Kunst und Bau Muraltengut
Hermann Haller, «Stehendes Mädchen», um 1940
Das «Stehende Mädchen» stammt aus Hallers letztem Lebensjahrzehnt und weist auch alle Merkmale seines Spätwerks auf. Die lebensgrosse junge Frau präsentiert ihren Körper mit dem ausgeprägten Becken und dem breiten Brustkorb ungeniert. Ihre Pose mit dem leicht gesenkten und nach links gewendeten Kopf, dem erhobenen rechten Arm und der auf der Hüfte ruhenden Linken, ist schwer zu entziffern: Wehrt sie etwas ab oder greift sie bloss in einer leisen Drehbewegung versonnen in den Raum? Ihre linke Hand scheint etwas Rundes zu umfassen. Haben wir es etwa mit Pomona, der Apfelgöttin, zu tun? Dafür hätte sie die richtige Erdschwere. Der Naturalismus dieser Figur verrät aber auch, dass Haller kein Ideal im Sinn hatte, sondern eine Frau modellierte, die in Fleisch und Blut vor ihm stand. Dieses Modell ist als «Italienerli» bekannt geworden.
Kunst | Hermann Haller (1880–195) «Stehendes Mädchen», um 1940 Bronze, 181 x 85 x 35 cm Foto: Pietro Mattioli, Zürich |
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