auch am Energiemarkt tätige Unternehmen wie ERZ und ewz nutzen Holz zur Wärme- und Stromproduktion. Als Strategie und Leitfaden im Umgang mit Holz als Energieträger dient die so genannte Holzenergieposition, die vom Stadtrat aktualisiert worden ist. Sie präzisiert die städtische Energie- und Umweltpolitik in Bezug auf den Energieträger Holz für die städtischen Betriebe. Ziel ist es, diese knappe Ressource energetisch optimal zu nutzen und gleichzeitig das Klima zu schützen sowie die Luftqualität im städtischen Raum nicht zu beinträchtigen. Die Holzenergieposition wird auch den Vertretungen der Stadt im Verwaltungsrat der Energie 360° AG und dem Holzheizkraftwerk Aubrugg AG als Richtlinie dienen.

Holzenergie kommt nur zum Einsatz, wenn andere erneuerbare Quellen nicht ausreichen

Gemäss der Holzenergieposition setzt die Stadt Zürich Holzenergie nur dort ein, wo die Nutzung von lokalen erneuerbaren Energie- oder Abwärmequellen technisch nicht möglich oder wirtschaftlich nicht zumutbar ist. Holzenergie soll primär in grossen Holzfeuerungen mit optimalem Wirkungsgrad, bestmöglicher Abgasreinigung und möglichst gleichzeitiger Verstromung genutzt werden. Im Vordergrund stehen dabei Anwendungen wie Wärme für thermische Netze und Prozesswärme (Heisswasser, Dampf). Bevor Holzenergie zum Einsatz kommt, muss immer ein ganzheitlicher Systemvergleich mit anderen erneuerbaren Energieversorgungsoptionen erfolgen. Dies, weil die Ressource knapp ist und bei ihrer Verbrennung Feinstaub freigesetzt wird.

Holz aus städtischen und regionalen Wäldern bevorzugt

In der aktualisierten Holzenergieposition ist ebenfalls festgelegt, dass die Stadt nur Holzbrennstoffe verwendet, die aus kontrollierter nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammen. Holzschnitzel und -pellets für den städtischen Gebrauch müssen eine Zertifizierung nach einschlägigen Standards vorweisen. Zudem werden Holzbrennstoffe aus städtischen und regionalen Wäldern – unter Einhaltung der submissionsrechtlichen Bestimmungen – bevorzugt. Ferner müssen die in der Wertschöpfungskette von Holzbrennstoffen entstehenden Treibhausgas-Emissionen und weitere Umweltbelastungen neu bei der Beschaffung mitberücksichtigt werden.

Vorsorge gegen Feinstaub

Feinstaub aus Verbrennungsprozessen belastet die Luft. Fünf Prozent der gesamten Feinstaubemissionen auf dem Stadtgebiet stammen aus Holzfeuerungen. Um die Luft­
verunreinigung so gering wie möglich zu halten, werden städtische Holzenergieanlagen konsequent auf emissionsarmen Betrieb ausgerichtet. Asche und Filterrückstände aus städtischen Holzenergieanlagen müssen umweltgerecht entsorgt oder verwertet werden.

Studie bestätigt die städtische Position zum Einsatz der Holzenergie

Trotz der genannten Vorbehalte ist Holz als Energieträger für die Stadt Zürich prinzipiell interessant. Daher haben Fachleute unter der Leitung der städtischen Energiebeauftragten und in Zusammenarbeit mit dem Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) des Kantons eine Potenzialstudie erarbeitet. Diese zeigt auf, wieviel Holz aktuell auf dem Gebiet des Kantons Zürich überhaupt für eine Energiegewinnung zur Verfügung steht. Auch diese Studie kommt zum Schluss, dass die Ressource Energieholz nur begrenzte Möglichkeiten bietet. Sollten all jene Holzenergieverbünde, die sich kantonsweit aktuell im Bau befinden, fertiggestellt werden und auch jene Projekte zu Realisierung kommen, die sich in einer frühen Planungsphase befinden, könnte der Bedarf sogar nur dann gedeckt werden, wenn Holz aus angrenzenden Regionen hinzugezogen wird. Zusätzlich müssen höhere Einkaufspreise in Kauf genommen werden. Dies spiegelt sich auch in der vom Stadtrat aktualisierten Holzenergieposition, indem bei der Verwendung von Holz als Energieträger streng auf den optimalen Ressourceneinsatz geachtet werden muss.

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