Global Navigation

Palliative Care: Versorgungs- und Informationslücken nachhaltig geschlossen

Medienmitteilung

Im Rahmen eines Pilotprojekts wurden durch verschiedene Massnahmen Verbesserungen für Betroffene und Fachpersonen erreicht. Aufgrund von coronabedingten Verzögerungen wird die Massnahme «Weiterentwicklung mobiler Palliative-Care-Teams» verlängert.

11. Januar 2023

Palliative Care umfasst alle Massnahmen, die das Leiden eines unheilbar kranken Menschen lindern und so eine bestmögliche Lebensqualität bis zum Lebensende ermöglichen. Der Bevölkerung der Stadt Zürich stand bereits vor der Umsetzung des Pilotprojekts eine vergleichsweise gute Palliative-Care-Versorgung zur Verfügung. Dennoch wurden Versorgungslücken festgestellt (Medienmitteilung vom 31. Oktober 2018). Im Rahmen eines dreijährigen Pilotprojekts wurden zur Erfüllung einer parlamentarischen Motion (GR Nr. 2016/81) ab dem Jahr 2020 sechs Massnahmen zur Schliessung von wesentlichen Lücken in der Palliative-Care-Versorgung geprüft und umgesetzt.

Breiter Massnahmenkatalog

Im Rahmen des Pilots wurde mit sechs Massnahmen die allgemeine und spezialisierte Palliative-Care-Versorgung und deren Zugänglichkeit für die städtische Bevölkerung nachhaltig verbessert:

  • Massnahme 1: Information für die Bevölkerung, Betroffene und nahestehende Bezugspersonen
  • Massnahme 2: Informations- und Bildungsangebote für Fachpersonen
  • Massnahme 3: Erfüllung der Palliative-Care-Anforderungen durch Vertragspartner*innen
  • Massnahme 4: Erfüllung der Palliative-Care-Anforderungen durch Dienstabteilungen des Gesundheits- und Umweltdepartements
  • Massnahme 5: Weiterentwicklung der mobilen Palliative-Care-Teams in der Stadt Zürich
  • Massnahme 6: Aufbau eines medizinischen Palliative-Care-Dienstes zur Unterstützung mobiler Palliative Care-Teams

Fast alle Massnahmen umgesetzt

Für eine verbesserte Information der Bevölkerung (Massnahme 1) wurden eine neue Webseite stadt-zuerich.ch/palliative-care und diverse Informationsmittel wie Flyer und Kartensets erstellt sowie eine Kooperation mit Pallifon geschlossen. Prozesse und Strukturen in palliativen Situationen wurden während des Pilots systematisch weiterentwickelt und gestärkt (Massnahme 3). So wurde unter anderem ein umfassender Kriterienkatalog für Zuweisungen zu den spezialisierten Palliative-Care-Teams von Spitex Zürich erarbeitet. In den Gesundheitszentren für das Alter profitieren die Mitarbeitenden neu von Palliative-Care-spezifischen Fallbesprechungen und fachlicher Beratung.

Bei den Dienstabteilungen und den Vertragspartner*innen der Stadt hat das Pilotprojekt zu einer Optimierung der palliativen Versorgung geführt. Als Fazit kann festgehalten werden, dass mit dem Pilotprojekt neben den konkreten Verbesserungen auch generelle Wirkungen erzielt wurden. Zum einen hat das Pilotprojekt allgemein zu einer besseren Sensibilisierung und Bekanntheit von Palliative Care beigetragen. Zum anderen hat es der Umsetzung der allgemeinen und spezialisierten Palliative Care durch die horizontale Vernetzung städtischer Instanzen mehr Schub verliehen.

Massnahme «Weiterentwicklung mobiler Palliative-Care-Teams» verlängert

Der Start des Projekts im Januar 2020 wurde durch den Ausbruch der Corona-Pandemie überlagert, weshalb die Weiterentwicklung der mobilen Palliative-Care-Teams von Spitex Zürich (Massnahme 5) während der dreijährigen Laufzeit nicht abgeschlossen werden konnte. Das Pilotprojekt soll deshalb in Bezug auf diese Massnahme um zwei Jahre bis Ende 2024 verlängert werden. Die Verlängerung soll genutzt werden, um das Interesse und den Bedarf der Institutionen der stationären Langzeitpflege hinsichtlich der Leistungen der mobilen Palliative-Care-Teams von Spitex Zürich systematisch zu erheben und falls möglich ein gemeinsames Leistungs- und Finanzierungsmodell zu erarbeiten. 

Weitere Informationen