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Arthur Rimbaud - Je est un autre

Arthur Rimbaud

15. Dezember 2004 – 27. Februar 2005

Arthur Rimbaud (1854-1891)
Eine Ausstellung zu Rimbauds 150. Geburtstag
  

In Zusammenarbeit mit Musée-Bibliothèque Arthur Rimbaud Charleville-Mézières

Alle Texte in der Ausstellung deutsch und französisch.

Arthur Rimbaud wurde weit über Frankreich hinaus zur Ikone des modernen Dichters. Das abenteuerliche Leben des Weltenbummlers aus Charleville (Ardennen) fasziniert die Nachwelt ebenso wie die leidenschaftliche Radikalität und geheimnisvolle Ausdruckskraft seiner Texte.
Rimbaud schuf sein gesamtes Werk im Alter von fünfzehn bis zwanzig Jahren, danach wandte er sich von der Literatur ab und begab sich auf ausgedehnte Reisen. Als Bruchstelle zwischen den beiden Lebenshälften könnte man Rimbauds Überquerung des Gotthard vom November 1878 sehen.
«Der Mann mit den Windsohlen», wie Verlaine ihn nannte, lebte schliesslich als Kaufmann und Waffenhändler in Harar (Äthiopien) und Aden (Jemen), bis er mit siebenunddreissig Jahren nach einer Beinamputation in Marseille starb. Aus den letzten Lebensjahren stammt ein reger Briefwechsel mit dem Zürcher Ingenieur Alfred Ilg (siehe die gleichzeitige Ausstellung des Völkerkundemuseums der Universität Zürich, www.musethno.unizh.ch/ilg).

In der kurzen Zeit seiner dichterischen Suche löste Rimbaud eine poetische Revolution aus, die er in den «Lettres du voyant» auch theoretisch formulierte. Sind seine ersten Gedichte noch der Romantik und dem Parnasse verpflichtet, so verwirklichte er mit «Le bateau ivre» und «Voyelles» Baudelaires Wunsch, «ins Unbekannte zu tauchen, um Neues zu finden». Die Prosastücke von «Une saison en enfer» und «Illuminations» gehören zur literarischen Avantgarde, von der sich Surrealisten und Dadaisten inspirieren liessen.

Die Ausstellung stellt den «Mythos Rimbaud» vor, indem sie den Dichter anhand von Portraits und Dokumenten in seinem Umfeld und in seiner Wirkung auf die Nachwelt zeigt. Sie verfolgt die Stationen seines Werks von den ersten rhetorischen Bravourstücken eines Vorzeigeschülers bis zu den hastig hingeworfenen Berichten und Briefen des «bedeutenden Passanten» (Mallarmé).

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